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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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nichts. Er trieb zwischen den Betonpfeilern, die das Haus überm Wasser abstützten. In der Ferne erkannte er die Umrisse des Boots, mit dem die beiden Männer mit den Maschinengewehren gekommen sein mussten. Es lag mit laufendem Motor am Lande steg. Er hörte Schritte, und als er nach oben sah, huschten zwei fla ckernde Schatten über ihn weg. Die Männer rannten über die Veranda, die rings um das Haus herumlief. Offenbar hatte Sukit Befehl gegeben, das Gebäude zu umstellen. Und drinnen suchten sie immer noch jeden Quadratzentimeter ab.
    Und dann kroch ihm etwas auf die Schulter.
    Erst jetzt erinnerte er sich wieder an die Bewegung, die er bei seiner Ankunft bemerkt hatte: Etwas lebte hier im Wasser, im Schatten des Gebäudes. Alex stützte sich an einem der Pfeiler ab. Dann drehte er ganz langsam den Kopf nach hinten.
    Es war eine Ratte, fett und aufgedunsen, über dreißig Zentimeter lang, mit fiesen gelben Zähnen und kleinen blutroten Augen. Ihr Schwanz, fast genauso lang wie das Tier selbst, ringelte sich um Alex’ Hals. Sie hatte ihre kleinen Klauen in sein Hemd gekrallt und klammerte sich wie in Panik daran fest. Und sie war nicht allein. Alex erstarrte entsetzt, als zwei weitere Ratten auftauchten, dann eine vierte. Bald wimmelte das ganze Wasser von ihnen. Eine zerkratzte ihm das Gesicht, als sie an seinem Kopf hochkletterte. Alex hätte am liebsten geschrien, aber das durfte er jetzt unter keinen Umständen. Über ihm, nur wenige Meter entfernt, standen bewaffnete Männer, die ihn suchten. Das leiseste Geräusch würde ihn verraten, und alles wäre vorbei.
    Würden die Ratten ihn beißen? Das war die furchtbare Frage. Würden sie ihn bei lebendigem Leib auffressen? Etwas stupste an sein Hemd. Eins der Viecher versuchte unter Wasser in sein Hemd zu kriechen. Er spürte, wie es sich mit Nase und Pfoten an die weiche Haut seines Bauchs schmiegte. Von Ekel gewürgt, schob er es mit einer Hand vorsichtig weg. Wenn er zu grob war, würde die Ratte ihn beißen, und wenn die anderen erst einmal sein Blut gerochen hätten ...
    Er schob diesen Gedanken schnell beiseite. Besser, sich das nicht auszumalen.
    Seine einzige Chance bestand darin, gar nichts zu tun. Vielleicht stellten die Ratten ja fest, dass er auch bloß irgendein ungenießbarer Abfall war, den jemand in den Fluss geworfen hatte. Er versuchte diesen Gedanken an das Rudel auszusenden. Ich bin nicht essbar. Ich werde euch nicht schmecken.
    Die Ratte, die ihm auf den Kopf geklettert war, hatte es sich in seinen Haaren gemütlich gemacht. Alex zuckte zusammen, als sie ihm ein Büschel ausrupfte und darauf zu kauen begann, als wollte sie ausprobieren, ob es schmeckt. Die erste Ratte, mit der alles angefangen hatte, saß immer noch auf seiner Schulter. Ohne sich zu bewegen, schielte Alex nach unten und sah eine spitze Nase an seinem Schlüsselbein zucken. Dahinter erkannte er zwei aufgeregt funkelnde Augen, fasziniert von dem rasenden Pochen – im Takt mit Alex’ Herz. Sie brauchte sich nur durch die Haut bis zu der Vene durchzubeißen, und Alex war sicher, genau das würde sie gleich tun.
    Seine Rettung war eine Explosion, ein Feuerball, der das Gebäude von innen heraus in Stücke riss und sich unten im Wasser spiegelte. Die Ratten sprangen von ihm herunter, stoben davon und verschwanden hinter den Pfeilern. Was zumTeufel war da los? War er etwa in einen Krieg zwischen zwei rivalisierende Snakehead-Gruppen geraten? Aber das spielte jetzt keine Rolle. Er musste weg, bevor die Ratten zurückkamen. Alex löste sich von dem Pfeiler und versuchte, möglichst den Kopf über Wasser zu halten, als er durch die dreckige Brühe schwamm.
    Das Gebäude mit der Kampfarena stand in Flammen. Das rote Flackern spiegelte sich vor ihm im Wasser. Leute schrien. Ein brennendes Stück Holz stürzte wie aus dem Nichts herab und versank zischend im Fluss. Alex sah nach oben. Das Gebäude war ja schon baufällig gewesen. Aber jetzt, solange er sich noch darunter befand, sollte es bitte nicht zusammenbrechen. Vor ihm war der Bootssteg. Selbst wenn da Wachen standen, würden sie ihn wohl kaum bemerken. Bei dem, was sich am Haus abspielte, würde kein Mensch auf den Fluss sehen. Aber im Grunde genommen war ihm das auch egal. Er hatte die Nase voll. Zeit, von hier zu verschwinden.
    Endlich erreichte er das Boot, eine Wand aus Metall, die sich in frische Luft und Freiheit erhob. Von oben hing ein Netz herunter, und Alex griff dankbar danach. Irgendwie mobilisierte er seine letzten

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