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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Physikstunde an einem nebligen Mittwoch in der Brookland-Schule ihm jetzt das Leben retten sollte. Er zog seine Schuhe aus und schleuderte sie mit aller Kraft fort. Die Vorwärtsbewegung hatte eine Gegenreaktion zur Folge, ähnlich wie der Rückstoß bei einem Gewehr. Alex wurde nach hinten geworfen und bekam eine Haltestange zu fassen. Schwer atmend klammerte er sich daran fest. Das hätte übel ausgehen können, und er musste sehr vorsichtig sein, damit das nicht noch einmal passierte.
    Die Zeit drängte. Das Observationsmodul und die übrigen Stufen von Gabriel 7 hatte er noch nicht gesehen, aber sie mussten ja irgendwo sein. Die Rakete hatte vor fast einer Stunde automatisch angedockt, und sie hatte eine scharfeBombe an Bord. Wieder sah er auf seine Uhr. Fünfundzwanzig Minuten waren vergangen! Ihm blieb nur noch eine Stunde. Wenn die Bombe zur richtigen Zeit am richtigen Ort explodierte, wäre nichts mehr von ihm übrig, und ein vierhundert Tonnen schweres Geschoss würde seinen tödlichen Flug zur Erde antreten. Man hatte Alex eine Planskizze von Ark Angel gezeigt, und er wusste, um sein Ziel zu erreichen, musste er sich durch eine Reihe miteinander verbundener Module be wegen. Er rief sich Ed Shulskys Instruktionen ins Gedächtnis.
    »Versuch die Bombe besser nicht zu entschärfen, es sei denn, du weißt genau, was du tust, Alex. Wenn du auf den falschen Knopf drückst, nimmst du Drevin lediglich die Arbeit ab. Bring das Ding einfach in den Schlafbereich. Mehr brauchst du nicht zu machen. Und danach verziehst du dich. Und zwar schleunigst.«
    Die Bombe tickte bereits. Und er war allein mit ihr, in einer Raumstation hoch über der Erde.
    Gerade als er weiterwollte, hörte er plötzlich etwas. Das klappernde Geräusch, mit dem eine Luke ins Schloss fiel. Ganz unverkennbar. Er horchte. Nichts. Was kam jetzt noch? Marsmenschen? Alex schüttelte unwillig den Kopf. Er musste sich das eingebildet haben. So sachte wie möglich stieß er sich mit den Füßen ab und versuchte sich zum nächsten Modul zu manövrieren. Wieder zu fest. Er schlug mit der Schulter an die Decke – oder den Fußboden – des Knotenpunkts und trudelte zum zweiten Mal unkontrolliert durch die Gegend.
    Als er umherruderte, um irgendwo Halt zu finden, bekam er einen Hebel an der Wand zu fassen. Der Hebel verriegelte eine Klappe. Vielleicht gab die Klappe einen Ausblick auf dieErde frei? Alex konnte seine Neugier nicht bezwingen und legte den Hebel um. Gleißendes Licht stürzte in das Modul, und Alex taumelte geblendet zurück. Professor Sing hatte ihn ermahnt, nicht direkt in die Sonne zu schauen. Um ein Haar wäre er in dieser einen Sekunde blind geworden.
    Er schlug die Klappe zu und wartete, bis er wieder sehen konnte, dann setzte er seinen Weg fort und schwebte langsam in den Schlafbereich weiter. Die Kojen waren senkrecht an den Wänden befestigt und mit Gurten versehen, damit die Passagiere nicht wegtreiben konnten. Im Weltraum konnte man in jeder Lage schlafen, im Stehen oder auf dem Kopf. Vor ihm war ein langer, hell erleuchteter Korridor – vier oder fünf aneinandergefügte Module. Alles war weiß. Hier war das Zentrum von Ark Angel, mit Speiseraum, Gymnastikraum, Duschen und Toiletten, einem Wohnzimmer und zwei Laboren, alles eins nach dem anderen angeordnet. Gabriel 7 hatte am hinteren Ende angedockt.
    Alex bereitete sich auf den nächsten Sprung vor. Er streckte beide Hände aus, Handflächen nach vorn. Und erstarrte.
    Vor ihm war ein Mann erschienen, genauso gekleidet wie er. Allerdings hatte er eine Mütze auf, und als er Alex sah, riss er sie sich vom Kopf und enthüllte ein Spiegelbild der Welt, die fünfhundert Kilometer unter ihnen war.
    Kaspar. Wer sonst.
    Alex hatte gar nicht mehr an ihn gedacht. Genau wie die anderen. Aber Professor Sing musste gewusst haben, dass Kaspar an Bord der Gabriel 7 gewesen war – die eine Information, die er für sich behalten hatte. Warum? Hatte er vor Kaspar solche Angst, dass er nicht wagte, die ganze Wahrheit zu enthüllen?
    Wie es schien, würde Alex die Antwort nie erfahren. Kaspar hatte ihn gesehen. Er war nur zwanzig Meter von ihm entfernt, am anderen Ende des Korridors. Er hatte kein Wort gesagt, aber jetzt stieß er sich – so geschickt, als habe er das trainiert – mit beiden Füßen ab und schwebte durch die Luft auf ihn zu. Seine Miene war vollkommen unbewegt.
    Und er hatte ein Messer in der Hand.

Vakuum
    D as Ganze war ein einziger Albtraum. Schlimmer, das waren tausend

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