Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Hosentasche. »Bist du das?«
Alex sah sich das Bild in der Zeitung an. Es zeigte den Heißluftballon über London. Eine winzige Gestalt hing daran. Zum Glück war das Foto aus großer Entfernung aufgenommen, sodass man ihn nicht erkennen konnte. Niemand wusste, was in der Kirche der Vergessenen Heiligen wirklich geschehen war. Und niemand wusste, dass er daran beteiligt gewesen war.
»Ja«, sagte Alex. »Aber, Tom, erzähl das bloß keinem weiter.«
»Ich hab es schon Jerry erzählt.«
»Aber sonst keinem mehr.«
»Ja. Ich weiß. Staatsgeheimnis und so weiter.« Tom runzelte die Stirn. »Vielleicht sollte ich auch beim MI6 mitmachen. Ich bin bestimmt ein guter Spion.«
A lex musste an seinen Freund denken, als er mit Alan Blunt und Mr s Jones im Büro in der Liverpool Street saß. Er fragte sich, was sie ihm wohl mitzuteilen hatten. Jack war dagegen gewesen, dass er überhaupt noch einmal hierher zurückkam.
»Sobald die wissen, dass du wieder laufen kannst, werden sie dich wahrscheinlich mit dem Fallschirm über Nordkorea abspringen lassen«, hatte sie gesagt. »Die werden niemals Ruhe geben, Alex. Ich will gar nicht wissen, was du nach Venedig erlebt hast. Versprich mir nur, dass du so etwas nie wieder tun wirst.«
Alex sah das genauso. Er wäre auch lieber zu Hause geblieben. Aber er musste der Einladung einfach folgen. Nach allem, was er in Mr s Jones’ Wohnung angerichtet hatte, war er ihr das schuldig.
»Schön, dich zu sehen, Alex«, sagte Blunt. »Du hast wieder einmal sehr gute Arbeit geleistet.«
Sehr gut. Das höchste Lob, das Blunt kannte.
»Ich will dich nur auf den neuesten Stand bringen«, fuhr er fort. »Ich brauche dir nicht zu sagen, dass Scorpias Plan komplett gescheitert ist, und ich zweifle sehr daran, dass sie etwas in diesem Maßstab noch einmal versuchen werden. Die haben einen ihrer Topkiller verloren, diesen Nile, der von dem Ballon abgestürzt ist. Wie ist es eigentlich dazu gekommen?«
»Er ist ausgerutscht«, sagte Alex kurz angebunden. Er wollte das alles nicht noch einmal durchleben.
»Verstehe. Nun, vielleicht interessiert es dich, dass auch Julia Rothman nicht mehr lebt.«
Das war Alex neu. Er hatte angenommen, dass ihr die Flucht gelungen war.
Mr s Jones ergriff das Wort. »Die Plattform, die an dem Ballon hing, ist auf sie gestürzt, als sie zu fliehen versuchte«, erklärte sie. »Sie wurde erschlagen.«
»Das ist auch gut so«, murmelte Alex.
Blunt schnaubte. »Das Wichtigste ist aber doch, dass den Kindern keine Gefahr mehr droht. Wie diese Wissenschaftleri n – Dr . Stephenso n – erklärt hat, werden die Nanokapseln nach und nach von allein aus ihren Körpern verschwinden. Ich muss dir sagen, Alex, dass die Terahertz-Schüsseln mindestens eine Minute lang gesendet haben. Gott allein weiß, wie dicht wir an einer ungeheuren Katastrophe vorbeigeschrammt sind.«
»Das nächste Mal werde ich versuchen, ein wenig schneller zu sein«, sagte Alex.
»Ja. Gut. Und noch etwas. Vielleicht freut es dich zu hören, dass Mark Kellner heute Früh seinen Rücktritt eingereicht hat. Der Sprecher des Premierminister s – du erinnerst dich doch an ihn? In seiner Presseerklärung behauptet er, er wolle mehr Zeit für seine Familie haben. Das Komische daran ist nur, dass seine Familie ihn nicht ausstehen kann. Na ja, niemand kann ihn ausstehen. M r Kellner hat einen Fehler zu viel gemacht. Die Nummer mit dem Heißluftballon hat natürlich kein Mensch voraussehen können. Aber irgendwer muss die Suppe jetzt auslöffeln, und es freut mich sehr, dass er derjenige ist.«
»Also, wenn Sie mich nur deswegen hierherbestellt haben, geh ich mal lieber nach Hause«, sagte Alex. »Ich hab in der Schule viel verpasst und muss das jetzt alles nachholen.«
»Nein, Alex. Ich fürchte, wir können dich noch nicht gehen lassen.« So ernst hatte Mr s Jones noch nie zu Alex gesprochen, und er fragte sich, ob sie etwa vorhatte, ihn wegen seines Anschlags auf sie zur Rechenschaft zu ziehen.
»Es tut mir sehr leid, dass ich bei Ihnen eingebrochen bin und sie beinahe getötet hätte, Mr s Jones. Aber ich finde, ich habe das doch einigermaßen wiedergutgemach t …«
»Darum geht es mir nicht. Was mich betrifft, hat dein Besuch in meiner Wohnung niemals stattgefunden. Es geht um etwas Wichtigeres. Wir beide haben noch nicht über die Sache auf der Albert Bridge gesprochen.«
Alex begann zu frösteln. »Darüber möchte ich nicht reden.«
»Warum nicht?«
»Weil ich weiß, dass Sie da das
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