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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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hat sie alle möglichen Klippen vorsichtig umgangen. Schließlich müssen sie sich ja erst aufeinander einstellen – die Pferde und sie.
     
    Urban ist eine riesige Hilfe, das ist Alexa schnell klar. Er richtet ihr die Pferde, nimmt sie wieder in Empfang, kratzt die Hufe aus, spritzt ihnen die Beine ab und befreit Sattellage und Hals von beißendem Schweiß. Ohne Urban wäre das Reitpensum nicht zu schaffen – oder sie müsste täglich mindestens zwei Stunden früher anfangen.
    Während Alexa Lucifer in den Stall führt, denkt sie über ihren ersten Arbeitstag nach. Ihr neuer Job macht Spaß, so viel ist sicher, und was sie noch nicht kann, das wird sie eben irgendwie dazulernen müssen. Trotz des Dämpfers durch Amparo fühlt sie sich unendlich viel erfahrener als noch am Morgen.
    Vor der Box nimmt ihr Urban den Rappen ab, Alexa geht mit Sattel und Trense in die Sattelkammer. Über den Zwischenfall mit Simoneund dem Hund – wie hieß er gleich, Nevada? – kann sie nur noch lachen. Das Lachen einer gereiften und selbstbewussten Frau, findet sie. Nun ja, mit sechzehn ist man ja auch weit weg von der Kindheit. Fast schon volljährig. Und hier kann sie sich ungehindert erwachsen fühlen. Sie hat ihre eigene Welt, keiner mischt sich ein, nervt sie mit unsinnigen Vorschriften. Sie liebt ihre Eltern, aber Eltern wollen einfach zu viel bestimmen. Und hier kann sie zum ersten Mal in ihrem Leben mal voll tun und lassen, was sie will. Endlich.
    Sie trocknet das Gebiss sorgfältig ab und hängt anschließend die Trense auf ihren Platz. Gut gelaunt summt sie vor sich hin und schließt die Tür der Sattelkammer. Sie freut sich auf Chicolo, den Leckerbissen, den sie sich bis zum Schluss aufgespart hat. Ihr geht es wirklich gut! Mit einem Hengst in die Abenddämmerung hineinzureiten – wer kann das schon?
    Chicolo wartet bereits fix und fertig gerichtet in seiner Box. Alexa bleibt stehen und betrachtet ihn verliebt. Eine schwarze Rundtrense, von feinen Silberstücken durchbrochen, betont die wilde Schönheit seines Kopfes. Schwarz und edel sind auch der feine Wildledersattel und die gesteppte, an der Eckkante durch ein kleines, rotes Wappen geschmückte Schabracke. Ungeduldig spielt Chicolo mit dem Gebiss.
    »Vielen Dank, Urban, er ist wunderschön geworden.« Alexa haucht mehr, als sie ruft, so ergriffen ist sie.
    »Is er auch«, dröhnt Urban zurück. »Und nicht nur schön. Es is auch n Guter! Vater is’n Elitehengst! Und die Mutter war auch hochbegabt. Ist unser Schmuckstück, unser Chicolo!«
    Alexa nickt, aber Abstammungen sagen ihr nicht so viel, damit kennt sie sich nicht aus. Den Hannoveraner-Brand auf seiner Hinterhand hat sie natürlich erkannt und sein feiner Kopf weist in ihren Augen auf Vollblut in seiner Linie hin, aber sie will sich nicht blamieren und geht deshalb lieber nicht darauf ein.
    »Ja, er ist fantastisch!«, sagt sie schnell. »Aber, Urban, wie ist es hier mit dem Ausreiten? Gibt’s bestimmte Reitwege? Oder Verbote?«
    »Tja, Verbote. Nee, hier ist alles offen, grad’ so, wie man will. Der Chef reitet meistens da drüben in Richtung Wald. Da sin große, freie Strecken, die gehören uns, und was uns an Wiesen nich gehört, das is gepachtet und was nich gepachtet is, da regt sich sonst auch keiner auf. Verbote gibt’s hier nich!«
    Alexa führt den Hengst hinaus. Sie kann kaum den Blick von ihm wenden. Er ist größer und muskulöser als die anderen. Alexa ist gespannt, wie er sich reiten lässt. Hoffentlich hat er sich von Simone nichts abgeschaut. Alexa ist kaum im Sattel und aus dem Hof hinaus in Richtung Wald geritten, als sie glaubt, die Szene von heute morgen würde sich tatsächlich wiederholen: Ein bräunlicher Blitz schießt von der Veranda aus den beiden nach. Alexa fasst schnell die Zügel nach, aber nichts passiert. Dumpf bellend springt der Windhund um Chicolo herum, der schnaubend antwortet.
    »Na, seid ihr etwa auch Freunde? Und du, darfst du denn einfach so mitkommen? Hat dein Herrchen nichts dagegen, so abends durch den Wald?«
    Sie denkt an das Wild, an Jäger und will eigentlich umkehren, doch andererseits lockt sie auch der Gedanke, ein solches Prachtexemplar von Hund dabeizuhaben. Na ja, dieses eine Mal wird schon nichts passieren.
    »He, Nevada, gewöhnst du dich allmählich an mich?«, fragt sie von ihrer sicheren Höhe herunter. Der Hund würdigt sie keines Blickes. Runterfallen darf ich aber nicht, überlegt sich Alexa. Wer weiß, was dann passiert.
    Alexa, Chicolo und

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