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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ich eine Pistole dabeigehabt hätte, hätte ich sie sofort herausgezogen. Ich musste mich zwingen, ihm nicht nachzulaufen und ihn mit bloßen Händen zu erwürgen.«
Im Hof waren zwei Wachmänner mit Spaten und einer Schubkarre aufgetaucht. Sie gingen zu dem großen Haufen Salz unter der Hängebrücke. Das Salz war so lange zerkleinert worden, bis es ganz fein war. Jeder Windstoß wirbelte es auf und es kam Julius manchmal vor wie ein lebendiges Wesen. Über den beiden Männern stand eine dritte Wache und sah ihnen zu.
»Was machen die?«, fragte Julius. Die Männer hatten angefangen, Salz auf die Schubkarre zu laden.
»Das Salz kommt vom See. Wir mischen es mit Sand und stellen daraus Ziegel her.« Razim zeigte auf ein halb fertiges Gebäude. »Das wird einmal eine Bibliothek sein. Außerdem will ich einen kleinen Konzertsaal bauen.«
Julius zog verwundert die Augenbrauen hoch. »Aber löst es sich nicht im Regen auf?«
»Es hat hier schon seit einhundertzehn Jahren nicht mehr geregnet.«
»Ein großer Haufen. Vielleicht sollten wir Alex die Haut abziehen und ihn im Salz wälzen. Das würde schön wehtun.« Julius kicherte. »Ich darf ihn doch foltern, Razim, ja?«
Julius hatte bereits einigen von Razims Experimenten beigewohnt. Erst am Vormittag hatten sie mit einem Straßenverkäufer gearbeitet, den sie in Alexandria aufgelesen hatten. Julius hatte fasziniert zugesehen, wie Razim seine Erkenntnisse notierte. Leider war der Mann schnell gestorben.
»Machen meine Experimente dir Spaß?«, fragte Razim.
»Ja. Ihnen nicht?«
»Ich ziehe daraus kein Vergnügen und kann mit Vergnügen eigentlich auch gar nichts anfangen. Für mich sind sie wissenschaftlich notwendig, nicht mehr und nicht weniger.«
»Also mir machen sie sogar großen Spaß.«
»Um deine Frage zu beantworten: Du bekommst einige Zeit mit Alex Rider. Und ich verspreche dir, du wirst ihm schlimmere Schmerzen zufügen, als er je erlitten hat. Du bekommst deine Rache, mein Freund, aber nur, wenn du tust, was man dir sagt. Ich werde nicht dulden, dass du diese Operation noch einmal gefährdest, verstanden?«
Julius sah finster vor sich hin. »Ja.«
»Gut. Scorpia hat in der Vergangenheit schon zu viele Fehler gemacht. Ich will keine machen. Alex Rider kommt bald zu uns und ab da müssen wir extrem vorsichtig sein.«
Julius trank sein Bier leer. Im nächsten Augenblick erschien ein Diener und stellte ihm unaufgefordert ein zweites hin.
»Das Gewehr wird heute Abend gründlich gereinigt«, fuhr Razim fort. »Du darfst es erst am Einsatzort wieder anfassen. Bis dahin müssen wir noch ein anderes kleines Problem lösen.«
»Ja? Und das wäre?«
»Ich habe heute Morgen eine verschlüsselte Nachricht von Zeljan Kurst aus Paris erhalten. Der MI6 hat eine Vorsichtsmaßnahme getroffen, die wir nicht voraussehen konnten. Er hat einen Agenten nach Kairo geschickt, der auf Alex Rider aufpassen soll. Einen Fettwanst namens Smithers.«
»Ist das schlimm?«
»Nein, im Gegenteil. Smithers hat Alex in seinem Apartment besucht, ein paar Tage nachdem er mit Jack dort eingezogen war. Wir haben Fotos gemacht, die unsere Unterlagen ergänzen. Lauter Beweise, dass der MI6 in Ägypten eine verdeckte Operation durchführt. Jetzt allerdings, im entscheidenden Stadium unserer eigenen Operation, können wir ihn nicht in unserer Nähe gebrauchen. Es wäre zu gefährlich.«
»Also?«
»Mein Plan ist der folgende.« Razim zog ein letztes Mal an seiner Black Devil und die Spitze der Zigarette glühte orangerot auf wie die untergehende Sonne. »Mr Smithers muss sterben. Das wird morgen erledigt. Wie ich höre, ist er trotz seines Äußeren ein sehr tüchtiger Geheimagent. Also werde ich dafür wahrscheinlich ein Dutzend Männer abstellen.«
»Ist das nicht übertrieben?«
»Lerne von mir, Julius. Vielleicht wirst du eines Tages, wenn diese Operation abgeschlossen ist, selbst Mitglied von Scorpia sein …«
»Wirklich? Glauben Sie, man würde mich nehmen? Das wäre wunderbar!«
Razim lächelte. Er hatte längst beschlossen, Julius zu töten, sobald er keine Verwendung mehr für ihn hatte. Er dachte an Julius’ Vorschlag, dem Opfer die Haut bei lebendigem Leibe abzuziehen und es in Salz zu wälzen. Eine interessante Idee.
»Wir gehen kein Risiko ein und wir machen keine Fehler. Morgen Vormittag töten wir Smithers und morgen Abend …«
»… holen wir uns Alex Rider!«
»Und dann geht es richtig los.«

In jedem dicken Menschen …
D ie Straße lag weniger als fünf Minuten vom Souk

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