Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Kopf. Alex wusste, dass das Brett aus Kevlar war, dem Material, aus dem auch die Schutzanzüge der Spezialeinheiten der britischen Armee gemacht waren. Ebenso gut hätte er ihm mit einem Baseballschläger aus Metall über den Schädel hauen können. Der Mann brach zusammen. Aber sein Finger war immer noch am Abzug. Alex sah die Mündung aufblitzen. Kugeln zersiebten das Deck des Boots, zertrümmerten die Windschutzscheibe und trafen den Fahrer. Der kippte nach vorn. Das Boot war außer Kontrolle.
    Alex schaffte es irgendwie, das Brett wieder unter sich zu bringen und die Füße in die Haltegurte zu bekommen, und dann setzte er auch schon auf dem Wasser auf.
    Die Bella 620 DC hatte einen bewusstlosen Beifahrer und einen toten Steuermann an Bord. Sie schlug einen fantastischen Haken, schwang nach rechts, dann nach links, schoss schäumend übers Wasser und krachte mit vollem Tempo in das andere Boot. Alex beobachtete den Zusammenprall. Es gab eine Explosion, Metall- und Glasfasertrümmer flogen umher, und das zweite Boot hob ab wie ein Flugzeug. Sekundenlangschwebte es da oben, und Alex sah das von Todesangst verzerrte Gesicht des Fahrers kopfüber in der Luft schweben. Dann fiel es wie ein Stein vom Himmel und klatschte ins Wasser.
    Es war vorbei. Alex ließ sich von dem Drachen aus der Gefahrenzone ziehen. Plötzlich war er allein.
    Aber nicht lange. Die Princess hatte in sicherer Entfernung gewartet, dass die beiden Rennboote ihren Auftrag erledigten. Jetzt kam sie angebraust. Außer dem Fahrer hatte sie noch drei mit MGs bewaffnete Männer an Bord. Sie hatten gesehen, was passiert war; sie würden besser aufpassen. Sie brauchten nur auf Schussweite heranzukommen, dann wäre es aus mit ihm.
    Alex hatte keine Kraft mehr für einen weiteren Sprung. Barbados schien zum Greifen nahe, aber wie zum Hohn hatte der Wind jetzt stark nachgelassen. Alex wurde immer langsamer. Er senkte den Drachen so tief ab, wie es überhaupt nur ging, aber das änderte nichts.
    Das Spiel war aus.
    Er wartete auf das Rattern der Maschinengewehre und den sengenden Schmerz, der alles beenden würde.
    Plötzlich gab es eine zweite Explosion. Ein Feuerball aus Rauch und brennendem Benzin. Alex kippte betäubt zur Seite. Den winzigen Bruchteil einer Sekunde lang fragte er sich, ob er getroffen worden war. Dann stürzte er ins Wasser, während rings um ihn her zerborstene Glasfaserteile niederregneten. Seine Kräfte verließen ihn. Die Lenkstange rutschte ihm aus den Händen, und er wurde wie von einem Strudel in die Tiefe gesogen. Er konnte nicht mehr, er war am Ende.
    Dann kam er wieder hoch.
    Die Princess stand in Flammen. Keine Spur von dem Fahrer, keine Spur von den drei Bewaffneten. Das Boot jagte, eine schwarze Rauchfahne hinter sich, führerlos dahin und wurde allmählich langsamer.
    Alex würgte. Er hustete Wasser aus und drehte sich um. Und da war plötzlich noch ein Boot, irgendein Marinefahrzeug. Im Bug stand ein Mann mit einer Panzerfaust im Anschlag. Alex erkannte die blonden Haare und die kantigen Gesichtszüge von Ed Shulsky, dem CIA-Agenten, den er in New York kennengelernt hatte.
    »Alex!«, rief Shulsky ihm zu. »Brauchst du ’ne Mitfahrgelegenheit?«
    Alex war zu schwach, um zu antworten. Seine Schultern und sein Gesicht waren von der Sonne verbrannt, und trotzdem zitterte er. Das Boot fuhr längsseits an ihn heran, und er wurde an Bord gezogen. An Deck waren ein Dutzend Männer, alle jung und kräftig. Jemand brachte ein großes Handtuch und hüllte ihn darin ein.
    »Wir haben die Insel beobachtet«, erklärte Shulsky. »Wir haben dich kommen sehen, hatten aber zunächst nicht kapiert, dass du das warst. Ich kann das alles immer noch nicht glauben! Jedenfalls sind wir dann los, um dir zu helfen ...«
    Weitere Erklärungen brauchte Alex nicht. »Drevin hat Tamara Knight«, sagte er. »Sie ist seine Gefangene. Und da gibt es noch etwas, das Sie wissen müssen ...«
    Und in dem Augenblick geschah es.
    Ein grelles Licht, so hell, dass es die Sonne auszulöschen und das Blau aus dem Meer und vom Himmel zu saugen schien: Plötzlich war die ganze Welt weiß. Ein Donner wie von einer Explosion, nur zehnmal lauter und lang anhaltend.
    Eine Druckwelle, die zitternd über die Wasseroberfläche lief und neue Wellen an die Bordwand warf. Die ganze Luft schien zu vibrieren, und Alex hatte stechende Schmerzen in beiden Ohren.
    Als er sich umdrehte, sah er gerade noch einen silbernen Bleistift in den Himmel schießen; von einer gewaltigen

Weitere Kostenlose Bücher