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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wirken nicht tödlich, machen einen jedoch sehr krank. Was wir essen, ist nur die Knolle, also der unterirdische Teil.
    Sie schmeckt natürlich gut – aber sie kann dir auch schaden. Wenn du sie einen Tag lang in der Sonne liegen lässt, wird sie grün und bitter. Sobald du sie isst, wird dir übel. Warum? Die Kartoffel enthält ein Gen, einen genetischen Schalter, der eigentlich harmlos ist. Doch die Sonne aktiviert ihn. Wenn das geschieht, verhält die Knolle sich anders. Sie wird grün. Und giftig. Man muss sie wegwerfen.
    Greenfields versorgt seit fünf Jahren verschiedene afrikanische Länder mit Saatgut zum Anbau von Weizen. Der Weizen wurde gentechnisch verändert. Er braucht weniger Wasser und enthält zusätzliche Vitamine. Niemand weiß allerdings, dass Leonard Straik in diesen Weizen ein zusätzliches Gen eingebaut hat. Es ist wie die eben erwähnten Gene der Kartoffel vollkommen harmlos. Ein Brot aus in Kenia angebautem Weizen ist nicht giftig. Aber wenn man den genetischen Schalter aktiviert, verändert der Weizen sich, ohne dass dies sichtbar wäre. Er produziert nun in aller Stille ein Toxin namens Rizin. Rizin wird sonst aus den Samen des Wunderbaums gewonnen und ist eins der tödlichsten Gifte, die wir kennen. Schon eine kleine Dosis bringt einen erwachsenen Menschen um. Bald wird dieser Weizen in ganz Afrika wachsen.«
    »Und das Zeug, das ich in Straiks Büro gefunden habe«, murmelte Alex, »in dem Reagenzgla s …«
    »Du begreifst sehr schnell«, sagte McCain. »Je besser ich dich kennenlerne, desto mehr Respekt habe ich vor dir, Alex. Ja, das ist unser Aktivierungsmittel. Eine Art Suppe aus Pilzen. Wichtig ist, dass es sich dabei nicht um eine Chemikalie handelt, sondern einen lebenden Organismus – anders ausgedrückt, die Suppe kann sich selbst vermehren. Ich erkläre dir das wieder mit einem Beispiel aus der Küche. Wenn du einen ganz normalen Pilz auf ein Blatt Papier legst und ihn über Nacht dort lässt, stellst du am nächsten Tag fest, dass eine Art schwarzer Staub die Oberfläche bedeckt. Was du siehst, sind Sporen. Wenn sie sich im Freien ablösen, verbreiten sie sich wie eine ansteckende Krankheit von einem Feld zum anderen. Vielleicht interessiert es dich, dass die große Hungersnot in Irland von 1845, der fast eine Million Menschen zum Opfer gefallen sind, durch den Befall von Kartoffeln mit Pilzsporen verursacht wurde.
    Ich merke an deinem Gesicht, dass du allmählich den Zweck des Flugs begreifst, den du heute Vormittag gemacht hast. Du warst so nett, für Myra den Hebel vor deinem Sitz zu betätigen. Dadurch hast du ein Feld mit Genweizen mit dem Aktivierungsmittel besprüht. Laut Leonard Straik braucht die Reaktion anderthalb Tage. Bei Sonnenuntergang morgen Abend ist der genetische Schalter also umgelegt und der Weizen beginnt Rizin zu produzieren. Das ist allerdings nur der Anfang. Wir haben Wolfsmond. Der Wind wird die Sporen schon bald auf andere Felder verteilen. Dann kann sie nichts mehr aufhalten.
    Die Vögel werden als Erste sterben. Ein vergiftetes Weizenkorn genügt und sie sehen aus wie der Plastikadler aus meinem Film. Dann sind die Menschen an der Reihe. Kaum zu glauben, dass ein beim Dorfbäcker oder im Supermarkt gekaufter Brotlaib genügend Gift enthält, um eine ganze Familie auszulöschen. Aber so ist es. Jede Scheibe wird tödlich sein. Auch Tiere werden sterben. Der Tod wird über Kenia hereinbrechen wie ein Gottesgericht. Und er wird nicht an den Landesgrenzen haltmachen. Greenfields hat tonnenweise Saatgut nach Uganda und Tansania und in andere Länder verkauft. Die Sporen werden sich in Windeseile über den halben Kontinent ausbreiten.«
    »Man wird die Ursache der Seuche feststellen«, sagte Alex. »Dann wissen die Menschen, dass der Weizen vergiftet ist. Sie werden ihn nicht mehr essen und das Getreide auf den Feldern verbrennen.«
    »Stimmt genau, Alex. Die Seuche wird rasch wieder vorbei sein. Sie wird in Kenia nicht einmal einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Man baut hier nur zweihundertfünfundzwanzigtausend Tonnen Weizen im Jahr an und importiert viele Nahrungsmittel. Deshalb muss First Aid schnell handeln. In der Panik der ersten Wochen werden wir unsere Milliarden verdienen. Die Menschen werden gedankenlos Geld spenden. Und was glaubst du, werden sie tun, wenn sie hören, dass nur der Weizen an allem schuld ist und man die Seuche eindämmen kann? Meinst du, sie fordern ihre Spenden zurück? Nein, das werden sie nicht.
    Dazu wäre

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