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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Kraftreserven und kletterte hinauf. Das Boot war eine alte Flussfähre und hatte ein rotes Dach zum Zeichen dafür, dass es regelmäßig zwischen den beiden Ufern verkehrte. An Bord war nur ein Mann – wahrscheinlich der Bootsführer –, ein Thai in Jeans und Jacke, aber ohne Hemd. Er lehnte an der Reling und beobachtete das Feuer.
    Aus dem Holzgebäude drang lautes Knacken und Knistern. Die Flammen hatten das Dach und die hintere Wand erfasst und loderten hell in den Nachthimmel. Holz krachte und splitterte, einzelne Stücke klatschten ins Wasser. Alex brauchtesich keine Mühe zu geben, besonders leise zu sein. Er schwang sich hinter dem Bootsführer über die Reling. Der Mann drehte sich nicht um. Alex lief über das Deck und packte ihn an Kragen und Gürtel. Er hatte Glück. Der Mann war ein Leichtgewicht. Alex wuchtete ihn über die Reling und warf ihn in den Fluss. Dann ging er, noch immer triefend nass und mit verschwommener Sicht, zum Steuer und gab Vollgas.
    So konnte er sich perfekt aus dem Staub machen. Wenn er erst einmal ein Stück flussabwärts gefahren war, würde ihn kein Mensch mehr finden.
    Die Motoren heulten auf, die Schiffsschrauben durchwühlten das Wasser, bis es weiß schäumte. Das Boot fuhr an. Alex grinste. Aber schon eine Sekunde später riss es ihn fast von den Füßen, als das Boot voll in eine massive Mauer zu krachen schien. Er klammerte sich ans Steuer, drehte sich um und sah zu seinem Ent setzen, dass das Boot an einem der Stützpfeiler des Gebäudes vertäut war. Die Schrauben schaufelten schäumend durchs Wasser. Falls jetzt die Ratten in der Nähe waren, wurden sie zu Hack fleisch verarbeitet. Aber das Boot kam nicht vom Fleck. Ein Tau, fast so dick wie Alex’ Arm, spannte sich zwischen dem Heck und dem Pfeiler.
    Und er hatte keine Zeit, es loszubinden. Damit die Motoren nicht explodierten, zog Alex den Gashebel zurück, und das Tau wurde schlaff. Jemand schrie etwas, und mit sinkendem Mut sah er Anan Sukit vor dem Gebäude auftauchen; der Mund in seiner abscheulichen Visage war vor Wut noch breiter verzerrt als sonst. Er hatte Alex gesehen. Und er hatte noch seine Waffe in der Hand. Wieder legte er auf ihn an. Er war zwanzig Meter entfernt und hatte klare Sicht.
    Alex tat das Einzige, was er konnte. Wieder rammte er denGashebel nach vorn, und dann schien plötzlich alles Mögliche gleichzeitig zu geschehen.
    Drei Schüsse fielen. Aber Alex wurde nicht getroffen. Und es war auch nicht Sukit, der geschossen hatte. Es sah aus, als werfe der Snakehead seine Waffe in den Fluss, als habe er keine Verwendung mehr dafür. Dann sprang er ihr hinterher, kopfüber ins Wasser. Die Schüsse hatten ihn in den Rücken getroffen, zwischen die Schulterblätter. Alex glaubte im Eingang des Gebäudes einen Schatten zu sehen. Doch bevor er ausmachen konnte, wer es war, brauste das Boot wieder los. Und diesmal nahm es den Pfeiler mit, riss ihn einfach unter dem brennenden Gebäude heraus.
    Alex raste mit unglaublichem Tempo auf die Flussmitte zu. Er riskierte einen letzten Blick zurück auf die brennende Arena, über der Wolken von glühenden Funken tanzten. In der Ferne jaulten die Sirenen der Feuerwehrwagen. Aber die würden nicht mehr gebraucht. Alex hatte einen tragenden Teil der Konstruktion herausgerissen. Schon neigte sich das Gebäude nach vorn, so als wollte es kapitulieren, und dann rutschte es einfach vom Ufer in den Fluss. Und versank. Wasser strömte gurgelnd in alle Öffnungen, gierig, das Haus bis zum letzten Rest zu verschlingen. Aus dem Innern drangen Schreie. Noch mehr Schüsse krachten. Und dann war die Chada Handelsgesellschaft verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Nur das grüne Schild schwamm noch auf dem Wasser, umgeben von Holztrümmern und anderem Müll. Hier und da brannten noch Teile, erloschen aber rasch in den Wellen. Dutzende schemenhafte Gestalten schlugen schreiend in den Fluten um sich und versuchten an Land zu kommen.
    Alex packte das Steuerruder und brachte die Fähre unterKontrolle. Es war kaum zu glauben, aber er war tatsächlich allein an Bord. Also, wohin jetzt? Die Gegend im Norden war ihm vertraut. Dort konnte er in der Ferne das Peninsula-Hotel erkennen. Er fragte sich, wie er wohl aussah. Zerschunden, zerkratzt, durchnässt, in Lumpen – wahrscheinlich wäre man dort nicht sehr erfreut, wenn er um ein Zimmer bitten würde. Und überhaupt wartete ja wohl Ash noch auf ihn im Chinesenviertel. Alex steuerte die Fähre zum nächsten öffentlichen

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