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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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aber Tom schien nicht allzu schwer verletzt zu sein. Er hatte nur eine Fleischwunde abbekommen. Schlimmstenfalls hätte die Kugel einen Knochen durchschlagen können, aber Alex war überzeugt, dass es sich um einen glatten Durchschuss handelte.
»Keiner bewegt sich!«, rief Mr Donovan. »Hier sind wir sicher. Polizei und Feuerwehr sind bestimmt schon unterwegs.«
Na wunderbar. Die anderen Klassenzimmer wurden evakuiert und alle Schüler versammelten sich auf dem Pausenhof, wo der Mann auf dem Dach sie in aller Ruhe abknallen konnte. Alex überlegte, ob er Mr Donovan warnen und ihm erklären sollte, was gerade passiert war. Doch das war eigentlich gar nicht nötig. Der Schütze war kein Psychopath, der Kinder hasste. Er war wegen Alex gekommen.
Bei diesem Gedanken stieg Wut in Alex auf. Eine so heftige Wut, dass ihm fast schwarz vor Augen wurde. Schließlich war er kein Spion mehr, sondern nur ein ganz normaler Junge, der den Schulalltag überstehen wollte. Aber irgendjemand sah das offensichtlich anders. Und dieser Jemand hatte kaltblütig beschlossen, ihn von einem Auftragskiller töten zu lassen. Wer dabei im Weg stand, hatte eben Pech gehabt. Wer war der Unbekannte? Wollte er sich für etwas rächen, was Alex in der Vergangenheit getan hatte? Oder handelte es sich um einen neuen Gegner mit einem neuen Plan?
Alex musste es unbedingt wissen. Wenn der Scharfschütze heute entkam, konnte er nach Belieben morgen oder übermorgen zurückkehren. Dann war Alex ständig bedroht. Sein altes Leben hatte ihn blitzartig eingeholt, ohne dass er es wollte.
»Alex, was fällt dir ein?«
Alex war aufgestanden und Mr Donovan sah ihn böse an. Der Lehrer wagte nicht, sich aufzurichten. »Geh nicht nach draußen, Alex! Bleib hier!«
Aber zu spät. Alex hatte das Zimmer bereits durchquert und die Tür aufgerissen. Im nächsten Moment drängte er sich im Flur an den anderen Schülern vorbei, die wie bei einer der vielen Feuerübungen durch die Gänge nach draußen strömten.
Er rannte über den Schulhof und zum Fahrradschuppen. Noch im Laufen suchte er nach den Schlüsseln. Die Sirenen schrillten weiter. Auf dem Hof schwatzten an die zweitausend Schüler aufgeregt durcheinander und sahen sich lachend nach dem Rauch des vermeintlichen Feuers um. Ihre Klassenlehrer versuchten unterdessen, sie durch Zurufe in Gruppen zu ordnen. Alex schenkte ihnen keine Beachtung. Er war bei seinem Fahrrad angelangt, schloss es auf und schwang sich auf den Sattel.
»Alex!« Miss Bedfordshire, die Schulsekretärin, hatte ihn gesehen und wollte ihn durch heftiges Winken zum Absteigen bewegen. Alex ignorierte sie. Er trat energisch in die Pedale, fuhr um sie herum und verschwand durch das Schultor.

Sturzflug
A lex kam sich vor wie eine sitzende Zielscheibe.
Langsam fuhr er zwischen der Schule und dem Gebäude entlang, in dem der Schütze sich versteckt hatte. Abgesehen von einigen parkenden Autos war die Straße leer. Es gab keine Augenzeugen, und wenn der Scharfschütze noch da war, würde er diesmal nicht danebenschießen. Alex meinte förmlich zu spüren, wie das Fadenkreuz des Zielfernrohrs über die Straße wanderte und auf seinen Schultern und zuletzt auf seinem Nacken stehen blieb. Vielleicht war es auch schon dort angelangt und ein Fingerzucken katapultierte ihn gleich über die Lenkstange und ins ewige Nichts.
Kurz entschlossen blickte er zum Dach hoch, sah aber niemanden. Er hatte darauf spekuliert, dass der Attentäter sein luftiges Versteck schon verlassen hatte. Bestimmt hatte der Mann den Feueralarm gehört und daraus geschlossen, dass Alex mit dem Rest der Klasse evakuiert wurde und in seiner Schuluniform unter all den anderen Schülern nicht mehr auffindbar war. Und er wollte bestimmt nicht warten, bis die Polizei eintraf. Alex hörte sie bereits. Aus allen vier Himmelsrichtungen näherten sie sich mit Sirenengeheul.
Aber wohin war der Schütze verschwunden? Alex hatte gehofft, ihn bei der Flucht zu überraschen. Doch die Baustelle lag verlassen da und niemand stand auf dem Dach oder den nach unten führenden Leitern.
Alex hielt an, stützte sich mit dem Fuß an der Bordsteinkante ab und lauschte. War irgendwo das Geräusch eines Motors zu hören? Hinter den Gerüsten und halb fertigen Mauern musste es doch jemand eilig haben zu verschwinden. Wo bist du? Gleich versammelt sich hier ein Großaufgebot der Polizei. Du willst also so schnell wie möglich weg.
Ohne Vorwarnung fuhr am oberen Ende der Straße ein Auto, ein silberner VW-Golf, aus

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