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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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einem davon hing die Reklame einer Handy-Gesellschaft. Was hinter dem anderen lag, war nicht ersichtlich. Den Gebäuden gegenüber, unmittelbar am Flussufer, stand eine Autowerkstatt. Offensichtlich war sie nicht mehr in Betrieb, denn überall auf dem Gelände lag Gerümpel verstreut. Neben alten Reifen und Ölfässern standen leere Müllcontainer. Alex war am Anfang der Einfahrt stehen geblieben und duckte sich hinter einen kaputten Maschendrahtzaun. Merkwürdig, dass man ein solches Grundstück einfach verkommen ließ. Man brauchte nur ein paar Häuser mit Blick auf den Fluss draufzustellen und schon war es Millionen wert. Andererseits: Wer hätte hier wohnen wollen? Über die Wandsworth Bridge donnerte Tag und Nacht der Verkehr und es stank nach Abgasen. Vielleicht taugte die Gegend doch nur für ein paar heruntergekommene Firmen.
Der Fahrer stieg aus und holte die Tasche, die er auf dem Dach getragen hatte, vom Rücksitz. Die Tasche, in der seine Waffe steckte. Alex hob den Kopf ein wenig und spähte über den Müll hinweg. Der Mann war klein, Mitte dreißig und mit Anorak und Jeans bekleidet. Seine Haare steckten unter einer Mütze. Er war glatt rasiert, hatte weiße Haut und bewegte sich in aller Ruhe, als kehrte er vom Golfplatz nach Hause zurück. Er machte die Autotür zu, schloss den Wagen mit der Fernbedienung an seinem Schlüsselbund ab und schlenderte zum Ufer. Alex rollte die Einfahrt ein Stück hinunter und kam rutschend hinter einem Müllcontainer zum Stehen.
Was sollte er tun? Von seinem neuen Platz aus sah er, dass ein Anlegesteg aus Beton in das schnell dahinströmende Themsewasser ragte. Der Steg war T-förmig und so breit, dass darauf ein Dutzend Autos passten. Jetzt stand dort allerdings etwas ganz anderes: ein Hubschrauber, ein zweisitziger Robinson R22. Alex erkannte ihn an dem langen, aufwärtsgebogenen Heckausleger und der kleinen Kabine auf dünnen Beinen. Er stand auf dem vorderen Teil des Stegs und war so grau wie das Wasser dahinter. Jemand war hier gelandet, um den Scharfschützen abzuholen. Besonders weit konnte er ihn nicht wegbringen. Soviel Alex wusste, hatte der Hubschrauber eine Reichweite von unter vierhundert Kilometern. Immerhin kam man damit bis nach Mittelfrankreich.
Am Ende des Stegs war ein dreistöckiges Gebäude, das früher vielleicht ein Clubhaus für Kanufahrer oder eine Station der Flusspolizei gewesen war. Es war aus Holz und weiß gestrichen, aber die Farbe blätterte ab und einige Fenster waren gesprungen. Alex vermutete, dass es leer stand, doch da öffnete sich die Tür und ein zweiter Mann kam heraus. Er ging auf den Hubschrauber zu.
Die beiden Männer waren offenbar verabredet. Alex musste sich näher an sie heranschleichen, um zu hören, was sie sagten. Er stand immer noch hinter dem Müllcontainer. Zum Glück blickten die Männer in Richtung Fluss und kehrten ihm den Rücken zu. Er ließ sein Fahrrad stehen und eilte geduckt auf sie zu. Dabei fürchtete er, das Knirschen seiner Schritte im Kies könnte ihn verraten, aber der Verkehrslärm übertönte es. Die Männer standen jetzt voreinander und Alex warf sich hastig auf den Boden.
»Und?«, fragte der zweite Mann.
»Alles in Ordnung, Auftrag ausgeführt«, antwortete der Scharfschütze.
Er log. Er musste mitbekommen haben, dass er sein Ziel verfehlt hatte. Aber vielleicht war es ja nicht in seinem Interesse, das zuzugeben. Wenn er auf Bezahlung hoffte.
»Na dann los.«
Sie gingen zur Tür des Hubschraubers. Und jetzt? Musste er untätig zusehen, wie die beiden davonflogen? Alex prägte sich das Kennzeichen am Heck des Hubschraubers ein: a5455H. Vielleicht konnte die Polizei die Maschine vor der Landung abfangen, wenn er ihr das Kennzeichen telefonisch durchgab. Aber das reichte ihm nicht. Er war immer noch wütend. Diese Leute hatten sich in sein Leben gedrängt. Sie hatten ihn töten wollen und sie hatten seinen besten Freund verletzt. Die Polizei zu verständigen brachte wahrscheinlich überhaupt nichts. Er wusste noch, was mit dem Auto passiert war. Vielleicht konnte der Pilot das Kennzeichen des Hubschraubers per Knopfdruck ändern. Vielleicht verwandelte sich das Grau mitten im Flug in ein knalliges Pink. Plötzlich war sein Entschluss gefasst. Die beiden sollten ihm nicht entkommen.
Er war aufgesprungen und losgerannt, bevor er wusste, was er tat. Die Männer waren mit dem Einsteigen beschäftigt und bemerkten ihn nicht. Alex raste quer über den Hof zum Steg. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der

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