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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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hätte er gewonnen.
    Er hatte gerade die zweite Runde angefangen, als sein Kart plötzlich erzitterte. Zuerst dachte Alex, der Motor hätte eine Fehlzündung. Dann passierte es noch einmal, stärker. Etwas schleuderte ihn mit einem so heftigen Ruck auf dem Sitz nach hinten, dass seine Halswirbel knackten. Die Räder brachenaus, und er musste hart kämpfen, bis er den Wagen wieder unter Kontrolle hatte. Ein dritter Schlag. Bei dem Tempo fühlte sich das an, als hätte ihn ein Vorschlaghammer getroffen. Er sah zurück, und jetzt erkannte er, was los war. Drevin stieß ihn von hinten an. Er wollte ihn nicht überholen, sondern versuchte ihn ganz systematisch aus der Bahn zu werfen. Sie fuhren knapp hundertzwanzig Stundenkilometer, festgeschnallt auf einen nackten Stahlrahmen, der absolut keinen Schutz bot. Wollte Nikolei Drevin sie beide umbringen?
    Alex bremste, und im selben Augenblick schoss sein Gegner an ihm vorbei und die Rampe zur Brücke hinauf. Alex blieb hinter ihm und wartete auf eine Gelegenheit, ihn wieder zu überholen. Aber Drevin hatte noch mehr unfaire Tricks auf Lager; jetzt fuhr er im Zickzack hin und her, damit Alex nicht an ihm vorbeikonnte. Sie sausten die Brücke hinunter auf die Gerade, die in den Tunnel führte. Nach dem grellen Sonnenlicht war es dort drin sehr dunkel. Alex beschleunigte und kam mit Drevin gleichauf. Drevin riss das Steuer herum und krachte seitlich in Alex’ Wagen.
    Die ganze Welt machte einen Satz. Funken explodierten in der Dunkelheit, als Metall an Metall krachte. Die Tunnelwände rasten vorbei. Verzweifelt versuchte Alex geradeaus zu steuern, und als sie wieder ans Tageslicht kamen, ließ er sich zurückfallen. Wieder hatte Drevin die Führung über nommen.
    Aus den Augenwinkeln sah Alex, wie Paul mit der Flagge den Beginn der dritten und letzten Runde anzeigte. Das Rennen schien nur Sekunden gedauert zu haben – und es sah alles danach aus, als hätte Drevin es bereits gewonnen. Alex überlegte, ob er aufgeben sollte. Was spielte es schon für eine Rolle, wer hier gewann? Schließlich war das Drevins Spielzeug.Drevin bezahlte die Rechnung. Vielleicht war es höflich, ihm den Vortritt zu lassen.
    Aber irgendetwas in ihm lehnte sich gegen diese Vorstellung auf. Er trat das Gaspedal durch und beschleunigte. Wieder holte er seinen Gegner ein. Die beiden Karts jagten zum letzten Mal Seite an Seite die Rampe hoch. Drevin sah Alex kurz an und packte sein Steuerrad fester. Alex begriff sofort, was sein Gegner vorhatte: Er wollte das Steuer herumreißen und ihn von der Brücke stoßen! Einen furchtbaren Augenblick lang sah Alex sich in seinem Kart durch die Luft purzeln. Die Welt drehte sich auf den Kopf, und er hörte schon das metallische Krachen, mit dem er unten auf den Asphalt stürzen würde. Wollte Drevin ihn wirklich töten, nur um das Rennen zu gewinnen? Seine Nerven schrien ihn an: Gib auf! Das war doch total verrückt. Er brauchte niemandem etwas zu beweisen.
    Wieder krachte Drevin in seine Seite. Und damit war die Sache entschieden. Es kam überhaupt nicht infrage, dass Alex Rider diesen russischen Milliardär gewinnen ließ. Er tippte kurz auf die Bremse, als akzeptiere er seine Niederlage. Drevin schoss davon und schwenkte um die Kurve.
    Und dann gab Alex Vollgas. Aber er steuerte geradeaus. Genau auf die Wand aus Reifenstapeln zu. Er krachte frontal hinein und segelte laut schreiend durch die Luft. Für Sekunden flog er in freiem Fall. Schwarze Reifen segelten und trudelten um ihn her wie Monsterkonfetti. Und dann schoss ihm der Asphalt entgegen. Mit einem furchtbaren Ruck setzte der Wagen wieder auf der Rennbahn auf, und Alex wurde in den Sitz gepresst. Das Steuer zuckte in seinen Händen, als wollte es sich selbstständig machen. Irgendwie fuhr er weiter. Reifenregneten vor ihm nieder, und jedem einzelnen musste er ausweichen. Aber er hatte es geschafft. Alex hatte die Kurve geschnitten und war jetzt zehn Meter vor Drevin.
    Vor ihm tauchte der Tunnel auf. Er schoss ins Dunkel hinein und am anderen Ende wieder hinaus und über die Ziellinie. Er trat auf die Bremse. Zu hart. Der Wagen schleuderte wild herum und kam dann endlich zum Stehen. Er hatte den Motor abgewürgt. Aber das Rennen war vorbei.
    Alex hatte gewonnen.
    Einige Sekunden später hielt Drevin neben ihm. Er nahm den Helm ab. Er schwitzte stark; die Haare klebten an seinem Schädel. Er war wütend.
    »Du hast gemogelt!«, rief er. »Du hast die Strecke abgekürzt!«
    »Sie haben mich gestoßen«,

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