Alex Rider 4/Eagle Strike
Auto rollte von der obersten Ebene eines ihrer Parkhäuser und fiel direkt auf sie herab. Du kannst dir sicher vorstellen, dass Harold völlig verstört war. Er verließ die Musikakademie und reiste eine Zeit lang kreuz und quer durch die Welt. Er änderte seinen Namen und trat irgendwann zum Buddhismus über. Er wurde auch Vegetarier, und bis heute rührt er kein Fleisch an. Die Karten für seine Konzerte lässt er nur auf Umweltpapier drucken. Er hat sehr klare Wertvorstellungen und hält sich auch strikt an diese.
Jedenfalls kam er dann in den Siebzigerjahren nach England zurück und gründete eine Ban d – Slam! Sie war sofort ein Riesenerfolg. Sicherlich kennst du den Rest der Geschichte, Alex. Ende der Siebzigerjahre löste sich die Band auf und Cray begann eine Solokarriere, die noch erfolgreicher war als seine Karriere mit der Band. Für sein erstes Soloalbum Firelight erhielt er Platin. Seither kam es nur selten vor, dass einer seiner Songs nicht unter den To p 20 in den USA oder in Großbritannien war. Er hat fünf Grammy-Awards verliehen bekommen und einen Oscar für den besten Filmsong. 1986 bereiste er Afrika und beschloss, etwas zu unternehmen, um den Menschen dort zu helfen. Er veranstaltete ein Großkonzert im Wembley-Stadion und spendete die gesamten Einnahmen für wohltätige Zwecke. Chart Attac k – so hieß das Konzert. Ein Riesenerfolg. Und an Weihnachten desselben Jahres brachte er die Single Für die Kinder heraus. Davon verkaufte er vier Millionen Platten und spendete jeden Penny für mildtätige Zwecke.
Aber das war nur der Anfang. Seit dem Erfolg von Chart Attack hat Cray immer wieder unermüdlich Kampagnen zu allen möglichen Problemen der Welt durchgeführt: Schützt den Regenwald ; Rettet die Ozonschicht ; Erlasst den armen Ländern die Schulden . Außerdem baute er eigene Rehabilitationszentren für junge Drogenabhängige und kämpfte zwei Jahre lang darum, dass ein Labor dichtgemacht wurde, in dem Tierexperimente durchgeführt wurden.
1989 veranstaltete er ein freies Konzert in Belfast in Nordirland. Viele Leute glauben, dass das ein erster Schritt auf dem Weg zum Frieden in der Provinz war. Ein Jahr später besuchte er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen den Buckingham-Palast. Am Donnerstag trat er bei der Geburtstagsfeier von Prinz Charles auf, und am nächsten Tag wurde er von der Königin zum Ritter geschlagen.
Und letztes Jahr brachte das Magazin Time sein Foto als Titelbild. Die Schlagzeile lautete: Mann des Jahres: Heiliger Damian? Und aus diesen Gründen sind deine Vorwürfe absolut lächerlich. Die ganze Welt weiß, dass Damian Cray tatsächlich einem Heiligen so nahekommt wie kein anderer lebender Mensch in diesem Land.«
»Trotzdem war es seine Stimme am Telefon«, beharrte Alex.
»Du hast jemanden gehört, der sich mit seinem Namen meldete. Du weißt aber nicht, ob er es wirklich selbst war.«
»Ich verstehe das nicht!« Alex wurde plötzlich wütend, aber er war auch verwirrt. »Also gut, wir alle mögen Damian Cray. Klar, der Mann ist ja sehr berühmt. Aber wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass er etwas mit der Bombe zu tun hat, warum weigern Sie sich dann, ihn genauer unter die Lupe zu nehmen?«
»Weil wir nicht dürfen.« Blunts Stimme klang ernst und schwer. Er räusperte sich. »Damian Cray ist Multimillionär. Er hat ein riesiges Penthouse am Themseufer und besitzt ein Anwesen in Wiltshire, ganz in der Nähe von Bath.«
»Ja und?«
»Reiche Leute haben gute Beziehungen. Und extrem reiche Leute haben extrem gute Beziehungen. Seit den Neunzigerjahren hat Cray viel Geld in verschiedene Firmen und Unternehmen investiert. Er hat eine Fernsehanstalt aufgekauft und lässt von ihr Programme produzieren, die auf der ganzen Welt ausgestrahlt werden. Dann ist er ins Hotelgewerbe eingestiegen und schließlich in die Produktion von Computerspielen. Schon bald will er ein neues Computersystem herausbringen. Er nennt es Gameslayer, und angeblich soll es alle anderen System e – wie PlayStatio n 2, GameCube und so weite r – total in den Schatten stellen.«
»Ich verstehe immer noch nich t …«
»Der Mann hat viele Arbeitsplätze geschaffen, Alex! Er ist ein Mann mit einem enormen Einfluss. Und, was immer das auch heißen mag, er hat kurz vor der letzten Parlamentswahl der Regierung eine Million Pfund geschenkt. Begreifst du denn nicht endlich? Wenn es herauskäme, dass wir diesen Mann ausspionieren, nur weil uns ein Schüler angeblich einen Tipp
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