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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Wüstensiedlungen vorbei. Begleitet nur von zwei schnellen Windhunden und einem jungen Adler.

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
Alles geht schief
    Die Illusion ist schnell vorbei. Als Alexa am nächsten Tag Caprice in die Halle führt, ist von der gestrigen Kameradschaft nicht mehr viel zu spüren. Vor allem die Jungs beobachten sie misstrauisch, als sie aufgesessen ist. Irene ist die Einzige, die ihr lachend zunickt und ihren Sultan neben sie setzt.
    »Na, dann zeig denen mal, was du kannst«, sagt sie leise, was Alexas Nervenkostüm auch nicht gerade stärkt.
    »Hoffentlich spielt Caprice mit«, antwortet sie und tätschelt der Stute den Hals.
    »Wenn du gut genug bist, wird sie wohl oder übel müssen!« Irene blinzelt ihr zu und trabt davon.
    Hans-Ulrich Siebold betritt die Bahn. Alexa holt tief Luft. Jetzt wird es ernst. Lass dir nur nichts anmerken, sagt sie sich, übertrag deine Nervosität bloß nicht auf Caprice. Schön ruhig bleiben.
    »Na«, ruft Siebold ihr zu, als er in der Mitte bei X steht, »Alexa und Caprice, alles klar?«
    Bis jetzt schon noch, denkt sie, antwortet aber laut: »Ja, Herr Siebold!«
    »Dann wollen wir jetzt eine Abteilung bilden, die Tete übernimmt Sultan, du setzt dich mit Caprice dahinter, dann Akazie, Sandokan, Tanja, Wilddieb, Achat und am Schluss Amor.«
    In der ersten halben Stunde verschont sie Siebold, Alexa merkt es genau. Keine theoretischen Fragen heute, eher leichtes Einreiten ohne besondere Anforderungen. Alexa ist froh darüber, denn sie merkt, dass Caprice nicht mehr die leicht zu lenkende Stute von gestern ist. Sie ist nicht bei der Sache, wie gestern, sondern im Gegenteil: Irgendetwasscheint Caprice nicht zu passen, das fühlt Alexa deutlich. Sie weiß nur noch nicht so genau, was es sein könnte.
    In der zweiten halben Stunde ruft Siebold den Bahndienst und lässt an der Bande einen leichten Cavaletti-Sprung aufbauen. Das Kommando lautet, in der Abteilung auf dem zweiten Hufschlag ruhig im Schritt zu bleiben, während der erste Reiter, zunächst also Sultan, angaloppieren und springen soll. Caprice hat beim Aufbau des Sprunges zugeschaut und ihre Ohren spielen aufgeregt. Alexa versucht, sie so ruhig wie möglich weiterzureiten. Sie hat den Eindruck, als säße sie auf einem Pulverfass, das jeden Augenblick hochgehen wird. Jeder unüberlegte Schenkeldruck kann der Auslöser sein, das spürt sie genau. Sie ist fast versucht, die Beine ganz abzuspreizen. Ein solches Gefühl hat sie noch nie auf einem Pferd gehabt! Da gibt Siebold der Reiterin vor ihr das Zeichen. Irene galoppiert mit Sultan gesetzt an – und genau in diesem Moment geht Caprice los wie von der Tarantel gestochen. Um Gottes willen, schießt Alexa durch den Kopf, Caprice klebt ja! Sie versucht krampfhaft, die Stute im Schritt zu halten, hat aber keine Chance. Die Stute vollführt ein solches Affentheater, dass Alexa nicht mehr weiß, was sie noch tun soll. In ihrem Drang, dem davongaloppierenden Rappen nachzukommen, weicht Caprice einfach in die Bahn aus, reagiert auf Alexas Hilfen mit Steigen, läuft rückwärts weg, bricht seitwärts aus, benimmt sich, als hätte sie völlig den Kopf verloren.
    »Mehr Kreuz«, donnert Siebold durch die Bahn. »Hände vor! Schenkel ran! Kreuz, Kreuz, Kreuz! Setz dich anständig hin!«
    Es nützt alles nichts, Caprice rast gegen Alexas Willen hinter Sultan auf das Hindernis zu, schießt so darüber, dass sie von den vier Cavaletti zwei abräumt. Alexa wird hochgeschleudert, fliegt, wie die Reiter von damals, fast aufrecht im Sattel sitzend darüber und kommt hinter der Bewegung auf. Sie spürt einen Schlag ins Kreuz und kann sich gerade noch in den Sattel zurückretten. Irene weicht nach dem Sprung mit Sultan in die Bahn aus, Caprice rast führerlos weiter, bis sie den Anschlusshinter dem letzten Pferd gefunden hat. Knapp hinter Amors Schweif bremst die Stute ab. Alexa ist den Tränen nahe, sie schämt sich in Grund und Boden. Am liebsten hätte sie sich unsichtbar gemacht, wäre zur Decke hinaufgeflogen.
    »War’s schön?« Leicht lächelnd dreht sich Sabine zu ihr um.
    »Bring die Stute zu mir!«
    Alexa duckt sich unter Siebolds schneidender Stimme. Alle Blicke liegen auf ihr.
    »Michael, komm du auch her!«
    Michael, fährt es Alexa durch den Sinn. Der Einzige, der schon auf einem Struckat-Pferd gesessen hat. Auf Gerolfs Fernando! Siebold wird es mir doch nicht antun, ihn jetzt auf Caprice zu setzen? Sie reitet hinter Achat

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