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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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der anderen Soldaten rannte mit einem Erste-Hilfe-Koffer zu ihm hin.
    Alex bewegte den Mauszeiger auf den letzten Befehl. Er sah auf den Monitor. Royal Blue hatte den Meeresboden noch nicht erreicht. Er rief sich ins Gedächtnis, was er gehört hatte. Die Bombe sollte einen Kilometer unter dem Meeresboden detonieren. Eine Digitaluhr zeigte 23:47:05:00, die Mikrosekunden rasten so schnell, dass sie nicht zu sehen waren. Die Bombe wäre erst in dreizehn Minuten in Stellung gebracht. Sonne, Mond und Erde waren noch nicht bereit.
    Konnte Alex die Bombe zerstören, ohne unbeabsichtigt einen Tsunami auszulösen?
    Verzweifelt wandte er sich an den Einsatzleiter, der offenbar sofort begriff, was auf dem Spiel stand.
    »Tu es!«, sagte er.
    Alex klickte den Befehl an.
    Eintausendfünfzig Meter unter Dragon Nine, aber hundertfünfzig über dem Meeresboden, explodierte die Bombe. Die Bohrinsel wurde von einer heftigen Erschütterung erfasst, und der Boden unter Alex’ Füßen schwankte wie verrückt, als fünf der zwölf Stahltrossen zusammen mit dem Bohrgestänge in Stücke gerissen wurden.
    Und eine halbe Meile weit weg hörte Major Yu, der auf seiner Jacht über das Wasser jagte, die Explosion und erkannte mit einem überwältigenden Gefühl der Niederlage, dass nun auch seine letzte Hoffnung zerstört war. Irgendwie war Royal Blue zu früh gesprengt worden. Es würde keinen Tsunami geben. Er sank über dem Steuerrad zusammen und stöhnte leise vor sich hin. Er hatte versagt.
    Die Druckwelle der Explosion spürte er erst, als sie einschlug. Der Hauptzweck von Royal Blue bestand darin, meilenweit im Umkreis alles plattzumachen. Der Stoß traf das Boot,zerstörte die Elektronik, löschte das Licht und riss alles aus seinen Verankerungen. Major Yus Knochenbau war dem nicht gewachsen. Sämtliche Knochen in seinem Leib zersprangen auf einen Schlag. Etwa zwei Sekunden lang blieb er noch undeutlich als Mensch erkennbar. Und dann fiel sein Körper, den kein Skelett mehr aufrecht hielt, in sich zusammen. Er war nur noch ein Sack voll Splitter. Das Boot, dieses zweihundertfünfzigtausend Pfund teure Erzeugnis britischer Ingenieurskunst, schoss führerlos dahin und verschwand auf Nimmerwiedersehen in der Nacht.
    Auf Dragon Nine wurden derweil die überlebenden Snakeheads zusammengetrieben. Die Spezialeinheit hatte zwei Mann verloren, drei weitere waren verletzt. Ben Daniels lebte noch. Er hatte eine Morphiumspritze bekommen und atmete jetzt durch eine Sauerstoffmaske.
    Schließlich bemerkte Scooter die Leiche im Kontrollraum. »Wer war das?«, fragte er.
    Alex sah seinen Paten ein letztes Mal an.
    »Niemand«, sagte er.

Essen für drei
    » S chön, dich zu sehen, Alex. Was macht die Schule?«
    Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit Alex das letzte Mal in diesem Raum im sechzehnten Stock des Gebäudes in der Liverpool Street gewesen war, das sich Royal & General Bank nannte, in Wirklichkeit aber die Zentrale der Spezialeinheit des MI6 be herbergte. Alan Blunt, ihr Leiter, saß ihm gegenüber; sein Schreibtisch war so aufgeräumt und leer wie immer: zwei Aktenordner, ein paar Dokumente, die er zu unterschreiben hatte, ein Füllfederhalter aus massivem Silber. Alles an seinem Platz. Alex wusste, dass Blunt viel Wert darauf legte.
    Blunt schien sich überhaupt nicht verändert zu haben. Er trug sogar noch denselben Anzug, und dass sein Haar ein wenig grauer geworden war, konnte niemandem auffallen, da es schon immer grau gewesen war. Doch Blunt war nicht der Typ, der alt und faltig wurde, in ausgebeulten Hosen herumlief, Golf spielte und mehr Zeit mit seinen Enkelkindern verbrachte. Seine Arbeit, die Welt, die er bewohnte, hatte ihn irgendwie festgenagelt. Für Alex war er ein Fossil des einundzwanzigsten Jahrhunderts.
    Es war die letzte Novemberwoche, und wie zur Antwort auf die seit Kurzem das Straßenbild beherrschenden Weihnachtsdekorationen war die Temperatur stark gefallen. Es hatte sogar schon einmal leicht geschneit. Der Schnee warzwar nicht liegen geblieben, hatte die Luft aber noch ein wenig frostiger gemacht. Auf der Straße war Alex an einer Kapelle der Heilsarmee vorbeigekommen, die Weihnachtslieder gespielt hatte. Die Musiker hatten sich frierend aneinandergedrängt, und selbst ihre Musik hatte sich kalt und traurig angehört – und ein wenig schief.
    Hier oben in dem Büro konnte er die Musik nicht hören. Die Fenster waren doppelt oder sogar dreifach verglast, damit kein Geräusch von außen störte, und – noch

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