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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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sie sogar, dass Kurt ihr den abendlichen Ausritt im Alleingang künftig verbieten könnte. Zwar täte er recht daran, für sie wäre das aber trotzdem ein schrecklicher Tiefschlag.
    Alexa nimmt sich vor, ihm die Geschichte später einmal zu beichten. Wenn sie alles wieder gutgemacht hat.

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
Flavio auf Konfrontationskurs
    Alexa gewöhnt sich schnell an ihre neue Umgebung. Die Briefe nach Hause werden seltener und schließlich schreibt sie überhaupt nicht mehr, sondern telefoniert nur noch. Und selbst das nicht mit besonderer Freude. Denn zum einen hat sie aus Kostengründen kein eigenes Handy dabei, muss also Kurt jedes Mal um ein Telefonat bitten. Und zum anderen interessiert sie momentan nicht so sehr, was zu Hause passiert. Ihre kleine Schwester Kaya macht sowieso Unsinn wie immer und ist, genau wie Alexa früher, ständig im Reitstall, und das Restaurant lässt den Eltern kaum Zeit zu etwas anderem als Arbeit. Alexa findet, sie sollte dieses eine Jahr einfach genießen, denn eine Verlängerung kam nicht infrage.
    Nach ihrem Realschulabschluss müsste sie entweder an eine weiterführende Schule wechseln und ihr Abitur machen oder einen anständigen Beruf lernen, hat ihre Mutter gemeint. Alexa dagegen ist sich sicher, dass ihr Tun hier durchaus anständig und ernsthaft ist – aber ihre Mutter will eben davon nichts wissen. Sie hat einfach kein richtiges Verständnis für Pferde, findet Alexa. Ein bisschen belastet sie die laxe Einstellung ihrer Mutter sogar, denn jetzt, nach nunmehr drei Monaten hier, mag sie sich gar nicht mehr vorstellen, nach Hause zurückzumüssen.
    Wozu auch, sagt sie sich: Hier ist sie glücklich und hier fühlt sie sich daheim. Bei den Pferden, auf den Wiesen, in den Wäldern und im Stall. Hier sein, das heißt leben. Und erleben, wie die Pferde Fortschritte machen und sie mit ihnen. Nevada weicht nicht mehr von ihrer Seite und Onkel Kurt behandelt sie wie eine Tochter. Sie genießt es, zum ersten Mal im Leben selbst verdientes Geld in den Händen zu haben und nicht Danke sagen zu müssen, wenn sie sich etwas kauft. Soll doch ihre Mutterherkommen und sich das alles einmal anschauen. Aber gut, es ist schon so, wie ihre Mutter sagt, und Alexa weiß es ja auch, das Restaurant lässt den Eltern kaum Freizeit. Trotzdem: Sie ist nicht mehr »die Kleine«. Sie ist jetzt richtig erwachsen.
    Flavio allerdings scheint das nicht zu bemerken. Der behandelt sie immer noch stur wie ein kleines Kind und bringt sie damit zur Weißglut. Sie geht ihm aus dem Weg, wo immer sie kann. Schließlich hab ich es nicht nötig, mich von ihm ärgern zu lassen, denkt sie. Die Aufregung kann sie sich wirklich sparen.
    In dem tiefen Ohrensessel vor dem offenen Kamin hängt Alexa ihren Gedanken nach. Sie hat sich in das abgewetzte Leder hineingekuschelt, atmet den harzigen Duft der verglühenden Holzscheite tief ein. Satt und müde verfolgt sie mit ihren Augen den Tanz der glühenden Funken, fühlt sich davon leicht hypnotisiert und ist so richtig rundherum zufrieden. Und darüber fallen ihr die Augen zu.
    »... es wäre schön, wenn du mir den Termin abnehmen könntest, Flavio. Schau dir das Angebot an, nimm die Unterlagen mit und wir besprechen es dann.«
    »Mach ich jederzeit gern, du weißt, ich ziehe die Praxis der Theorie vor. Aber können wir den Termin nicht verschieben? Nächsten Mittwoch wollte doch Harald kommen!«
    »Ich weiß, deswegen möchte ich ja auch hierbleiben und ihn empfangen. Er bleibt einige Tage – du wirst ihn sicherlich noch sehen!«
    Alexa schlägt die Augen auf. War sie hier tatsächlich eingeschlafen? Gerade will sie sich bemerkbar machen, da verharrt sie regungslos und lauscht dem Gespräch hinter ihrem Rücken und dem des Sessels.
    »Außerdem wird er auch nichts dagegen haben, wenn sich Alexa ein bisschen um ihn kümmert.«
    Was? Um wen? denkt sie.
    »Alexa?«, hört sie Flavios verächtliche Stimme. »Die Göre? Dass ich nicht lache!«
    Mistkerl, dir zeigt ich’s noch, denkt sie und macht sich klein.
    »Nun mach aber mal langsam!« Kurts Stimme klingt ärgerlich. »Ich verstehe wirklich nicht, warum du dich ihr gegenüber so aufführst. Sie ist doch ganz reizend!«
    »Hoffnungslos kindisch – das ist sie. Ich wüsste nicht, was Harald mit einer Halbwüchsigen anfangen sollte. Ich war ja von Anfang an gegen die alberne Idee, einen Bereiter einzustellen. Dazu noch ein Mädchen! Völlig unnötig,

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