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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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jetzt ein bisschen komisch vor ...«
    »Jetzt werde nur nicht albern. Willst du mich jetzt plötzlich siezen, nur weil du weißt, wer ich bin? So ein Unsinn! Komm bloß nicht auf die Idee, Herr Struckat zu mir zu sagen, ich duze dich ja schließlich auch und außerdem haben wir das auch so abgesprochen!«
    »Aber da wusste ich ja noch nicht, wer du bist!« Alexa greift nach ihrem Glas, erwischt das falsche, nimmt hastig einen großen Schluck – und hustet sich fast die Seele aus dem Leib. Harald nimmt ihr das Glas ab und klopft ihr auf den Rücken.
    »Großer Gott«, keucht sie, während sie nach Luft schnappt. »Was ist denn das für ein Teufelszeug?«
    »Spezialmischung«, lacht Harald, und seine Gesichtszüge wirken plötzlich jungenhaft. »Bleib du mal schön weg davon!«
    Alexa schüttelt sich.
    »Das kannst du glauben. Aber warum bist du denn hier, warum bist du nicht gestartet?«
    »Muskelriss heißt die Lösung, liebe Alexa.«
    »Was? Bei deinem Pferd?« Erschrocken schaut sie ihn an.
    »Nein. Bei mir. Im Unterschenkel!«
    »Ach soo.« Alexa lehnt sich wieder entspannt zurück.
    Harald betrachtet sie kopfschüttelnd.
    »Dann ist es ja nicht so schlimm«, fügt Alexa noch hinzu und angelt nach ihrem Glas. Diesmal nach dem richtigen.
     
    Ungeduldig schnappt Chicolo nach Alexas Hand. Sie hatte gedankenverloren mit seinen weichen Lippen gespielt, ihre Finger in die warme feuchte Mulde hinter seiner Unterlippe geschoben, über seine zusammengebissenen Zähne gestrichen. Jetzt schreckt sie auf. Der Hengst hat das Spiel satt, er will endlich eine Leckerei.
    Alexa fischt in ihrer engen Jeanstasche nach Süßem, findet aber nur noch Zuckerbrösel. Die Krümel kleben an ihren Fingern, als sie die Hand wieder herauszieht. Chicolo schleckt genüsslich daran. Amparo reckt den Kopf eifersüchtig in ihrer Box. Dann donnert ihr Huf gegen die Bretterwand. Sie will auch eine Leckerei. Oder zumindest Aufmerksamkeit. Auch Lucifer dreht sich nun um. Er presst seine Nüstern an die schwarzen Gitterstäbe seiner Box. Seine Zunge fährt über das raue Eisen.
    »Ja, ich weiß, das war blöd von mir! Einen Augenblick Geduld bitte!« Alexa ist schon auf dem Weg zur Futterkammer. Ist ja klar, dass die anderen eifersüchtig werden, denkt sie. Jetzt gilt es nur noch, einen allgemeinen Krawall zu verhindern. Mit sechs Karotten kommt sie zurück, verteilt sie rasch in die Futterkrippen. Alle sind zufrieden, keine weiteren Schläge gegen die Bretterwand. Na prima, das ist ja gerade noch mal gut gegangen.
    Leise verlässt sie den Stall. Draußen schlägt ihr ein neblig-kalter Herbstabend entgegen. Sie verschließt die Tür hinter sich und stellt dann den Kragen ihrer Lederjacke hoch.
    Es riecht nach Schnee, findet sie, während sie ihre Hände tief in den Taschen vergräbt. Langsam geht sie auf das Haus zu. Vereinzelte Nebelschwadenziehen von der Wiese zum Haus herüber. Das sieht richtig gespenstisch aus, denkt Alexa und bleibt stehen. Um sie herum ist es schon völlig dunkel. Nur im Haus sind einige Zimmer erleuchtet. Der Lichtschein aus den Fenstern erhellt die Nebelstreifen, sodass es aussieht, als sei das gesamte Haus in Watte gepackt. In ihre Betrachtung versunken steht Alexa da. Die klamme Kälte greift nach ihr. Sie spürt den Nebel, als ginge er durch ihre Jeans durch. Spontan legt sie die Hand auf ihren Schenkel. Der Stoff fühlt sich feucht an.
    »Brr!« Es schüttelt sie. Dann eilt sie mit langen Schritten auf die Veranda zu. Im Näherkommen erkennt sie hinter den großen Fenstern ein gemütlich brennendes Kaminfeuer. Davor sitzt Harald im großen Ledersessel und starrt in die Flammen. Ein Buch liegt aufgeschlagen auf der breiten Armlehne.
    Alexa drückt die Verandatür auf. Sie geht zu Harald und hält ihre Hände Wärme suchend an den Kamin.
    »Na, du bringst die richtige Herbstkälte mit herein. Willst du dich zum Aufwärmen ans Feuer setzen, soll ich dir einen Sessel bringen?«
    »Nein, nein, lass nur. Es geht auch so. Es ist wirklich verdammt kalt draußen. Morgen haben wir sicherlich schon Reif. Dann ist der Boden knallhart!«
    »Du wirst dein Training eben langsam in die Halle verlegen müssen. Dazu ist sie schließlich gebaut worden!«
    Alexa öffnet die Lederjacke und geht dicht ans Feuer. Dann dreht sie sich um, um auch den Rücken zu wärmen.
    »So schön so ein Kaminfeuer auch ist, man friert entweder am Rücken oder am Bauch!«
    »Du kannst dich ja hineinlegen, dann hast du es rundherum schön warm!«
    Alexa

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