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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ein und aus. Und auf der anderen Seite erstreckte sich ein schmaler Kanal. Das Ufer war dort dunkel und konnte ihm Schutz bieten. Aber wie sollte er über den Kanal kommen? Die Brücke? Nein, zu weit weg!
    Vielleicht gab es eine andere Möglichkeit. Gerade wendete ein Boot, eines der berühmten Ausflugsboote mit Dächern aus Glas, in denen sich die Touristen das Nachtleben von Amsterdam zeigen ließen. Das Boot stand in diesem Augenblick quer zum Kanal, sodass Bug und Heck praktisch die beiden Ufer berührten. Der Kapitän musste die Kanalbreite überschätzt haben, denn das Boot schien sich festgerammt zu haben.
    Wieder trat Alex in die Pedale, dieses Mal mit äußerster Kraftanstrengung. Gleichzeitig drückte er auf den grünen Knopf unter dem Glockendeckel. Unter dem Sattel war eine Wasserflasche umgekehrt montiert. Aus den Augenwinkeln sah er, dass daraus eine silbergrün glänzende Flüssigkeit auf die Straße gespritzt wurde. Als Alex auf den Kanal zuraste, zog er eine glitzernde Schneckenspur hinter sich her. Das Heulen der Suzuki-Motoren dröhnte in seinen Ohren; er wusste, dass sie ihn eingeholt hatten. Und dann brach die Hölle los.
    Alex trieb das Bike über das Pflaster und riss es hoch. Dicht hinter ihm geriet das erste Motorrad auf die Glitzerspur. Der Fahrer verlor augenblicklich die Kontrolle über seine Maschine. Er flog so hoch über die Straße, dass es aussah, als habe er sich selbst vom Sattel katapultiert. Sein Motorrad krachte gegen das zweite, das zur Seite geschleudert wurde. Währenddessen stürzte Alex mit dem Bike auf das verstärkte Glasdach des Bootes hinunter und radelte über die gesamte Schiffslänge hinüber zur anderen Seite. Unten im Boot drehten sich die verblüfften Gesichter der Fahrgäste zu ihm hinauf. Ein Kellner mit einem Tablett voller Getränke wirbelte herum und die vollen Gläser und Flaschen fielen klirrend auf den Boden. Eine Kamera blitzte auf. Dann erreichte Alex die andere Seite. Sein Schwung reichte aus, um das Rad hochzureißen und auf die Ufermauer hinaufzusetzen. Er bremste und hielt an.
    Er blickte zurück, gerade noch rechtzeitig, um die dritte Bandit zu sehen, deren Fahrer es tatsächlich geschafft hatte, den beiden gestürzten Bikes auszuweichen und die Verfolgung fortzusetzen. Er flog knapp über dem Boot durch die Luft und die Touristen starrten mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen zu ihm hinauf, als das Motorrad in weitem Bogen auf das Glasdach niederging. Ihr Entsetzen war berechtigt: Das Motorrad war viel zu schwer. Es krachte durch das Glasdach, das wegen seiner Wölbungen ohnehin eine hohe Spannung hatte und deshalb bei dem gewaltigen Aufprall in unzählige Scherben explodierte. Motorrad und Fahrer krachten in die Kabine hinunter, in der die Fahrgäste in wilder Panik auseinanderstoben. Teller und Tische barsten förmlich, dann knallten die Leuchtbirnen und alle Lichter verlöschten. Alex nahm sich jedoch nicht die Zeit, das Spektakel bis zum Ende zu beobachten.
    Ziemlich schnell erkannte er, dass er sich getäuscht hatte: Das dunkle Kanalufer auf der anderen Seite bot ebenfalls keine Rettung. Auch dort tauchten zwei Bandits auf und jagten mit brüllenden Motoren am Kanal entlang auf ihn zu. Alex, der inzwischen vor Angst halb wahnsinnig war, stieg wieder in die Pedale. Er musste aus ihrem Blickfeld verschwinden! Rasch bog er um eine Ecke, raste quer über einen Platz. Seine Füße schmerzten, Waden und Schenkelmuskeln brannten wie Feuer.
    Und dann machte er einen furchtbaren, unverzeihlichen Fehler.
    Eine enge Gasse, dunkel, einladend. Sicher würde sie irgendwohin führen, wo sie ihn nicht finden konnten. Jedenfalls glaubte er das. Aber er hatte noch nicht einmal die Hälfte der Gasse hinter sich, als plötzlich ein Mann vor ihm auftauchte, eine Maschinenpistole in der Hand. Hinter ihm bogen die beiden Bandits um die Ecke und schnitten ihm den Rückweg ab.
    Der Mann hob die Waffe und zielte. Alex schlug mit aller Kraft auf den gelben Knopf der Fahrradklingel. Wieder gab es einen lauten Knall. Blendend weißes Licht leuchtete auf, als im Digital-Evolution-Scheinwerfer des Fahrrads die Magnesiumfackel aufflammte. Alex konnte kaum glauben, wie stark das Licht war, das aus dem kleinen Scheinwerfer drang. Die gesamte Straße wurde hell erleuchtet und der Mann mit der Waffe war von dem Lichtschein völlig geblendet.
    Alex drückte auf den blauen Knopf und ein lautes Zischen war zu hören. Zwischen seinen Beinen war die Luftpumpe am Fahrradrahmen

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