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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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schlicht und einfach loshaben. So einfach ist das.«
    »Ach was. Sag bloß. Das ist vielleicht eine Gemeinheit!« Alexa lugt zu Sabine hinüber, die vollkommen mit ihren Wurstbroten beschäftigt ist. »Dann kann sie einem ja richtig leidtun.«
    Irene verzieht spöttisch die Mundwinkel.
    »Kümmere du dich besser darum, mit den Struckat-Pferden und der Theorie klarzukommen. Da hast du wahrlich genug zu tun!«
    »Du bist ziemlich hartherzig«, bemerkt Alexa.
    »Quatsch, hartherzig. Jeder muss schauen, dass er klarkommt!«
    Als Irene sich verabschiedet, um in ihr Zimmer zu gehen, ist Alexa völlig unentschlossen. Sie denkt an den gestrigen Abend und fühlt den fast unwiderstehlichen Drang, zu Bianca zu gehen. Aber sie bleibt auf ihrem Platz sitzen und kämpft dagegen an. Zu Bianca und Harald zu laufen, käme einer Flucht gleich. Sie bleibt. Aber was dann? Vor allen Dingen in die Bibliothek, um sich Lehrmaterial zu holen. Und dann? Etwa wirklich lernen? Sie hat keine Lust, sich jetzt in Büchern zu vergraben. Dazu noch so trockener Stoff. Nee ... reiten? Sie kann sich ja nicht einfach ein Pferd von Harald nehmen. Etwas trinken? Alleine? Sie schaut sich um. Friedhelm, Peter und Sabines Schwarm, Michael, sitzen noch da. Friedhelm gestikuliert heftig. Die beiden anderen lachen. Anscheinend erzählt er die Geschichte von heute Morgen. Die kennt sie schon, das ist also auch nichts für sie. Missmut überkommt sie. Langsam steht sie auf. Am besten geht sie doch erst einmal in die Bibliothek, vielleicht fällt ihr dort etwas ein. Die drei an dem anderen Tisch stehen auch auf.
    Ach so, fällt Alexa ein, Gerolf will die beiden ja um acht Uhr sprechen. Und Dienst haben sie auch noch.
    Sie geht zu dem von Irene beschriebenen Raum. Die Tür steht offen. Angenehme Wärme empfängt sie. Der kleine Raum ist von Büchernüberflutet. Ein Regal grenzt an das andere. Sie lassen dem Besucher nur wenig Bewegungsfreiheit. Auf dem Tisch am Eingang liegt eine Liste. Hier sind die entliehenen Bücher einzutragen.
    Ganz schön vertrauensselig, denkt Alexa angesichts der wertvollen Bände. Dann macht sie sich an die Arbeit. Blättert in diesem, blättert in jenem Buch, versinkt völlig in schwarzen Buchstaben und farbigen Abbildungen. Sie stößt auf einen Pferderoman, der im Orient spielt. Der rassige Kopf eines kraftvollen Araberhengstes schmückt den Einband. Nun ist es um Alexa ganz geschehen. Sie lehnt sich gegen das Regal, verschlingt die ersten drei Seiten. Dann fällt ihr ein, wo sie es gemütlicher haben könnte: Im Reiterstübchen, mit Blick auf die Reithalle. Schnell klappt sie ihr Buch zu, rafft die anderen ausgesuchten Sachbücher zusammen, trägt alles ein, eilt auf ihr Zimmer, dort fällt ihr auf, dass sie den Koffer noch immer nicht ausgepackt hat, aber dafür ist nun keine Zeit. Sie legt die Sachbücher ab, wirft sich die Jacke über, klemmt sich den Orient-Roman unter den Arm und läuft hinaus. Weicher Schnee macht ihre Schritte lautlos. Es schneit noch immer. Sie bleibt stehen. Der Neuschnee fasziniert sie. Der Mond scheint sich in Milliarden kleiner Kristalle verfangen zu haben. Überall um sie herum glitzert und funkelt es. Sie vergisst die Kälte und geht schnell in die entgegengesetzte Richtung, am Gasthof entlang. Mit ihren Lederstiefeln rutscht sie ständig aus. Schließlich macht sie sich einen Spaß daraus, über die Schneedecke zu schlittern. Dann bleibt sie stehen. Vor ihr, auf dem Hügel, lockt das warme Licht des sechseckigen Hauses. Eine weiße Kapuze hat sich darüber gelegt. Heller Rauch steht in der Luft. Es sieht wie ein verzaubertes Hexenhäuschen aus, träumt Alexa. Dann lacht sie über sich selbst. Vielleicht ist es, weil in sechs Wochen bereits Weihnachten ist, versucht sie ihre Stimmung zu erklären. Zurück geht sie langsam, pflügt den Schnee mit ihren Schuhen, sodass er wie schimmernder Staub aufwirbelt. Dann klopft sie ihn von den Stiefeln und den Schultern ab und geht durch die kleine Tür über die Tribüne zur Reiterstube.Harald, der etwa dreißig Minuten später heimkehrt, stolpert förmlich über die Spuren, die zu seinem Haus führen und dann so unvermittelt abbrechen. Hier dreht er sich um und betrachtet die tiefen Tritte, die wieder zurückführen. Er vergleicht sie mit den frohen Sprüngen im Schnee, denen er nachgegangen ist, und braucht nicht lange, um sich einen Reim darauf zu machen.
    Hm, denkt er und geht spontan zurück, um Alexa zu suchen. Dann verhält er. Es hat keinen Sinn, sie aus

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