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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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das Flugzeug so leichter zu entdecken, und mit etwas Glück würden die Kanus bei der Landung dafür sorgen, dass es sich überschlug.
    Aber dann machte Drevin seinen entscheidenden Fehler.
    Alex würde niemals erfahren, was in diesem Moment im Kopf des Russen vorging. Dachte er, sein Sohn sei tot? Glaubte er, Alex sei daran schuld? Wie es aussah, wollte er sich rächen. Das Flugzeug schwang herum und flog plötzlich genau auf sie zu. Und dann, noch ehe irgendetwas zu hören war, spritzte überall um sie herum der Sand auf. Drevin schoss auf sie – offenbar mit einem Maschinengewehr, das an der Außenseite des Flugzeugs befestigt war. Die Detonationen waren erst nach winziger Verzögerung zu hören. Alles sprang in Deckung, die beiden Agenten warfen sich über den verwundeten Jungen und schützten ihn mit ihren eigenen Körpern. Kugeln krachten in das Haus; Holz splitterte, und eines derriesigen Fenster zersprang in tausend Stücke. Das Flugzeug brauste über sie weg und flog weiter in Richtung Regenwald. Die Kanus schaukelten und baumelten hinterher.
    Drevin hatte sie beim ersten Versuch verfehlt, aber es war wahrscheinlich, dass sie nicht noch einmal so viel Glück haben würden. Alex sah Shulsky an und fragte sich, was der CIA- Agent jetzt wohl vorhatte. Vielleicht konnten sie ins Haus gelangen. Aber was war mit Paul? Wenn er zu hastig bewegt würde, starb er womöglich.
    Das Flugzeug wendete. Die Kanus schwangen hin und her. Drevin flog dicht über den Wipfeln. Offenbar hatte er die Kanus nicht bemerkt und wusste daher auch nicht, wie tief sie hingen. Alex sah schaudernd vor Entsetzen, wie die Kanus gegen zwei Baumstämme schlugen und quer zwischen ihnen hängen blieben.
    Das Flugzeug blieb abrupt stehen. Als sei es mitten in der Luft vor Anker gegangen. Man hörte Holz knacken und bersten. Die Kanus waren zertrümmert – aber die Schwimmer ebenfalls. Das heißt, genau genommen war das gesamte Fahrwerk des Flugzeugs abgerissen, und Drevin saß praktisch in der Luft, umgeben von einem halben Flugzeug. Eben noch war er vorwärts geflogen. Jetzt kippte er um neunzig Grad und stürzte senkrecht dem Erdboden entgegen. Der Motor brüllte auf, während der Propeller nutzlos rotierte. Die Cessna verschwand im Wald. Dann gab es einen lauten Krach, und Sekunden später sprang ein Feuerball in den Himmel, als wolle er dem Chaos am Boden entfliehen. Noch zwei Explosionen. Dann nur noch Stille.
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Alex sich traute, nach der Absturzstelle zu sehen. Zwischen den Bäumen brannte esimmer noch lichterloh, und er fragte sich, ob das Feuer sich über die ganze Insel ausbreiten würde. Aber dann begannen die Flammen zu flackern und fielen langsam in sich zusammen. Eine gewaltige Rauchwolke stieg auf wie ein allerletztes Ausrufezeichen. Drevin war tot. Daran bestand kein Zweifel.
    Alex fühlte sich unendlich müde. Ihm schien, dass alles, was ihm seit seiner ersten Begegnung mit Nikolei Drevin im Waterfront Hotel in London passiert war, irgendwie zu diesem Augenblick hingeführt hatte. Er dachte an den Luxus von Neverglade, das Gokartrennen, das Fußballmatch, den Flug nach Amerika. Drevin war ein Monster und hatte den Tod verdient. Washington war nicht mehr in Gefahr. Die Bombe an Bord von Gabriel 7 würde gesprengt, bevor die Rakete Ark Angel erreicht hatte.
    Aber Alex empfand keinerlei Triumphgefühl. Langsam ging er zu Paul Drevin hinüber. Die beiden Agenten kümmerten sich um ihn; einer versorgte seine Wunden mit Druckverbänden, der andere schob ihm die Nadel einer Spritze in den Arm. Paul hatte die Augen geschlossen. Zu seinem Glück war er bewusstlos und hatte nicht gesehen, was gerade passiert war. Alex drehte sich wieder um und blickte zum Himmel, wo sich der Rauch allmählich ausbreitete, und plötzlich wollte er nur noch weg, weit weg von Flamingo Bay. Er wollte zu Jack. Er wollte mit ihr zusammen nach Hause fliegen.
    Es war endlich vorbei.
    Dann spürte er, dass Ed Shulsky und Tamara ihn beide anstarrten.
    »Was ist?«, fragte er.
    Die beiden CIA-Agenten tauschten einen Blick aus. Dann ergriff Shulsky das Wort. »Ich wünschte, das hättest du nichtgetan«, sagte er. »Wir hatten mit Mr Drevin noch etwas zu bereden.«
    Alex zuckte die Schultern. »Ich glaube nicht, dass er vorhatte, noch auf ein Plauderstündchen hierzubleiben.«
    »Da könntest du Recht haben«, stimmte Shulsky zu. »Aber wir hätten trotzdem noch eine Frage an ihn gehabt.« Er hielt kurz inne. »Du erinnerst dich an

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