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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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hatte; jetzt war er Mannschaftskapitän von Stratford East.
    Alex beobachtete, wie Cayenne James zu Drevin ging, ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, neben ihm Platz nahm und sich ein Glas Champagner reichen ließ. Die Stimmen im Raum waren bei ihrem Eintritt leiser geworden, und Alex bekam die ersten Sätze mit, die sie miteinander wechselten.
    »Wie geht’s dir, Niki?« Cayenne hatte eine laute Schulmädchenstimme. »Entschuldige, dass ich so spät komme. Hab noch mal eben bei Harrods reingeschaut. Ist ja gleich hier in der Nähe.«
    »War dein Mann auch dabei?«
    »Nein! Keine Sorge!« Sie kicherte. »Adam musste sich auf das große Spiel konzentrieren. Der kommt nie mit zum Shopping, wenn ein Spiel ansteht ...«
    Noch mehr Speisen wurden aufgetragen. Alex kam sich völlig fehl am Platz vor. Schade, dass Paul nicht da war. Es war halb drei. Er wünschte, das Spiel würde endlich anfangen.
    Eine halbe Stunde später war es so weit. Die Türen wurden geöffnet, und alle strömten hinaus. Alex ging mit und gelangteauf eine Tribüne im ersten Rang mit etwa hundert Sitzplätzen, genau gegenüber dem Tunnel. Und endlich gelang es ihm, Drevin, Neverglade, das Gokartrennen und alles andere zu vergessen. Die magische Atmosphäre im Stadion Sekunden vor dem Anpfiff überwältigte ihn.
    Stamford Bridge hat Platz für zweiundvierzigtausend Zuschauer, und heute, bei strahlendem Sonnenschein, war das Stadion ausverkauft. Musik dröhnte aus den Lautsprechern, fast noch lauter als die Sprechchöre der Fans. La Ola kreiste durch das weite Rund. Alex hatte Sitz A10, genau auf Höhe der Mittellinie. Polizisten waren nicht zu sehen. Chelsea besaß ein eigenes Heer von Ordnern, aber es sah nicht so aus, als ob es heute Ärger geben würde.
    Dann ein lauter Aufschrei, als die Spieler beider Mannschaften, jeder mit einem Kind an der Hand, aus dem Tunnel aufs Spielfeld liefen. Dahinter erschienen der Schiedsrichter und die beiden Linienrichter.
    »Du sitzt neben mir«, erklärte Tamara Knight.
    Alex nahm Platz. Er war fest entschlossen, die nächsten anderthalb Stunden zu genießen.
    Dabei war praktisch vom Anstoß an abzusehen, dass es ein hartes Spiel voller schmutziger Tricks werden würde. Schon in der zehnten Minute bekam ein Spieler von Stratford East die Gelbe Karte, nachdem er einen Gegner mit einer üblen Attacke zu Fall gebracht hatte. Es war die erste von vielen. Chelsea war in der ersten Halbzeit überlegen und wäre schon früh in Führung gegangen, wenn der Torhüter von Stratford East nicht einige Glanzparaden hingelegt hätte. Erst nach einer guten halben Stunde erzielte Chelsea den ersten Treffer, als der Rechtsaußen eine herrliche Flanke in den Strafraum setzteund ein Stürmer nur noch einzuköpfen brauchte. Die Menge tobte; die Lautsprecher dröhnten. 1:0 für die Heimmannschaft, und nur fünf Minuten später ließ der Chelsea-Kapitän zwei Verteidiger dumm dastehen, als er einen Ball mit einem Hammerschuss in die Maschen jagte.
    Stratford East ging mit zwei Toren Rückstand in die Pause.
    Die VIP-Zuschauer zogen sich in den Speiseraum zurück, wo wieder Getränke gereicht wurden; Alex hielt sich bewusst von Nikolei Drevin fern. Er hatte noch nicht vergessen, wie der Mann sich nach dem Gokartrennen aufgeführt hatte. Und das hier musste eine tausendmal größere Demütigung für ihn sein. Das Spiel wurde im ganzen Land übertragen. Drevin hatte ein Vermögen in diese Mannschaft investiert. Und dass er ausgerechnet von Chelsea geschlagen wurde – einer Mannschaft, die ebenfalls einem Russen gehörte –, machte alles nur noch schlimmer.
    Cayenne James war auch keine Hilfe. »Nicht aufregen, Niki«, sagte sie mit ihrer durchdringenden Piepsstimme. »Das Spiel ist noch nicht vorbei. Adam macht den Jungs in der Kabine jetzt bestimmt die Hölle heiß.«
    »Es wäre nett, wenn dein Mann auch mal am Ball wäre«, erwiderte Drevin. Er hatte ein Glas Champagner in der Hand und machte ein Gesicht, als sei Gift darin.
    »Er scheint heute wirklich etwas müde zu sein. Vielleicht spart er sich seine Kräfte für die zweite Halbzeit auf.«
    Doch auch nach dem Wiederanpfiff war von Adam Wright kaum etwas zu sehen, und Alex fragte sich, warum der Trainer ihn nicht auswechselte. Wright war Mittelstürmer, kam aber nie auch nur in die Nähe des Balls, und wenn er ihn doch einmalhatte, machte er nichts aus seiner Chance. Alex wusste, dass die Presse den Kapitän von Stratford East schwer in die Mangel genommen hatte. Er hätte

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