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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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über der rechten Schulter, bringt schon einen Eimer mit warmem Wasser, Bürsten und Schwämmen.
    »Das ist nett, Klaus. Braucht dich Harald nicht?«
    »Der Stalldienst kümmert sich um Ariane und Amor.«
    »Hat er dir schon was gesagt?«
    Klaus schüttelt verneinend den Kopf.
    »Er war gleich weg.«
    Dann bückt er sich nach Caprices Beinen, während Alexa die Sattellage feucht reinigt. Nach einer Weile taucht er, mit dem triefenden Schwamm in der Hand, wieder auf: »Ihr habt’s ganz schön laufen lassen, was?«
    »Und wie!« Verbissen versucht Alexa gerade die letzten feuchten Haare trocken zu bekommen. »Aber Harald hat dazu den Startschuss gegeben. Trotzdem, Mensch, wenn ich mir das jetzt so vorstelle ... Caprice hätte ja nur zu stolpern brauchen ... und erst Ariane – das hätte ja furchtbar ausgehen können!« Alexa hält in der Bewegung inne.
    Klaus ist schon wieder an den Hufen zugange.
    »Quatsch«, tönt es von unten beruhigend herauf. »Struckat-Pferde stolpern nicht!«
    »Na ja«, sagt Alexa. Ihre Gedanken kreisen trotzdem noch eine Weile um einen möglichen Unfall. Vielleicht war es doch ganz schön unvorsichtig von ihr, ein so wertvolles Pferd so laufen zu lassen. Aber, bitte sehr, Harald wollte es doch schließlich. Immerhin ist er vorausgaloppiert. Oder etwa nicht? Und außerdem – Nicole Uphoff ist mit ihrem Olympiasieger Rembrandt auch immer auf die Rennbahn gegangen. Ein bisschen sollen sie ja auch noch Pferd bleiben dürfen! Sie holt schnell eine Bürste und fährt über Caprices Rücken. Die Sattellage ist jetzt okay. Am Hals und der Brust hat sie mehr Arbeit. Wie feiner salziger Staub fällt der jetzt getrocknete Schweiß aus dem Fell. An den Beinen ist Alexa vorsichtig. Sie weiß, dass die Stute dort kitzlig ist, vor allem jetzt, da Klaus sie zwischen den Hinterbacken mit frisch herangeholtem Wasser wäscht. Aber Caprice scheint besonders gut aufgelegt zu sein. Sie verbiegt sich fast den Hals, um nachzusehen, was Klaus da hinten treibt, und lässt die Ohren lustig spielen. Dann und wann schnappt sie mit weichen Lippen leicht nach Alexa, hält sie am Pullover fest oder reibt sich den Kopf an ihr. Alexa ist ganz hingerissen.
    »Ich hol dir die versprochenen Karotten, was?«, flüstert sie, um Caprices überraschende Zärtlichkeiten irgendwie zu erwidern. Die Stute schnappt wieder nach dem weißen Pulli, der längst seine ursprüngliche Farbe verloren hat. Alexa gibt ihr einen liebevollen Klaps auf die Nase.
    »Kriegst ja gleich was. Du Klaus, ich geh für die Kleine ein paar gelbe Rüben suchen. Weißt du, wo es noch welche gibt?«
    »Wahrscheinlich sind überhaupt keine mehr da. Höchstens noch in der Sattelkammer. Sabine hat dort immer welche versteckt.«
    »Aha. Ich komm gleich wieder!«
    Alexa findet wirklich keine Rüben mehr. Aber irgendetwas muss sie doch auftreiben! Und das an Weihnachten! Außerdem hat sie es versprochen. In ihrem Zimmer liegt noch eine Schachtel mit Würfelzucker. Es wird ihr wohl nichts anderes übrigbleiben, als schnell hinüberzulaufen.
    Sie eilt zur Tür, hastet über den Hof. Da springt sie von hinten ein großer Hund an. Alexa stürzt, schlittert über den Schnee. Erschrocken versucht sie ihren Kopf zu schützen, schlägt, auf dem Bauch liegend, mit dem freien Arm nach hinten. Aber es nützt nichts, sie spürt schon den Atem des vierbeinigen Angreifers im Nacken. Augenblicklich bildet sich dort eine Gänsehaut. Alexa getraut sich nicht mehr, sich zu rühren. Regungslos verharrt sie. Da fährt ihr etwas Warmes, Weiches, Nasses über das Ohr. Alexa entfährt ein spitzer Schrei, sie will hochfahren, stößt mit ihrem Rücken an die Brust des Hundes. Er steht genau über ihr. Sie sinkt wieder auf den Schnee. Aber auch der Wolfsnachfahre rührt sich nicht. Alexa spürt nur wieder den warmen Atem im Genick. Oh Gott, welche Situation! Sie äugt vorsichtig nach oben – und dreht sich aufatmend und laut lachend auf den Rücken.
    »Nevada! Ja Junge, was machst du denn hier?«
    Die vertraute Stimme bringt den Barsoi nun völlig aus dem Häuschen. Spielerisch schnappt er nach ihr, jagt um sie herum, springt sie an, jault und bellt, fährt ihr mit der langen Zunge quer über das Gesicht.
    »Nevada, du Guter!« Sie stoppt seinen ungestümen Lauf, kniet sich hin und umarmt ihren vermissten Freund. Nevada bläst ihr zärtlich ins Ohr. Alexa zerzaust sein Fell, zupft ihn an den Ohren. Nevada drückt sich an sie. Über seinen Kopf hinweg sieht Alexa plötzlich etwas anderes:

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