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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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vergessen!«
    »Aha, so, so. Vielleicht möchtest du zuvor aber erst noch in Ruhe dein Marmeladebrötchen essen?«, fährt er mit zuckersüßer Stimme fort, um dann drohend tief zu werden. »Damit dein Amor ordentlich was zu tragen hat?!«
    »Ja, ja – nein, nein – ich meine, ich geh ja schon.«
    »Hm.«
    Während Sabine alles stehen und liegen lässt, Alexa ein kurzes»Tschüss«, aber einen langen, vielsagenden Blick zuwirft, um dann hinauszueilen, setzt sich Gerolf auf den frei gewordenen Platz.
    »Tag, Alexa. Mein Name ist Struckat. Ich bin Haralds Bruder und leite den Betrieb hier, weil Harald ja die meiste Zeit unterwegs ist.« Alexa mustert ihn offen. Tatsächlich! Dass ihr die Ähnlichkeit nicht schon gestern aufgefallen ist! Dieselben wasserblauen Augen, auch die Grundzüge des kantig geschnittenen Gesichts stimmen. Nur fallen seine Haare nicht in honigfarbenen kurzen Locken durcheinander, wie bei Harald, sondern sind dunkelbraun und nur leicht gewellt.
    »Aha, guten Tag, Herr Struckat.«
    »Harald hat mich angerufen, ich soll mich heute Vormittag ein bisschen um dich kümmern und dich einweisen, weil er noch einiges zu erledigen hat.«
    »Aha«, sagt Alexa und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er wird noch im Bett liegen, denkt sie.
    »Du wirst heute Morgen noch nicht reiten. Harald will dabei sein, wenn es so weit ist. So haben wir also einen ganzen Vormittag Zeit. Hast du schon irgendwelche Fragen?«
    »Ja. Diese Kurse hier, was sind das für Kurse?«
    »Nun gut. Ist dir aufgefallen, dass wir verschiedene Gruppen hier haben? Es gibt verschiedene Kurse. Die richten sich nach der Leistungsstufe der Teilnehmer und vor allem danach, was der Einzelne durch den Kurs erreichen will.«
    »Wie, das verstehe ich nicht.«
    »Nun, es gibt Leute, die haben für jedes Jahr ihren festen Kurs hier gebucht. Die machen daraus so eine Art Reiterurlaub, bringen sich und ihre Pferde hier acht bis vierzehn Tage lang auf Vordermann, rein aus Spaß. Das sind Leute, die sich das leisten können, die meisten so zwischen vierzig und fünfzig. Die anderen, jüngeren, die Profis, stehen vor der Reitlehrerprüfung oder sind im Turniersport engagiert. Die bekommen neben der absoluten Praxis, Füttern und Pflegen inbegriffen, auchtheoretischen Unterricht. So bilden sich hier selten feste Gruppen, sondern es ist ein ständiges Kommen und Gehen.«
    »Bringen die alle ihre eigenen Pferde mit?«
    »Ja, wir vermieten grundsätzlich keine Pferde. Die einzigen, die immer hier stehen, das heißt, wenn sie nicht gerade auf Turnieren sind, sind die von Harald und mir.«
    »Ja, aber eines ist mir absolut nicht klar. Wenn hier die Leute immer so schnell wechseln, warum machen sie dann ... ich meine, es kann ja auch Einbildung sein, alle einen großen Bogen um mich? Bis auf Sabine. Aber die anderen schauen mich an, als käme ich vom Mond!«
    Über die kantigen Gesichtszüge ihres Gegenübers gleitet ein Lächeln.
    »Aha, vom Mond also.« Um seine blauen Augen bilden sich Lachfalten. Das verstärkt die Ähnlichkeit mit seinem Bruder.
    »Das hat wohl eher mit etwas anderem zu tun. Wie ein Marsmännchen wirkst du nämlich nicht gerade. Die Gruppe, die im Moment hier ist, ist ein bisschen ein Sonderfall. Die meisten kennen sich schon lange von Turnieren her. Sie versuchen sogar, möglichst die gleichen Kurse zu belegen. Denen fällt es natürlich schon auf, wenn jemand frisch dazukommt. Und vor allem, wenn der Jemand dann auch noch mit dem Chef persönlich anreist. Die sind natürlich alle neugierig. Das wird sich legen.«
    »Na, hoffentlich. Können Sie mir vielleicht den Reitbetrieb zeigen? Haben die jetzt Unterricht?«
    »Hans-Ulrich Siebold hat sie in der Mangel.«
    »Wer ist das?«
    »Ein alter Haudegen. Bekam eine Ausbildung wie in der Kavallerie, wurde Reitlehrer und hat in seiner besten Zeit den bekanntesten Reitern die heißesten Trophäen weggeschnappt.«
    »Sein Name sagt mir aber nicht viel.«
    »Das wundert mich nicht. Damals warst du kaum geboren.«
    »Was? Wieso? Wie alt ist er denn?«
    »Eben sechzig geworden.«
    »Sechzig? Sie machen Witze!«
    »Nein, das ist mein voller Ernst. Du wirst es ja sehen.«
    »Da bin ich aber gespannt ...«
    »Komm, gehen wir rüber, damit du dir ein Bild von dem machen kannst, was auf dich zukommt.«
    Kaum rückt Gerolf Struckat seinen Stuhl zurück, wird schon der Tisch abgeräumt. Das Küchenmädchen hatte bereits ungeduldig auf diesen Moment gewartet, um endlich mit der Morgenarbeit fertig zu

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