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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Albträume auf einmal. Das abscheulich tätowierte Gesicht, das Messer, Ark Angel, der Weltraum ... Alex konnte nur hilflos zusehen, wie Kaspar mit ausgestreckten Armen auf ihn zugeflogen kam.
    Was machte er überhaupt hier in der Raumstation? Und plötzlich ging Alex ein Licht auf.
    Die zweite Rakete, der Orang-Utan, Drevins angebliches Experiment mit der Schwerelosigkeit – das hatte alles zu seinem Plan gehört. Von wegen Experiment. Die Sache war ganz anders.
    Kaspar war mit der Gabriel 7 hier herausgekommen. Und es war eigentlich auch völlig offensichtlich, warum. Alex’ eigene Erlebnisse beim Start hätten ihm längst klarmachen müssen, dass es totaler Wahnsinn gewesen wäre, eine scharfe Bombe ins All zu schicken. Die enormen Vibrationen hätten sie schon lange vor dem Austritt aus der Atmosphäre detonieren lassen. Die Bombe konnte erst im Weltraum scharf gemacht werden, und das hieß, dass jemand mitfliegen musste. Kaspar. Aber anschließend musste er ja wieder zur Erde zurück. Und dazu war die zweite Rakete gedacht. Professor Sing hatte das von Anfang an gewusst. Die Sojus war nur hochgeschickt worden, um Kaspar abzuholen. Und Kaspar hattebestimmt genaue Anweisungen hinterlassen. Wenn irgendetwas schiefging, wenn die Rakete nicht rechtzeitig eintraf, hätte man den Professor getötet. Kein Wunder, dass er so nervös gewesen war! Am Ende hatte er eine Entscheidung getroffen: die Rakete hinaufzuschicken und die Passagiere das unter sich ausmachen zu lassen. Das war Alex sofort klar. Sie waren jetzt zu zweit in der Raumstation. Aber in der Kapsel für den Rückflug war nur Platz für einen.
    Kaspar schwamm durch den ersten Knotenpunkt und wurde in weiches rosa Licht getaucht, bevor er ins Gleißen des nächsten Moduls geriet. Offenbar hatte er Erfahrung mit der Schwerelosigkeit. Er bewegte sich gezielt und umsichtig, berührte mit einer Hand kurz eine Wand, um sich zu korrigieren, während er in der anderen immer noch das Messer hielt. Er ließ sich Zeit – aber er wusste ja auch, dass Alex sich nirgendwo verstecken konnte. In wenigen Sekunden würden sie einander von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, in einem Modul, das kaum Platz genug für sie beide bot.
    Alex sah sich nach einer Waffe um, nach irgendetwas, womit er sich verteidigen könnte. Aber hier war alles gut verstaut. Die Schränke und Spinde waren verschlossen. Ihm war schlecht und schwindlig, und jede Bewegung drohte ihn in die falsche Richtung zu schleudern. Wenn er die Kontrolle verlor und noch einmal ins Trudeln geriete, wäre es aus mit ihm. Dann würde Kaspar ihn in Stücke schneiden.
    Kaspar kam durch den nächsten Knotenpunkt. In wenigen Augenblicken wäre er bei Alex. Im Schlafbereich. Professor Sing und Ed Shulsky hatten ihm den Raum auf der Skizze gezeigt. Das Zentrum von Ark Angel. Wie passend, sich ausgerechnet hier zu treffen. Vielleicht konnte er ein vernünftigesWort mit ihm reden. Die Aktion hatte ja längst keinen Sinn mehr – das würde Kaspar doch verstehen?
    Vielleicht auch nicht. Kaspar starrte ihn mit leeren Augen an, wie ein Wahnsinniger. Seine Lippen waren zu einem schiefen Lächeln verzogen. Das Messer in seiner Hand war ein Sabatier-Messer, die Klinge aus Hartstahl, handgeschliffen und etwa zehn Zentimeter lang. Wo hatte er das her? Er konnte es doch unmöglich mitgenommen haben. Und dann fiel es Alex ein. Ark Angel war ja ein Hotel. Eines Tages sollte hier ein Koch die Filetsteaks für amerikanische Multimillionäre zurechtschneiden, und für die richtige Küchenausstattung hatte man schon gesorgt. Kaspar musste sich das Messer geschnappt haben, als er durch die Küche gekommen war.
    Als Kaspar in den Schlafbereich kam, tat Alex das Einzige, was ihm noch übrig blieb. Er duckte sich, stieß sich kräftig ab und schoss dicht über dem Boden dahin, wie wenn er im Schwimmbad am Beckenboden entlangtauchte. Kaspar wurde davon immerhin so überrascht, dass er über ihm hinwegsegelte. Alex erkannte, dass man die Richtung, die man einmal eingeschlagen hatte, im Zustand der Schwerelosigkeit nicht so einfach ändern konnte. Kaspar schwebte bis zur nächsten Wand weiter, stach aber im Vorbeifliegen mit dem Messer nach ihm. Die Spitze ritzte Alex das Trikot zwischen den Schulterblättern auf. Ein paar Millimeter mehr, und er hätte geblutet. Aber er hatte Glück: Der Stoff war aufgeschlitzt, aber die Haut war unversehrt geblieben.
    Kaspar erreichte die hintere Wand und hielt sich an einer Haltestange fest. Alex schwebte

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