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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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protestierte Alex. »Ich konnte nichts dafür.«
    »Wir wiederholen das Rennen!«
    »Nein, danke.« Alex hatte den Helm abgenommen und genoss den Wind in seinem Gesicht. »Das hat großen Spaß gemacht, aber ich denke, mir reicht’s.« Er kletterte aus dem Wagen. Die Mechaniker standen unentschlossen in der Nähe und schienen auf ein Zeichen ihres Chefs zu warten.
    Dann kam Paul mit der Flagge in der Hand. »Nicht zu fassen! Das war unglaublich, Alex. Aber du hast dein Leben riskiert!«
    »Das Rennen ist ungültig«, sagte Drevin. »Ich habe nicht verloren!«
    »Aber gewonnen haben Sie auch nicht«, murmelte Alex. Paul stand hilflos da und sah von einem zum andern. Drevin überlegte kurz, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Daswar unentschieden«, sagte er leise. Dann wandte er sich ab und ging davon.
    Alex sah ihm nach. »Jetzt verstehe ich, was du meinst«, sagte er. »Er verliert wirklich nicht gern.«
    Paul sah Alex mit ernster Miene an. »Du solltest vorsichtig sein, Alex«, sagte er. »Mach ihn dir nicht zum Feind.« Dann lief er seinem Vater nach.
    Alex blieb allein zurück.

Schwere Schlappe
    A m Samstag schien das Wettrennen vergessen. Nikolei Drevin wartete gut gelaunt auf seinen Chauffeur, der gleich mit einem silbernen Rolls-Royce Phantom vor der Haustür vorfahren sollte. Das war ein wichtiger Tag für ihn. Stratford East, die Mannschaft, die er für zwanzig Millionen Pfund gekauft hatte, musste heute in der Ersten Liga gegen Chelsea antreten, und obwohl sie eine Woche zuvor 0:3 gegen Newcastle verloren hatten, war Drevin in Hochstimmung.
    »Warst du schon immer Chelsea-Fan?«, fragte er Alex, als sie aus dem Haus traten.
    »Ja.« Und das stimmte. Alex wohnte nur zwanzig Minuten von Stamford Bridge entfernt und war mit seinem Onkel oft im Stadion gewesen.
    »Der Club war fast bankrott, als Roman Abramovich ihn gekauft hat.« Drevin machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich habe ihn ein paarmal in Moskau getroffen. Wir sind nicht gut miteinander ausgekommen. Ich hoffe, ich kann euch beiden heute eine Enttäuschung bereiten.«
    Alex sagte nichts. Drevins Stimme klang so angespannt, als ginge es für ihn um weit mehr als ein Spiel. Der Rolls-Royce fuhr vor, und die beiden stiegen ein.
    Paul kam nicht mit. Er hatte am Abend zuvor einen schlimmen Asthmaanfall gehabt, und sein Arzt hatte ihm einen TagRuhe verordnet. Und so saß Alex allein mit Nikolei Drevin auf der Rückbank des Wagens, als der Chauffeur sie nach London kutschierte.
    »Du hast keine Eltern mehr«, sagte Drevin plötzlich.
    »Ja. Sie sind beide gestorben, als ich noch ganz klein war«, sagte Alex leise.
    »Das tut mir leid. Ein Unfall?«
    »Ein Flugzeugabsturz.« Es fiel Alex leicht, die Lüge zu wiederholen, die der MI6 ihm sein ganzes Leben lang erzählt hatte.
    »Du hast keine Verwandten?«
    »Nein. Nur Jack. Sie sorgt für mich.«
    »Das ist sehr ungewöhnlich. Aber ich habe ohnehin den Eindruck, dass du ein recht ungewöhnlicher Junge bist. Ich stelle es mir interessant vor, einen Sohn wie dich zu haben.« Drevin schaute aus dem Fenster. »Wie verstehst du dich mit Paul?«, fragte er.
    »Gut.«
    »Er mag dich.« Drevin sah noch immer weg, entzog sich Alex’ Blick. »Ich wünschte, er wäre dir wenigstens ein bisschen ähnlich. Er wirkt so ... ziellos.«
    »Vielleicht wäre er zufriedener, wenn Sie ihn auf eine normale Schule gehen lassen würden«, sagte Alex.
    »Das ist unmöglich.«
    »Glauben Sie wirklich, er ist in Gefahr?«
    »Er ist mein Sohn«, sagte Drevin mit ausdrucksloser Stimme. Er zwang sich zu einem matten Lächeln. »Aber genug davon. Mein Team wird dein Team schlagen. Das ist alles, was heute zählt.«
     
    A ls sie etwa eine Stunde später auf die Fulham Road einbogen, kamen sie nur noch im Schneckentempo durch die Menschenmenge voran, die dem Stadion zustrebte: die Chelsea-Fans in Blau, die Anhänger von Stratford East trugen Rot und Schwarz.
    Alex war froh, dass Drevins Rolls-Royce getönte Fenster hatte. Niemand konnte zu ihnen hineinsehen. Er war schon hundertmal zu Fuß nach Stamford Bridge gegangen, und immer hatte er das Gefühl genossen, wenn er ein Teil der Masse wurde, die sich in der Hoffnung auf einen Heimsieg durch Regen oder Schnee zum Stadion kämpfte. Das hier war zu bequem, zu sehr von den anderen abgesondert. Es wäre ihm peinlich gewesen, wenn jemand ihn gesehen hätte.
    Endlich bogen sie aus dem Strom der Fans ab und gelangten durch eine schmale Zufahrt zur Westtribüne. Der Wagen hielt vor einer

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