Alex Rider 7: Snakehead
auf der Welt orten.«
Smithers wühlte in der Schachtel und nahm drei Münzen heraus. Alex sah, dass es thailändische Münzen waren: ein Baht, fünf Baht und zehn Baht, umgerechnet noch nicht einmal vierzig Cent.
»Die paar Münzen in der Landeswährung dürften niemandem auffallen«, sagte er. »Dabei sind es echte Scherzartikel. In Wirklichkeit sind das nämlich Minibomben. Ich zeig dir, wie man sie zündet.«
Er nahm ein halb leeres Päckchen Kaugummi. Es sah täuschend echt aus. Aber dann drehte er es in seinen Wurstfingern um und schob hinten ein Geheimfach auf. Darin waren drei winzige Schalter, markiert mit den Zahlen 1, 5 und 10.
»Es funktioniert so«, erklärte er. »Die Münzen sind magnetisch, sodass du sie bei Bedarf auf jeder metallenen Oberfläche befestigen kannst. Aktiviert werden sie erst, wenn du den betreffenden Schalter betätigst – du musst natürlich drauf achten, dass du den richtigen nimmst. Mit den Münzen kannst du zum Beispiel ein Schloss aufsprengen oder auch ein kleines Loch in eine Wand machen. Stell sie dir als winzige Minen vor. Und versuch bloß nicht, sie auszugeben!«
»Danke, Mr Smithers.«
»Zum Schluss habe ich noch etwas für dich, was ganz nützlich sein könnte, falls du dich mal in der Wildnis verlaufen solltest.« Smithers zog eine Schublade auf und nahm einen alten Gürtel mit einer schweren Silberschnalle heraus. »Den kannst du zu deinen Shorts tragen. In der Schnalle verbirgtsich ein außerordentlich scharfes Messer. Das Ganze ist aus gehärtetem Kunststoff, der nicht mal bei der Röntgenkontrolle am Flughafen auffällt. Und wenn du den Gürtel der Länge nach aufschneidest, findest du darin Streichhölzer, Medikamente, Tabletten zur Gewinnung von Trinkwasser und K.-o.- Pillen, die garantiert gegen elf verschiedene Arten von Schlangen helfen. Ich habe das für den Gebrauch im Dschungel entwickelt, und wenn du da auch wahrscheinlich nicht landen wirst ... man weiß ja nie.« Er reichte Alex den Gürtel. »Eigentlich eine Schande. Ich würde dir gern auch die passende Hose dazu mitgeben. Die Beine sind extrem leicht entflammbar.«
»Explodierende Jeans?«, fragte Alex.
»Schlaghosen, sozusagen«, erwiderte Smithers. Er schüttelte Alex die Hand. »Viel Glück, altes Haus. Und noch ein letzter Rat.« Er beugte sich vor, als fürchtete er, belauscht zu werden. »Ich an deiner Stelle würde den Australiern nicht trauen. Eigentlich sind sie ja gar nicht so übel. Aber doch ein ziemliches grobes Völkchen. Halten sich nicht immer an die Spielregeln. Also pass immer gut auf dich auf.« Er tippte sich an die Nase. »Und ruf um Hilfe, sobald du uns brauchst. Dieser Ben Daniels ist ein Ass. Er wird dich nicht im Stich lassen.«
Alex sammelte seine Waffen ein. Als er ging, hörte er Smithers ein altes australisches Lied summen, »Waltzing Matilda«. Alex fragte sich, was Smithers mit seiner Warnung gemeint haben mochte. Wusste er womöglich etwas, was Alex nicht wusste, oder war das bloß ein kleiner Scherz?
Draußen wartete Ben Daniels.
»Bist du bereit, Cub?«, fragte er.
»Bewaffnet und gefährlich«, sagte Alex.
Die beiden gingen zusammen los.
Stille Straßen
A sh war schon da, als Alex ins Zimmer kam.
»Wo zum Teufel bist du gewesen, Alex?«, knurrte er. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich habe doch gesagt, du sollst hier auf mich warten.« Dann fiel ihm Alex’ neuer Gürtel auf. »Einen schönen Gürtel hast du da. Wo kommt der her?«
»Den hat mir jemand geschenkt«, sagte Alex.
»Wer?«
»Ich hab ein paar alte Freunde getroffen ...«
Alex berichtete kurz, was er erlebt hatte: Wie er Ben Daniels auf der Straße erspäht hatte, ihm zum Wat Ho gefolgt und plötzlich in der Festung des MI6 gelandet war. Mrs Jones hatte ihm erlaubt, Ash von Royal Blue zu erzählen, und er erwähnte auch die mögliche Verbindung zwischen Major Yu und Scorpia. Ashs Augen verfinsterten sich, als er den Namen hörte.
»Kein Mensch hat mir gesagt, dass die dabei eine Rolle spielen«, murmelte er. »Das gefällt mir nicht. Ethan Brooke wird auch nicht begeistert sein. Wir beide sollen Informationen sammeln. Nicht mehr, nicht weniger. Jetzt könnte es brenzlig werden.«
»Das ist nicht meine Schuld, Ash.«
»Vielleicht sollte ich mal zu diesem Tempel gehen und ein Wörtchen mit Mrs Jones reden.« Ash dachte kurz nach, dannschüttelte er den Kopf. »Nein. Es hat keinen Sinn, mit ihr zu streiten. Erzähl weiter ...«
Alex brachte seine Geschichte zu Ende. Wie es aussah,
Weitere Kostenlose Bücher