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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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nichts mit meinen Eltern zu tun«, gab Alex scharf zurück. Er wurde immer wütender.
    »Aber es hat alles mit meinen Eltern zu tun! Mein Vater wird bei einem Unfall verletz t …«
    »Es war kein Unfall, Sab!« Jetzt verlor er tatsächlich die Beherrschung. »Bist du wirklich so blöd, dass du glaubst, ich hätte das alles erfunden?«
    »Blöd? Du nennst mich blöd?«
    »Ich habe geglaubt, wir seien Freunde. Ich dachte, du kennst mich!«
    »Ja! Das hab ich mir auch eingebildet! Aber jetzt merke ich, dass ich mich getäuscht habe. Ich sag dir, was wirklich blöd ist. Blöd ist, dass ich dir überhaupt zugehört habe. Dass ich dich überhaupt noch mal getroffen habe. Dich jemals kennengelernt zu haben, das war das Allerblödste!«
    Sie wandte sich abrupt um und ging in Richtung Bahnhof davon. Sekunden später war sie in der Menge verschwunden.
    »Ale x …«, hörte er eine Stimme hinter sich. Eine Stimme, die er nur zu gut kannte.
    Mr s Jones stand hinter ihm auf dem Gehweg. Wahrscheinlich hatte sie alles gesehen und gehört.
    »Lass sie in Ruhe«, sagte sie. »Ich glaube, wir beide sollten mal wieder miteinander reden.«

Heiliger Damian?
    D as Büro sah genauso aus wie immer. Dieselben gewöhnlichen modernen Möbel, dieselbe Aussicht, derselbe Mann hinter dem Schreibtisch. Nicht zum ersten Mal fragte sich Alex, wer Alan Blunt, der Chef der MI6-Abteilung Spezial-Operationen, wirklich war. Wie kommt er jeden Tag zur Arbeit? Mit dem Auto, der U-Bahn, dem Fahrrad? Wohnt er in irgendeinem hübschen Londoner Viertel, mit einer netten, fröhlichen Frau und zwei Kindern, die ihm morgens hinterherwinken, wenn er zur U-Bahn-Station geht? Kennt seine Familie die Wahrheit über seine Arbeit? Hat er seiner Frau jemals erzählt, dass er gar nicht in einer Bank arbeitet und dass e r – vielleicht in dem schicken ledernen Aktenkoffer, den sie ihm zu seinem Geburtstag geschenkt ha t – Dokumente und Papiere mit sich herumträgt, die für manche Leute das Todesurteil sein konnten?
    Alex versuchte sich Blunt als Jugendlichen vorzustellen. Jetzt trug er einen grauen Anzug, aber irgendwann musste er ja mal in Alex’ Alter gewesen sein. Er musste zur Schule gegangen sein, über Klassenarbeiten geschwitzt haben, beim Fußball gefoult worden sein; er musste irgendwann einmal die erste Zigarette gepafft und sich wie jeder andere an den Wochenenden gelangweilt haben. Doch jetzt war in Blun t – mit seinen ausdruckslosen grauen Augen, dem farblosen Haar, der vergilbten, straff gespannten Gesichtshau t – alles Jugendliche verblasst. Wie lange mochte die Jugend dieses Menschen schon zurückliegen? Wann war er zu einem dieser Geheimdienstbeamten geworden, zum Befehlshaber der Spione, der seine Arbeit ohne jedes erkennbare Gefühl oder Bedauern durchführte?
    Aber Alex fragte sich auch, ob er selbst einmal so werden würde. War es das, worauf ihn MI6 vorbereiten wollte? Erst hatten sie ihn in einen Spion verwandelt; als Nächstes würden sie ihn in einen Funktionär verwandeln, wie sie selbst welche waren. Vielleicht hatten sie sogar schon ein Büro für ihn eingerichtet, mit seinem Namen an der Tür. Bei diesem Gedanken lief Alex ein Schauer über den Rücken, obwohl die Fenster in Blunts Büro geschlossen waren und es im Raum sehr warm war.
    Es war ein gewaltiger Fehler gewesen, mit Sabina hierherzukommen. Die Büroräume in der Liverpool Street wirkten auf ihn wie Gift. Wenn er sich nicht von MI6 abkoppelte, würden sie ihn irgendwann und auf irgendeine Weise zerstören.
    »Wir konnten nicht dulden, dass du dieses Mädchen hierherbringst, Alex«, sagte Blunt. »Du weißt ganz genau, dass du nicht vor deinen Freunden damit angeben sollst, wann immer d u …«
    »Ich hab nicht damit angegeben!«, unterbrach ihn Alex heftig. »Ihr Vater wäre nämlich beinahe bei einem Bombenanschlag in Südfrankreich ums Leben gekommen und ich wollte ihr zeigen, das s …«
    »Wir wissen alles über die Sache in Saint-Pierre«, knurrte Blunt gereizt.
    »Ach? Dann wissen Sie sicher auch, dass die Bombe von Yassen Gregorovich gelegt wurde?«
    Blunt stieß einen verärgerten Seufzer aus. »Das macht keinerlei Unterschied. Und es geht dich auch gar nichts an. Außerdem hat es ganz bestimmt nichts mit uns zu tun!«
    Alex starrte ihn ungläubig an. »Sabinas Vater ist Journalist!«, schrie er. »Er schrieb an einem Artikel über Damian Cray! Wenn Cray ihn ermorden lassen wollte, muss es dafür doch einen Grund geben, oder nicht? Gehört es denn nicht zu Ihrem

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