Alex Rider 7: Snakehead
arbeitete er jetzt nicht mehr nur für einen, sondern für zwei Geheimdienste. In der Tat eine brenzlige Situation, da hatte Ash Recht. Die Operation lief allmählich aus dem Ruder und jetzt tickte im wahrsten Sinne des Wortes mittendrin auch noch eine Bombe. Was wollte Scorpia mit Royal Blue? Wenn Scorpia die Hände im Spiel hatte, konnte es nur verheerend sein – denen war es egal, wie viele Leute sie umbrachten. Aber warum gerade diese Bombe? Warum nicht irgendeine andere?
Alex versuchte an etwas anderes zu denken. Als Letztes erzählte er von den Sachen, mit denen Smithers ihn ausgestattet hatte.
»Smithers ist also immer noch beim MI6?«, sagte Ash lächelnd. »Das ist schon eine Type. Und von ihm hast du diesen Gürtel? Was kann er denn alles – außer deine Hose festhalten?«
»Ich hatte noch keine Möglichkeit, das auszuprobieren«, sagte Alex. »Aber in der Schnalle ist ein Messer und im Gürtel selbst ist alles Mögliche versteckt. So eine Art Überlebensausrüstung für den Dschungel.«
»Wer sagt denn, dass du in den Dschungel gehst?« Alex zuckte die Schultern.
Ash schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, ob du den tragen solltest.«
»Warum nicht?«
»Weil der Gürtel vielleicht nicht zu deiner Tarnung passt. Er kommt nicht wie alles andere, was du trägst, aus Afghanistan.Falls wir noch mehr Ärger bekommen, könnte er auffallen.«
»Vergiss es, Ash. Ich behalte ihn an. Aber wenn du willst, sorge ich dafür, dass er nicht zu sehen ist.« Alex zog sein Hemd aus der Hose und ließ es über den Gürtel hängen.
»Und die Uhr? Hast du die auch von Smithers?«
»Ja.« Alex war nicht überrascht, dass Ash auch die Uhr bemerkt hatte. Er hielt sie ihm hin. »Falls du’s wissen willst, die Zeiger bewegen sich nicht. Da ist ein Sender eingebaut. Damit kann ich den MI6 kontaktieren.«
»Und wozu?«
»Falls ich Hilfe brauche.«
»Wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich rufen.« »Ich hab deine Nummer nicht, Ash.«
Ash sah ihn finster an. »Also ich weiß nicht, ob ASIS von all dem so begeistert wäre.«
Alex ließ sich nicht beirren. »Dann haben sie eben Pech gehabt«, sagte er.
Ash sah ein, dass Alex nicht zum Debattieren aufgelegt war. »Na schön«, sagte er. »Vielleicht ist es ja auch besser so. Wenn du Unterstützung hast, brauche ich mir nicht so viel Sorgen zu machen. Aber nimm keinen Kontakt zum MI6 auf, ohne es mir zu sagen, okay? Versprich mir das. Ich arbeite nicht mehr für die, und ich muss schließlich auch an meinen guten Ruf denken.«
Alex nickte. Er hatte beschlossen, die drei Sprengmünzen und den Zünder in der Kaugummipackung nicht zu erwähnen. Ash könnte versuchen, ihm auch die wegzunehmen. Er wechselte das Thema. »Was hast du erreicht?«, fragte er. »Warst du am Fluss?«
Ash zündete sich eine Zigarette an. Alex staunte immer noch, dass ein Mann, der sonst so auf seine Sicherheit achtete, rauchte. »Alles gut gelaufen«, sagte er. »Ich habe die Arena gefunden – oder was davon noch übrig ist – und mit einem Burschen namens Shaw gesprochen. Vielleicht erinnerst du dich an ihn. Das war der, der die Fotos gemacht hat. Richard Shaw. Seine Freunde nennen ihn Rick.«
»Was hat er dort gemacht?«
»Da waren Dutzende von Leuten, die versucht haben, aus den Trümmern zu retten, was noch zu retten war. Papiere, Computerdisketten, solche Sachen. Unser verstorbener Freund Sukit hatte dort seine Büros, und da flog eine Menge Zeug herum, das die Polizei nicht finden sollte.«
»Was hat Shaw gesagt?«
»Ich habe mich von ihm zu Sukits Stellvertreter bringen lassen. Auch ein ganz reizender Mensch. Sah aus, als hätte er gerade eine Schlägerei hinter sich – die Visage völlig demoliert. Er war offenbar schwer angeschlagen, aber ich habe ihn überredet, uns für die nächste Etappe unserer Reise auszurüsten. Schließlich haben wir dafür bezahlt. Und du hast nur getan, was man von dir verlangt hat. Du hast dich in den Ring gestellt und kannst nichts dafür, dass du ihren Champion gedemütigt hast.«
»Und was ist mit dem Feuer und was dann sonst noch alles passiert ist?«
»Damit hast du nichts zu tun. Die denken, die Chada Handelsgesellschaft wurde von einer rivalisierenden Bande überfallen. Jetzt sind sie nur froh, uns endlich loszuwerden. Wir reisen noch heute Abend nach Jakarta ab.«
»Jakarta?«
»Das ist die nächste Etappe, Alex. Wir werden über Indonesien nach Australien geschmuggelt. Ich weiß nicht wie, aber mit Sicherheit geht es dann auf dem
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