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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Mine explodierte? Und wenn die Detona tionswelle über ihn hinwegblies, bliebe ihm dann vielleicht das Schlimmste erspart?
    Das Bombardement hatte aufgehört. Plötzlich war es ganz still. Wieder wurde Alex bewusst, dass er vollkommen allein war. Wie eine Vogelscheuche stand er mitten auf einem kahlen Acker. Am liebsten hätte er geschrien, tat es aber nicht aus Angst, dass er sich dabei zu heftig bewegen könnte. Wie lange war der Mann schon weg? Fünf Minuten? Zehn? Und wie exakt mochte der Timer eingestellt sein? Die Mine konnte jeden Augenblick hochgehen.
    Also. Sollte er warten? Oder sollte er sein Leben selbst in die Hand nehmen?
    Alex fasste einen Entschluss.
    Er holte tief Luft, spannte seinen Körper, versuchte sich die Muskeln in seinen Beinen als Sprungfedern vorzustellen, mit denen er aus der Gefahrenzone herausschnellen würde. Sein rechter Fuß stand auf der Mine; der linke flach auf der Erde. Der würde die meiste Arbeit übernehmen müssen. Alex musste sich zwingen, denn er wusste, vielleicht machte er den größten Fehler seines Lebens, vielleicht wälzte er sich in wenigen Sekunden verkrüppelt am Boden.
    Tu es!
    Er sprang.
    Im allerletzten Augenblick überlegte er es sich anders, machte aber trotzdem weiter und warf sich mit aller Kraftden Abhang hinunter. Er glaubte, die Mine leicht zittern zu spüren, als sein rechter Fuß abhob. Aber sie war nicht explodiert, jedenfalls nicht in der halben Sekunde, die er für den Sprung gebraucht hatte. Instinktiv schlug er sich die Arme vors Gesicht, um sich vor dem Sturz – und der Explosion – zu schützen. Der Hang raste an ihm vorbei, ein dunkler Schatten im Augenwinkel. Und dann landete er im Graben. Wasser, kalt und schlammig, klatschte ihm ins Gesicht. Seine Schulter schlug auf etwas Hartes. Hinter ihm donnerte eine Explosion. Die Mine. Erdklumpen und Gras regneten auf ihn nieder.
    Und dann nichts. Sein Gesicht war unter Wasser, und jetzt legte er den Kopf zurück und spuckte den Schlamm aus. Eine Rauchwolke stieg in den Nachthimmel. Der Zünder musste ihm ungefähr drei Sekunden gegeben haben, bevor er die Mine gesprengt hatte. Diese drei Sekunden hatte Alex genutzt und sie waren seine Rettung gewesen.
    Er richtete sich unsicher auf. Wasser rann ihm aus den Haaren und übers Gesicht. Sein Herz hämmerte. Völlig erschöpft verlor er das Gleichgewicht, streckte eine Hand aus, um nicht umzukippen, und zuckte zusammen, als er an den Stacheldrahtzaun stieß. Aber immerhin hatte er den Ausgang gefunden. Er kroch hindurch und überlegte, in welche Richtung er gehen sollte. Sekunden später hatte er die Antwort. Er hörte einen Automotor und sah zwei Lichtbalken zwischen den Bäumen schwanken. Jemand rief seinen Namen. Er rannte los und fand eine Fahrspur.
    Die vier SAS-Männer kamen mit dem Jeep. Diesmal saß X-Ray am Steuer. Auf der Suche nach ihm waren sie langsam durch den Wald gefahren. Alex sah, dass sie die Kühlboxenzurückgelassen hatten, aber Sparks hatte an seine Gitarre gedacht.
    »Alex!«
    X-Ray trat auf die Bremse und Scooter sprang vom Beifahrersitz. Er sah besorgt aus, sein Gesicht im Scheinwerferlicht war kalkweiß.
    »Alles klar bei dir? Gott! Wir haben totalen Mist gebaut. Wir müssen dich hier wegbringen. Wir dürften nicht mal in der Nähe dieses Geländes sein.«
    »Ich hab’s dir gesagt ...«, fing X-Ray an.
    »Jetzt nicht!«, fauchte Scooter. Er packte Alex am Arm. »Als die Bomben losgingen, wusste ich sofort, was los ist. Ich hab dich gesucht, aber irgendwie sind wir getrennt worden. Du siehst ja schrecklich aus. Bist du verletzt?«
    »Nein.« Mehr brachte Alex fürs Erste nicht heraus.
    »Steig ein. Wir bringen dich zurück. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir sind totale Idioten. Wir hätten an deinem Tod schuld sein können.«
    Diesmal durfte Alex sich vorn hinsetzen. Scooter stieg zu den anderen nach hinten, und dann fuhren sie den Weg zurück zur Straße. Alex verstand immer noch nicht, was da eigentlich passiert war – wie die SAS-Männer es fertiggebracht hatten, sich in solche Schwierigkeiten zu bringen. Es war ihm aber auch egal. Das Motorgeräusch wurde immer leiser in seinen Ohren und Sekunden später war er fest eingeschlafen.

Jack
    Z wei Tage später hatte Alex die Erlebnisse in Swanbourne abgehakt. Er saß in einem Straßencafé in Sydney, auf einer Seite das Opernhaus, auf der anderen der gewaltige Bogen der Harbour Bridge. Das war das beliebteste Postkartenmotiv der Welt und als Foto hatte er es schon

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