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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Premierminister rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Es wäre etwas heikel, den kenianischen Behörden zu erklären, dass ein britischer Staatsbürger ihr Land mit einer biochemischen Waffe angegriffen hat. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Greenfields vom Staat subventioniert wird! Natürlich wurden diese Förderhilfen nicht von meinem Kabinett beschlossen, aber der politische Schaden wäre dennoch immens. Je weniger hier gesagt wird, desto besser. Ich plädiere ganz entschieden dafür, dass wir das Problem selber lösen.«
    »Wir könnten eine Spezialeinheit der Luftwaffe in Bereitschaft versetzen«, schlug Blackmore vor.
    »Aber es bliebe keine Zeit, sie nach Afrika zu fliegen«, erwiderte Ellis. Er sah den Premierminister fragend an und wartete auf die Erlaubnis fortzufahren. Der Premierminister nickte. »Es gibt meiner Ansicht nach eine bessere Lösung. Wir haben in Akrotiri auf Zypern ein Phantom-Geschwader stationiert. Es tankt in diesen Minuten auf. In einer halben Stunde könnte es in der Luft sein.«
    »Und was soll es dann tun?«, fragte Blunt.
    »Ganz einfach: Wir bombardieren das Weizenfeld. Dank Ihrem Agenten wissen wir ja genau, wo es liegt.«
    »Aber würden wir damit nicht McCain in die Hände arbeiten? Die Explosionen würden die Sporen durch die Luft wirbeln und über ganz Afrika verteilen.«
    »Das glauben wir nicht. Die Jagdbomber haben AGM-65 Mavericks an Bord, taktische Luft-Boden-Raketen mit eingebautem Infrarotsucher. Sie können ihr Ziel exakt ansteuern. Jedes Flugzeug verfügt über sechs Raketen, jede Rakete enthält neununddreißig Kilogramm hochexplosiven Sprengstoff. In ihrem Feuersturm würden die Sporen unseren Informationen zufolge mit einer Wahrscheinlichkeit von 99, 5 Prozent restlos vernichtet werden.«
    »Aber nicht hundertprozentig«, sagte Blunt.
    »Und Alex?«, fügte Mr s Jones hinzu. »Es ist durchaus möglich, dass er sich noch in diesem Gebiet aufhält. Soll er den Bomben ebenfalls zum Opfer fallen?«
    »Ich glaube, wir haben keine andere Wahl«, entgegnete Ellis. Er hob die Hand und schnippte ein Stäubchen von seiner Krawatte. »Es besteht kein Grund zu der Annahme, dass er sich in der Nähe des Zielgebiets aufhält.«
    »Und wenn doch?«
    »Sie stimmen sicher mit mir überein, dass wir nicht auf eine Einzelperson Rücksicht nehmen können, wenn es um das Leben Tausender Menschen geht.«
    Schweigen machte sich breit. Das Unbehagen des Premierministers war noch gewachsen.
    »Ich glaube, wir sind zu einem einstimmigen Beschluss gelangt, M r Blunt«, sagte er schließlich.
    »Wie Sie meinen«, murmelte Blunt verdrossen.
    »Bevor Sie gehen, muss ich Ihnen noch eine Frage stellen. Wie viele Agenten unter sechzehn haben Sie eigentlich?«
    »Nur einen. Nur Alex.«
    »Ich bin außerordentlich erleichtert, das zu hören.« Der Premierminister sah Blunt entschuldigend an. »Ehrlich gesagt bin ich entsetzt, dass der britische Geheimdienst überhaupt auf die Idee kommt, mit einem Minderjährigen zu arbeiten. Ich entnehme seiner Akte zwar, dass er hervorragende Dienste geleistet hat und wir ihm zu Dank verpflichtet sind. Aber Kinder derartigen Gefahren auszusetzen, auch wenn noch so viele Gründe dafür spreche n … Ich glaube kaum, dass die Öffentlichkeit das gutheißen würde. Ihn überhaupt zu rekrutieren, war meiner Ansicht nach ein schwerwiegender Fehler.«
    »Wenn Ihre Phantomjäger ihn töten, wäre dieses Problem ja gelöst, nicht wahr?«, fragte Blunt mit ruhiger Stimme. Doch Mr s Jones spürte, dass er kurz vor dem Explodieren war. Das hatte sie bei ihm noch nie erlebt.
    »Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt, M r Blunt. Aber davon abgesehen möchte ich klarstellen, dass meine Regierung den Einsatz minderjähriger Agenten in Zukunft nicht dulden wird. Dies ist Alex’ letzter Auftrag, haben Sie mich verstanden? Danach geht er wieder in die Schule.«
    Die Besprechung war zu Ende.
    M r Blunt und Mr s Jones standen auf, verließen das Zimmer, stiegen die Treppe hinunter und gingen nach draußen, wo ihr Wagen auf sie wartete.
    »So ein Idiot!«, schimpfte Blunt, als sie durch das Tor am Ende von Downing Street fuhren. »Redet von einer Fehlerquote von 0, 5 Prozent. Ich habe mit Redwing gesprochen. Sie meint, die Fehlerquote sei viel höher. Mit seinen Raketen wird er die Seuche nicht verhindern, im Gegenteil. Sie wird sich ausbreiten – weiter und schneller, als wir uns das vorstellen können.«
    »Was wird aus Alex?«, wollte Mr s Jones

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