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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Mal wieder. In der Ferne sah er Drevins Haus, die Fenster reflektierten die Sonne. Jemand hatte zwei Wasserskier und zwei Zugleinen in den Sand geworfen, ansonsten war der Strand vollkommen leer. Die Cessna 195 schaukelte im seichten Wasser, aber von dem Piloten war nichts zu sehen.
    Die Cessna.
    Die war nicht da gewesen, als Alex mit dem Drachen aufgebrochen war. Ihm schwante nichts Gutes. Wenn Drevin wusste, dass die Amerikaner im Anmarsch waren, würde ervor allem daran denken, seine eigene Haut zu retten. Shulsky und seine Leute waren ohne Strategie zur Einnahme der Insel einfach darauf losgerannt. Sie hätten als Erstes das Wasserflugzeug unbrauchbar machen müssen.
    Alex blickte sich suchend um. Es musste doch irgendetwas geben, womit er das selbst erledigen könnte. Irgendeine Waffe. Aber die Amerikaner hatten alles mitgenommen, und die Gatling-Kanonen waren bestimmt gesichert. Was blieb noch? Nichts. Nur die zwei Kanus, die friedlich am Steg lagen, die Wasserskiausrüstung und ein Pelikan, der alles von einem alten Pfosten aus beobachtete.
    Plötzlich ratterte MG-Feuer durch die Stille, und der Pelikan flog erschreckt auf. Es ging also los. Die Schießereien wurden immer heftiger. Dann war eine Explosion zu hören, und eine Flammensäule schoss über den Bäumen auf. Und mittendrin bewegte sich etwas. Ein Buggy, der die Straße entlangraste. Alex sah ihn zwischen den Palmen. Und dann erstarrte er. Der Buggy wurde von Nikolei Drevin gesteuert. Er war allein.
    Alex dachte erst, Drevin wolle zu dem Wasserflugzeug, aber er fuhr zum Haus. Vielleicht gab es dort einen Tresor. Vielleicht wollte er noch ein paar Sachen einpacken. Oder aber er wollte Paul abholen. Alex überlegte, was er tun sollte. Hätte Shulsky ihn doch bloß mitgenommen – oder wenigstens einen seiner Männer hier bei ihm gelassen.
     
    W enige Minuten später schlich er sich an das Haus heran.
    Das war wahrscheinlich ein Fehler, aber er musste einfach herausfinden, was Drevin da machte. Und es war nun einmal ganz gegen seine Natur, untätig in einem amerikanischen Bootherumzuhocken, während um ihn herum hitzige Kämpfe tobten. Brandgeruch hing in der Luft. Schwarzer Rauch trieb über dem Wald. Schüsse krachten. Alex rannte über den heißen Sand, er wusste, jetzt ging es in die Endphase. Nun wurden die letzten Züge gemacht.
    Er gelangte ans Haus und drückte sich an die Mauer, um nicht gesehen zu werden. Die Terrasse, wo er mit Drevin und Paul gefrühstückt hatte, war direkt über ihm. Vom Strand führte eine Holztreppe hinauf, und Alex überlegte gerade, ob er es riskieren könnte, da hinaufzuklettern und durch ein Fenster zu spähen, als Drevin, einen Aktenkoffer in einer Hand, eine Automatikpistole in der anderen, um die Hausecke bog.
    Er sah Alex und blieb stehen. »Alex Rider ! «, rief er. Seine Augen waren seltsam ausdruckslos. »Warum bist du zurückgekommen?«
    Alex zuckte die Schultern. »Ich habe vergessen, mich für die Gastfreundschaft zu bedanken.«
    »Es freut mich, dich noch ein letztes Mal zu sehen. Ich möchte wirklich wissen, was uns beide zusammengeführt hat. War es Schicksal? Bestimmung?«
    »Ich vermute, es war Alan Blunt.«
    »Der MI6? Na, die haben versagt. Gabriel 7 wird Ark Angel erreichen; das ist nicht mehr zu verhindern. Die Bombe wird explodieren, und Washington wird zerstört, zusammen mit dem gesamten Beweismaterial, das man gegen mich gesammelt hat.«
    »Jetzt braucht man kein Beweismaterial mehr gegen Sie«, sagte Alex. »Weil alle wissen, dass Sie wahnsinnig sind.« »Stimmt. Und deshalb werde ich mich zurückziehen müssen.Aber das ist kein Problem. Ein Mann mit meinem Reichtum, mit meinen Beziehungen ...«
    »Die Welt ist zu klein für jemanden wie Sie. Sie können sich nicht verstecken.«
    »Warten wir’s ab.« Drevin hob die Pistole. »Aber eins ist sicher. Wir werden uns nicht wiedersehen.«
    Er schoss.
    Alex hatte damit gerechnet. Er hechtete in den Sand. Die erste Salve pfiff dicht über seinen Kopf – die zweite würde ihn erwischen: garantiert.
    Drevin stöhnte auf.
    Es war das schrecklichste Geräusch, das Alex jemals gehört hatte, ein animalischer Laut, der aus den tiefsten Abgründen der Seele dieses Mannes zu kommen schien. Alex sah auf und wischte sich den Sand aus den Augen. Drevin stand da, wie gelähmt, den Blick starr geradeaus. Alex schaute nach hinten.
    Paul Drevin war aus dem Haus gekommen. Offenbar hatte er die beiden gehört und war gerade um die Hausecke gebogen, als Drevin die

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