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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Salve abgefeuert hatte. Alex hatte sich mit einem Sprung in Sicherheit gebracht, aber Paul hatte weniger Glück. Mindestens eine Kugel hatte ihn erwischt. Er lag auf dem Rücken, Arme und Beine ausgebreitet, Blut sickerte in den Sand.
    »Du ... !« Drevin schrie nur dieses eine Wort. Dann begann er zu lallen. Nicht auf Englisch, sondern auf Russisch. Sein Gesicht war kalkweiß, verzerrt von Schmerz und Hass. Tränen rannen ihm aus den Augenwinkeln. Wieder richtete er die Pistole auf Alex. Aber diesmal war Alex noch besser vorbereitet.
    Bevor Drevin abdrücken konnte, warf er sich zur Seite undrollte und wälzte sich so schnell er konnte auf das Haus zu. Kugeln ließen den Sand aufspritzen und schlugen in die Hausmauer ein. Aber Drevin hatte sich überrumpeln lassen. Alex verschwand unter dem Kriechraum des Hauses. Dort war es kalt und feucht. Womöglich nisteten Spinnen und Skorpione in den Fundamenten. Aber Hauptsache, es war dunkel, und er war außer Reichweite der Kugeln. Für einige Sekunden war er in Sicherheit.
    Drevin schien das gar nicht mitzubekommen. Er feuerte auf das Haus, bis die Pistole nutzlos in seinen Händen klickte. Er brauchte eine Weile, ehe er erkannte, dass ihm die Munition ausgegangen war. Mit einem wilden Fluch schleuderte er die Waffe weg und wankte zu seinem Sohn. Paul regte sich nicht. In der Ferne schrie jemand. Ein Buggy näherte sich durch den Regenwald. Drevin drehte sich um und rannte über den Strand auf das Flugzeug zu.
    Alex lag auf dem Bauch und spähte durch die Lücke zwischen dem Sand und dem Boden des Hauses. Er sah Drevin ins Wasser laufen und wusste, er würde nicht mehr zurückkommen. Langsam und voller Angst vor dem, was er finden würde, kroch er wieder ins Freie und ging zu Paul.
    Blut, viel Blut. Überzeugt davon, dass der Junge tot war, wurde Alex von Trauer und Schuldgefühlen übermannt. Aber dann schlug Paul zu seiner Überraschung die Augen auf. Alex kniete sich neben ihn. Er sah genauer hin und erkannte, dass die Verletzungen trotz des vielen Bluts vielleicht doch nicht so schlimm waren, wie er befürchtet hatte. Paul hatte eine Kugel in die Schulter und eine in den Arm bekommen, aber die anderen Kugeln hatten ihn offenbar verfehlt.
    »Alex ...«, krächzte er.
    »Nicht bewegen«, sagte Alex. »Es tut mir so leid, Paul. Das ist alles meine Schuld. Ich hätte niemals hierherkommen sollen.«
    »Nein. Ich habe mich geirrt ...« Paul versuchte zu sprechen, aber die Anstrengung war zu groß.
    Plötzlich dröhnte der Motor der Cessna auf, und als Alex sich umdrehte, verließ das Flugzeug gerade den Steg. Drevin saß im Cockpit. Alex konnte sein wutverzerrtes Gesicht hinter den Instrumenten erkennen. Im selben Augenblick hielt mit kreischenden Bremsen ein Buggy vor dem Haus, und Ed Shulsky und zwei Männer sprangen heraus. Alex bemerkte erleichtert, dass sie Tamara mitgebracht hatten.
    »Alex!«, rief sie und verstummte sogleich wieder, als sie Paul erblickte.
    Shulsky gab ein Zeichen, und die beiden Männer rannten zu dem verwundeten Jungen, wobei sie schon im Laufen Verbandszeug auspackten. »Was ist hier passiert?«, fragte Shul sky.
    »Drevin«, sagte Alex. »Er hat auf mich geschossen, aber Paul getroffen.«
    »Hat es ihn schlimm erwischt?«, fragte Shulsky die Männer.
    »Ich denke, er kommt durch«, antwortete einer der beiden. »Er hat Blut verloren, und wir werden ihn mit einem Helikopter ausfliegen müssen. Aber er wird es überleben.«
    Shulsky wandte sich an Alex. »Wir haben die Insel unter Kontrolle«, berichtete er. »Drevins Leute haben nicht viel Widerstand geleistet. Aber Drevin selbst ist uns entwischt. Wo ist er?«
    Alex zeigte zum Himmel. Die Cessna 195 hatte volle Geschwindigkeiterreicht und hob sich gerade von der Wasseroberfläche. Und bot einen bizarren Anblick: Hinter ihr schwangen sich zwei Kanus in die Lüfte.
    »Was zum ...«, fing Shulsky an.
    Es war das Einzige, was Alex in der kurzen Zeit hatte tun können. Er hatte die Zugleinen der Wasserskier genommen und damit die Kanus an den Schwimmern des Flugzeugs festgebunden. Zuerst hatte er die Cessna am Steg festmachen wollen, aber das hätte Drevin sofort bemerkt. Irgendwie hatte er gehofft, das Flugzeug würde gar nicht hochkommen, aber jetzt schwebte es zu seiner Enttäuschung schon ziemlich weit oben in der Luft: ein seltsames Bild mit den beiden darunter baumelnden Kanus. Alex fragte sich, ob Drevin seine merkwürdige Fracht überhaupt bemerkt hatte. Es war auch egal, auf jeden Fall wäre

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