Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
Vom Netzwerk:
sie wieder ausbricht, hat er damit gerechnet. Er stoppt sie kurz danach, lässt sie rückwärtsrichten bis vor den Sprung, und versohlt ihr, während er die Hilfen zum Galopp gibt, so das Hinterteil, dass Caprice in der letzten Sekunde abspringt. Mit allen Vieren gleichzeitig, so scheint es Alexa. Die beiden geben auch kein besonderes Bild ab, aber immerhin: Sie sind drüber!
    »Weiter!«, ruft Siebold, und Michael dreht noch fünf Runden, bis Caprice ohne Mucken springt und sich am Schluss wie ein Lämmchen wieder hinten anschließt.
    Alexa ist trotzdem sauer. Wie kann Michael ihr Pferd nur so verprügeln. Sicherlich hat sie jetzt überall Striemen. Sauerei, sagt sie sich und beschließt, mit Michael kein Wort mehr zu reden. So ein elender Rohling! Und Siebold hat das auch noch zugelassen!
    Nach der Stunde stellt sie Caprice geknickt in ihre Box und hat nureinen Wunsch: Sofort ans Telefon und ihre Mutter anrufen. Dort findet sie sicherlich Trost. Aber als sie aus der Box herauskommt, steht sie unvermittelt ihren Kameraden gegenüber. Ach je, denkt Alexa und zögert. Was soll sie jetzt tun? Michael löst sich aus der Gruppe, kommt auf sie zu und bleibt breitbeinig vor ihr stehen.
    »Ich schätze, heute Abend ist dein Einstand fällig!«
    Die übrigen brechen alle in dröhnendes Lachen aus und klopfen ihr dann einer nach dem anderen auf den Rücken.
    »Das hat dich ja direkt sympathisch gemacht«, sagt Friedhelm und das Pickelgesicht grinst: »Jeder fängt mal unten an!«
    Irene schüttelt schulmeisterlich den Kopf. »Das muss aber besser werden!«, und der Schönling kommentiert: »Immerhin hast du dich noch im Sattel gehalten, das war schon erstaunlich genug!«
    Jetzt, da sie so offen damit konfrontiert wird, fühlt sich Alexa fast schon ein bisschen besser. Sie verzieht die Mundwinkel zu einem etwas schiefen Lächeln und zuckt die Achseln.
    »Wenn ihr mich noch mitreiten lasst, bin ich ja schon froh ...«
    Frank dreht sich daraufhin zu den anderen um.
    »Na, das hängt von ihrem Einstand ab, was meint ihr?«
    »Genau«, grinst Michael, »und dann erteilen wir ihr die Absolution!« Alle lachen und gehen dann wieder zu ihren Pferden zurück.
    Die Runde gibt sie abends im Reiterstübchen bei Frau Jung aus und die Absolution wird ihr im Anschluss im Schnee erteilt. Alle fallen über sie her, bis sie wirklich von Kopf bis Fuß klatschnass ist. In ihrem Zimmer kommt sie alleine kaum aus den engen Sachen heraus. Sie friert jämmerlich und lässt sich, obwohl es bereits fast Mitternacht ist, ein heißes Bad einlaufen. Während sie dann im Wasser liegt und ihre Haare einshampooniert, denkt sie mit leiser Furcht an den morgigen Tag. Lieber Gott, lass es besser werden, bittet sie inbrünstig und überlegt sich, was sie alles Gutes tun könnte, damit ihr Wunsch auch in Erfüllung geht.

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
Alexa macht Fortschritte
    Die erste Abreibung hat sie hinter sich und damit ist für ihre Kameraden das Thema erledigt. Alexa ist ihnen dankbar, dass sie nie mehr damit aufgezogen wird – von Sabine abgesehen. Die ist froh, bei ihren eigenen Fehlern immer ein geeignetes Beispiel ansprechen zu können. »Alexa hat das mit der Caprice auch nicht gekonnt« ist seither ihr geflügelter Hinweis.
    Trotzdem hat Alexas Selbstbewusstsein einen gehörigen Knacks bekommen. Sie fühlt sich in der Gruppe nun wirklich als letztes Licht und es dauert einige Tage, bis sie zu ihrer kecken Sprache zurückfindet. Und auch vor Ritten mit Caprice hat sie schlicht und einfach Angst. Sie fürchtet die nächste Blamage. Hans-Ulrich Siebold lässt sie mit ihren Zweifeln aber nicht alleine, er baut Alexas reiterliches Zutrauen langsam wieder auf. Klar, Caprice klebt, aber mit seiner Hilfe findet sie heraus, wie sie das beeinflussen kann. Ganz abstellen kann sie es nicht – ein kleines Zucken und Zackeln gibt es immer, wenn in der Abteilung einzeln angaloppiert werden muss. Aber eine Szene wie am ersten Tag findet nicht mehr statt und komischerweise klebt Caprice auch nur in der Abteilung. Reitet Alexa mit ihr einen eigenen Kurs, beachtet Caprice die anderen Pferde in der Halle kaum. Alexa findet sich damit ab. Im Parcours reitet man schließlich auch nicht in der Abteilung, sagt sie sich, und im Parcours beginnt sie dann auch wieder, sich mit Caprice anzufreunden. Die Stute ist wendig und schnell, und Alexa begreift, wie sie geritten werden will. Von Springen zu Springen werden sie besser,

Weitere Kostenlose Bücher