Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
ertönte direkt hinter ihm eine Stimme aus der Dunkelheit:
    »Keine Bewegung. Keinen Schritt weiter ...«
    Aus den Augenwinkeln sah Alex eine Gestalt unter dem Zaun hindurchkriechen. Zuerst dachte er, das müsse Scooter sein, aber die Stimme klang fremd, und Sekunden später sah er, dass es ein älterer Mann war, mit schwarzen Locken und Stoppelbart; er trug militärische Kleidung und ein Sturmgewehr. Die Bomben und Mörsergranaten schienen vorüber zu sein. Offenbar nahmen sie jetzt ein weiter entferntes Ziel in Angriff.
    Der Mann baute sich neben Alex auf und starrte ihn ungläubig an. »Wer zum Teufel bist du?«, fragte er. »Wie kommst du hierher?«
    »Worauf stehe ich?«, fragte Alex stattdessen zurück. Aber eigentlich wusste er die Antwort schon. Er hatte nicht gewagt, nach unten zu sehen.
    »Das Gebiet ist vermint«, antwortete der Mann barsch. Er kniete sich hin. Alex fühlte, wie er mit der Hand vorsichtig seinen Turnschuh betastete. Dann richtete der Mann sich auf. Seine dunkelbraunen Augen sahen ihn grimmig an. »Du stehst auf einer Mine«, sagte er.
    Alex hätte beinahe gelacht. Er erschauderte ungläubig und geriet ins Schwanken, als wolle er in Ohnmacht fallen.
    »Rühr dich nicht von der Stelle!«, schrie der Mann. »Steh aufrecht. Beweg dich nicht. Wenn du den Druck löst, tötest du uns beide.«
    »Wer sind Sie?«, rief Alex. »Was ist eigentlich los? Warum sind hier Minen vergraben?«
    »Hast du nicht das Schild gesehen?«
    »Da stand bloß GEFAHR – ZUTRITT VERBOTEN.«
    »Brauchst du noch mehr?« Der Mann schüttelte den Kopf. »Du hast in dieser Gegend nichts zu suchen. Ich frag das jetzt noch einmal: Wie kommst du überhaupt hierher? Was treibst du hier mitten in der Nacht?«
    »Man hat mich hergebracht.« Alex spürte Kälte in seinem Bein aufsteigen. Das Gefühl verstärkte sich, je länger er daran dachte, was da unter seinem Fuß lag. »Können Sie mir helfen?«, fragte er.
    »Rühr dich nicht.« Der Mann kniete sich wieder hin. Er nahm eine Taschenlampe und leuchtete damit den Boden ab. »Eine Schmetterlingsmine«, sagte er nach einer halben Ewigkeit völlig emotionslos. »Das ist eine sowjetische PFM- 1, eine Sprengmine mit Druckzünder. Da ist genug Sprengstoff drin, um dir das ganze Bein abzureißen.«
    »Und wie kommt die hierher?«, schrie Alex. Er musste gegen den Drang ankämpfen, seinen Fuß von dem tödlichen Ding wegzuziehen. Sein ganzer Körper schrie ihm zu, dass er weglaufen sollte.
    »Das gehört zu unserer Ausbildung«, keuchte der Mann. »Die Dinger werden im Irak und in Indonesien eingesetzt. Wir lernen hier, wie man damit umgeht. Anders ist das nicht zu machen.«
    »Aber warum auf einem Acker?«
    »Du darfst gar nicht hier sein! Wer hat dich hergebracht?« Der Mann richtete sich auf. Er stand unmittelbar neben Alex und sah ihn mit bohrendem Blick an. »Ich kann sie nicht entschärfen«, brummte er. »Selbst wenn ich dazu ausgebildet wäre, könnte ich es in der Dunkelheit nicht riskieren.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich werde Hilfe holen müssen.«
    »Haben Sie ein Funkgerät?«
    »Wenn ich ein Funkgerät hätte, hätte ich es längst benutzt.« Der Mann legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. »Du musst noch etwas wissen«, sagte er leise und direkt in Alex’ Ohr. »Diese Dinger haben eine Zündverzögerung eingebaut ... einen zweiten Zünder, den du aktiviert hast, als du draufgetreten bist.«
    »Sie meinen, sie explodiert sowieso?«
    »In fünfzehn Minuten.«
    »Wie lange brauchen Sie, um Hilfe zu holen?«
    »Ich mach, so schnell ich kann. Wenn du ein Klicken hörst – du spürst es an deinem Fuß –, wirf dich flach auf den Boden. Das ist deine einzige Chance. Viel Glück.«
    »Warten Sie ...«, fing Alex an.
    Aber der Mann war schon losgerannt.
    Und da stand Alex nun. Das Bein fühlte er schon gar nicht mehr, aber seine Schulter brannte, und als der Schock einsetzte, begann er heftig zu zittern. Er riss sich mühsam zusammen, immer in Angst, dass die kleinste Bewegung seiner Qual ein furchtbares Ende bereiten würde. Er malte sich das jähe Aufblitzen aus, den Schmerz und wie ihm das Bein vom Körper gerissen wurde. Und er konnte nichts tun. Sein Fuß klebte auf dem Mechanismus, der unter ihm vor sich hin tickte. Ersah sich um. Die Mine war oben auf einer Bodenwelle platziert worden, und das Gelände fiel steil zu einem Graben hin ab. Alex versuchte die Entfernungen abzuschätzen. Konnte er, wenn er sich zur Seite warf, den Graben erreichen, bevor die

Weitere Kostenlose Bücher