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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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entfernt, war aber überraschend ruhig und leer. Nur einige Kinder rannten hinter einem Fußball her, Touristen ließen sich nicht blicken. Das Taxi setzte Alex wenige Minuten vor elf Uhr ab. Er hatte Smithers mittels des Notizblocks mit der geheimen Kommunikationstechnik bereits verständigt. Smithers hatte sofort zurückgerufen und den Termin bestätigt.
Das Haus war nicht schwer zu finden.
Bei der gemeinsamen Stadtbesichtigung mit Jack waren Alex hier und da einige ältere europäische Gebäude aufgefallen. Sie wirkten vornehm und irgendwie fehl am Platz, als hätten die Ägypter sie übersehen und deshalb vergessen, sie abzureißen. Erbaut worden waren sie wie der Sueskanal im neunzehnten Jahrhundert und sie mochten einst französische Adlige oder Ingenieure beherbergt haben. Smithers war jedenfalls in einem solchen Gebäude abgestiegen und hatte einige kleinere Umbauten vorgenommen.
Es handelte sich um ein schmales, aus grauem Stein erbautes dreistöckiges Haus mit dunkelbraunen Fensterläden und einem kleinen Balkon über der Haustür. Höchst ungewöhnlich für die beengten Verhältnisse der Stadt war seine Lage: Es stand ein wenig abgerückt von der Straße für sich allein. Hinter einem Tor führte ein Weg über den Rasen, der allerdings mehr aus Erde und Sand als aus Gras bestand. Rechts und links des Weges standen sich zwei steinerne Löwen gegenüber, dahinter stiegen aus zwei Springbrunnen elegante Fontänen auf. Dass das Haus einem Engländer gehörte, war offensichtlich. Vor der Tür lag eine große Matte mit dem Wort WELCOME. Auf dem Dach flatterte ein kleiner Union Jack.
Alex hatte sich bereits für den Rückflug angezogen und trug Jeans und ein dunkelrotes Polohemd von Hollister. Das war für Kairo zwar etwas warm, aber Jack hatte gesagt, in London regne es. Es knirschte unter seinen Füßen, als er den mit Kies bestreuten Weg entlangging. Dann drückte er auf die Klingel. In die Mauer rechts und links der Tür waren Spiegel eingelassen und er betrachtete seine beiden Spiegelbilder, während er wartete. Im nächsten Moment ging die Tür auf und Smithers stand vor ihm.
»Komm rein, Alex. Schön, dass du da bist. Ich habe gerade Tee gemacht. Du trinkst doch hoffentlich eine Tasse mit und isst ein Stück selbst gebackenen Kuchen?«
Smithers war weniger förmlich gekleidet als bei seinem Besuch in ihrem Apartment. Mit seiner hellen Hose und dem knallbunten kurzärmeligen Hemd sah er aus wie ein Tourist von einem Kreuzfahrtschiff. Es fehlten nur der Strohhut und die Kamera.
Er trat zurück und winkte Alex in den sechseckigen Eingangsflur mit Marmorboden und Kronleuchter. Die Wände zierten in Gold gerahmte Bilder der königlichen Familie, die in dieser Umgebung seltsam unpassend wirkten. Der Haustür direkt gegenüber hingen die Queen und der Herzog von Edinburgh und sahen einander an. Auf einem mit Schnörkeln verzierten Tischchen lag ein Gegenstand, der wie die Fernbedienung eines Fernsehers aussah. Aber Alex entdeckte keinen.
»Hier lang!« Smithers eilte geschäftig in die Küche, die von einem gewaltigen Kühlschrank aus Edelstahl beherrscht wurde. Er öffnete ihn. Die Fächer waren mit Lebensmitteln gefüllt, die größtenteils aus England eingeflogen worden waren. Im mittleren Fach stand eine große Torte. »Ein Victoria-Kuchen«, erklärte Smithers. »Ein Stück gefällig?«
»Lieber nicht, danke, Mr Smithers. Ich trinke nur eine Cola.«
»Bleibst du zum Essen?«
»Ich habe keine Zeit.«
»Ein Kurzbesuch also. Dann lass sehen …«
Er stellte die Torte zurück und ging mit zwei Coladosen und einer Schüssel Chips voraus ins Wohnzimmer. Es handelte sich um ein geräumiges Zimmer mit altmodischen Plüschsofas, Bücherregalen, einem Couchtisch aus Mahagoni und einem schönen Teppich, der bestimmt aus dem Souk stammte. Alex setzte sich. Das Haus verriet nichts über den Mann, der es gegenwärtig bewohnte. Es hätte einer beliebigen Person gehören können. Was wusste er eigentlich über Smithers? War er verheiratet? Oder schwul? Wo wohnte er in England? Was tat er in seiner Freizeit – von Kuchenbacken einmal abgesehen? Aber das war natürlich typisch für die Agenten des MI6: Sie lebten nicht nur mit Geheimnissen, ihr ganzes Leben war ein Geheimnis.
Smithers nahm sich eine Handvoll Chips. »Du reist also ab«, sagte er.
»Ja.« Alex hatte Smithers noch gar nichts erzählt. »Woher wissen Sie das?«
»Ich muss gestehen, dass wir unsere Agenten ständig im Blick haben. Es wurde mir mitgeteilt, als

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