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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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nachgelassen, da durchzuckt sie ein Blitz.
    »Also doch!«, ärgert sie sich, als sie von Weitem mit anschauen muss, wie die Stalltür aufgestoßen und ein Pferd nach dem anderen herausgeführt wird. Bianca geht deshalb keinen Schritt schneller. Die hat die Ruhe weg, denkt Alexa, und wäre am liebsten schneller gelaufen. Aber sie erreichen ihr Ziel auch so schnell genug. Um sie herum sitzen die Kameraden schon auf, gurten nach, rufen sich Scherzworte zu, beruhigen ihre aufgeregten Tiere, die die Morgenluft und den Ausritt wittern. Klaus steht zwar da, aber mit Ariane und Amor am langen Zügel. Ariane und Amor, ja. Aber wo ist denn Caprice? Alexa fährt der Schreck in die Glieder. Hat Klaus sie etwa zu richten vergessen? Ein Adrenalinstoß jagt den nächsten. Ihr Herz schlägt heftig. Ausgerechnet an Weihnachten eine Panne!
    Mit erhöhtem Pulsschlag will sie eben, um nachzusehen, durch das Stalltor sausen, da tritt ihr Harald entgegen. Caprice tänzelt hinter ihm her.
    »Harald, Gott sei Dank. Ich dachte schon ...«
    Harald lacht. »Kein Problem. Caprice wollte mir nur ein frohes Festwünschen. Das hat sie eben mit ein paar Knüffen getan und jetzt darfst du dich wieder mit ihr vergnügen!«
    Alexa atmet auf. Alles noch einmal gut gegangen. Hoffentlich ist das Vergnügen dann nicht nur auf Caprices Seite, sondern auch ein bisschen auf ihrer. Sie tätschelt die Stute, die mit weichen Lippen nach einem Leckerbissen sucht. Alexa fischt einige leicht zerbröselte Zuckerwürfel aus dem Blouson, dann lässt sie die Steigbügel herunter.
    Harald und Bianca sind bereits aufgesessen. Klaus kommt schnell zu ihr, drückt auf der anderen Seite den Sattel nach unten und Alexa steigt auf. Sie lässt sich sanft in den Sattel hineingleiten, nimmt die Zügel vorsichtig auf. Harald reitet mit Ariane bereits an. Er nickt Alexa zu. »Im Gelände hätte ich die gute Caprice gern etwas unter meiner Kontrolle, also reitest du am besten bei mir vorne. Ihr anderen könnt euch verteilen, wie ihr lustig seid. Bianca, du achtest ein bisschen darauf, dass wir keines der Kinderchen verlieren.«
    Gelächter mischt sich unter das Pferdegetrappel. Alexa dreht sich nach den anderen um. Da fällt ihr Klaus auf, der noch immer auf dem Hof steht und der Schar nachblickt. So einsam, wie er dasteht, wirkt er ungemein verloren und zurückgewiesen. Das gibt Alexa einen Stich ins Herz. Sie reiten heute aus, sind alle zusammen und glücklich und er steht dort und es bleibt ihm nichts, als hinterherzuschauen.
    Alexa reitet etwas dichter zu Harald.
    »Na«, fragt er freundlich. »Gutes Gefühl?«
    »Himmlisch, Harald, ich danke dir so für alles. Ich kann dir gar nicht sagen, wie! Ehrlich!«
    »Du brauchst jetzt nicht zimperlich mit ihr umzugehen, Alexa, nur weil ich neben dir bin. Reite sie wie immer, du weißt, sie ist in der Abteilung nicht einfach – und vor der Quadrille muss sie schon gut geritten worden sein, sonst sticht sie der Hafer.«
    »Ist gut, Harald, weißt du, ich habe schon so meine Erfahrungen mit ihr gemacht ...«
    Harald lacht herzhaft. »Ich habe davon gehört. Aber das gehört dazu. Ein kleiner Dämpfer kann auf dem Weg nach oben nie schaden ...«
    Er grinst sie von der Seite an.
    Eine weite weiße Fläche liegt vor ihnen. Gräben trennen die Felder voneinander. In der Ferne liegt ein großes Gehöft, umrahmt von einer verschneiten Hecke. Am Horizont grenzt sich die matt schimmernde Ebene scharf von dem silberblauen Himmel ab. Die strahlende Sonne lässt die Eiskristalle wie Brillanten funkeln, aber sie hat noch keine Kraft. Wie kleine Rauchwolken steht der Atem der Pferde und der Reiter in der Luft. Harald trabt an. Alexa hält sich neben ihm, ihr liegt noch eine Frage auf dem Herzen.
    »Was hat denn Klaus von Weihnachten?«, steuert sie direkt auf ihr Ziel zu.
    »Klaus?« Fragend schaut Harald sie an.
    »Ja, Klaus. Er tut mir so leid, wie er immer so alleine dasteht, wenn wir reiten.«
    »Was willst du Klaus denn schenken?«
    »Eine Reitstunde vielleicht? Wäre das nicht möglich?«
    »Du glaubst, das würde ihn freuen?«
    »Das wäre garantiert das Höchste für ihn.«
    »So.« Nachdenklich schweigt Harald eine Weile. »Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Hm. Wir hätten auch gar kein Pferd für einen Anfänger ... oder hast du dir da auch schon etwas einfallen lassen?« Lächelnd mustert er Alexa, deren rotes Zopfband lustig auf ihrem Rücken flattert.
    »Oh, wenn du ihm eine Reitstunde schenkst, finde ich bestimmt ein

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