Alexa, die Amazone – Die große Chance
lacht.
»Da gehe ich lieber runter ins Schwimmbad. Dort ist es wirklich warm und das Wasser tut gut!«
»Warum machst du nicht gleich die Sauna an?«
»Ja, das ist eigentlich keine schlechte Idee. So richtig zum durch und durch Aufwärmen. Aber ich war hier noch nie in der Sauna und weiß auch nicht, wie man das Ding einschaltet! Weißt du das?«
»Bestimmt ist eine Gebrauchsanweisung angebracht.«
»Dann gehe ich gleich mal schauen.«
»Gut, ich mixe mir in der Zwischenzeit einen Fruchtcocktail. Und noch was – hättest du was dagegen, wenn ich bei deinem Entspannungsprogramm mitmache?«
Alexa schaut ihn an.
»Du willst mit in die Sauna?«
»In die Sauna!«
Sie zupft sich am Ohr.
»Nein ... eigentlich ... warum auch nicht. Nee, überhaupt nicht. Komm nur mit. War ja schließlich auch deine Idee. Wird sicherlich lustig!«
Etwas komisch fühlt sich Alexa dann doch, als sie sich im Vorraum gemeinsam ausziehen. Aber Harald geht die Sache völlig unbefangen an, wickelt sich lässig ein Handtuch um, wirft auch ihr zwei Badetücher zu und verschwindet in der Dusche. In der Sauna setzt sich Harald dann gleich auf die oberste Stufe und weist Alexa die mittlere zu. So sitzen sie sich auf zwei Ebenen schräg gegenüber und Alexas anfängliche Befangenheit weicht. Beim Gedanken an ihre Mutter muss sie sich ein Grinsen verkneifen. Was die wohl dazu sagen würde?
»Genieß die Wärme und entspanne dich einfach!«
Er lehnt sich locker gegen die helle Fichtenholzwand.
»Ich kann mich nicht so einfach entspannen. Weißt du, was mir schon die ganze Zeit im Kopf herumgeht? Seit du mir bei Chicolo hilfst, hat er unheimliche Fortschritte gemacht. Es ist eigentlich schon schade, dass sich das alles so im Verborgenen abspielt, meinst du nicht?«
Alexa beobachtet eine Schweißperle, die sich an ihrer Schulter löst und langsam an ihrer Brust vorbei nach unten rutscht. Zurück bleibteine nasse Bahn. Dann blickt sie, auf Antwort wartend, zu Harald. Auch auf seiner Haut bilden sich schon Schweißtropfen.
»Du willst mit Chicolo also auf Turniere gehen?«
»Ja, wirklich. Am liebsten würde ich das tun.«
»Du kennst aber doch Kurts Einstellung zu diesem Thema.«
»Gott ja, ich habe mir das auch überlegt. Das war bestimmt ganz schlimm für ihn. Aber er kann doch nicht Jahre danach noch alles abblocken. Es ist doch schließlich Vergangenheit!«
»Alexa. Du warst dabei, hast seine Reaktion gesehen und auch gehört. Willst du hingehen und ihn so einfach umstimmen?«
»Nein ... das ist es ja! Ich dachte, dass du – dass du vielleicht ...«
»Dass ich dir dabei helfe?«
»Ja, weil – du hast doch Einfluss auf ihn, das habe ich gemerkt. Und du hast Erfahrung. Bist ein sehr guter Reiter, reitest internationale Turniere. Auf dich muss er doch hören!«
»Ich kann Kurt nicht dazu zwingen, und ich will das auch gar nicht erst versuchen. Zudem genieße ich hier seine Gastfreundschaft. Viel zu lange schon, übrigens. Ich hätte doch nicht einmal das geringste Recht, mich in seine Privatangelegenheiten einzumischen!«
»Es ist aber doch auch meine Angelegenheit!«
»Dann behandle es entsprechend und setz dich mit Kurt alleine auseinander!«
»Och ...« Alexa senkt enttäuscht den Kopf. Sie streicht über ihre glänzende Haut. Ein Schweißfilm hat sich darüber gelegt.
»Hast du etwas gegen einen Aufguss?«
Alexa schüttelt traurig den Kopf. Sie blickt nicht auf.
»Nee, mach nur ...«
Laut zischend steigt der heiße Dampf auf. Der Schweiß perlt aus den Poren. Alexa fühlt sich leicht benommen, das Atmen fällt ihr schwer. Mit einem Blick auf die Sanduhr stellt sie fest, dass es sowieso Zeit für sie ist, hinauszugehen. Mit einem kräftigen Ruck schließt sie die schwereHolztür hinter sich. Sie geht einige Schritte auf und ab und dann zur Abkühlung in die Duschanlage.
Als sie gerade unter der Schwallbrause steht, kommt Harald nach. Er duscht und taucht dann prustend in das eiskalte Tauchbecken. Alexa verzieht keine Miene. Schaut bewusst an ihm vorbei, weil ihr seine Nacktheit jetzt doch ein bisschen peinlich ist.
Aber auch als sie sich zwei Liegestühle nebeneinander an das Schwimmbecken stellen, bleibt Alexa schweigsam. Sie deckt sich zu und ruht die vorgeschriebenen fünfzehn Minuten mit geschlossenen Augen.
Harald betrachtet sie durch halb geschlossene Lider. Na gut, sagt er sich, wenn sie sich deshalb in ihr Schneckenhaus zurückziehen will – an mir soll’s nicht liegen!
Alexa nimmt es Harald übel, dass er
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