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Alibi

Alibi

Titel: Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Batist und einen leeren Gänsekiel. Der Batist ließ mich sofort an eine Mädchenschürze denken. Als Inspektor Raglan mir die Liste aller Hausbewohner vorlegte, fiel mir auf, dass eines der Mädchen, nämlich die Kammerzofe Ursula Bourne, kein richtiges Alibi nachweisen konnte. Ihren Angaben nach befand sie sich von neun Uhr dreißig bis zehn Uhr in ihrem Zimmer. Wenn sie nun aber stattdessen in dem Gartenhaus gewesen war? Dann musste sie dort jemand getroffen haben. Nun wissen wir durch Doktor Sheppard, dass an jenem Abend wirklich ein Fremder in Fernly war – der Fremde, den er am Gittertor traf. Auf den ersten Blick hat es nun den Anschein, dass unser Problem gelöst ist, dass der Fremde ins Gartenhaus ging, um sich mit Ursula Bourne zu treffen. Dass er im Gartenhaus war, bewies mir der Gänsekiel, der mich sofort auf den Gedanken brachte, dass der Verlierer wohl mit Rauschgift zu tun hatte, und dass es jemand von jenseits des Ozeans war, wo ‹Schnee› zu schnupfen viel gebräuchlicher ist als hier zu Lande. Der Mann, den Doktor Sheppard traf, sprach mit amerikanischem Akzent, was gleichfalls meiner Annahme entsprach.
    Aber etwas machte mich stutzig. Die Zeitangaben stimmten nicht. Ursula Bourne war nicht vor halb zehn Uhr im Gartenhaus, während der Unbekannte wenige Minuten nach neun dort eintraf. Ich konnte natürlich annehmen, dass er eine halbe Stunde gewartet hatte. Es gab aber noch eine andere Möglichkeit. Nämlich, dass zwei voneinander unabhängige Begegnungen an jenem Abend dort stattgefunden hatten. Eh bien, sobald ich diese Möglichkeit in Betracht zog, fielen mir verschiedene bezeichnende Tatsachen ein. Ich entdeckte, dass Miss Russell, die Haushälterin, am Morgen bei Doktor Sheppard gewesen war und starkes Interesse für die Behandlung von Rauschgiftsüchtigen bewiesen hatte. Als ich das mit der Gänsefeder in Zusammenhang brachte, kam ich zu dem Schluss, dass der bewusste Mann nach Fernly gekommen war, um die Haushälterin aufzusuchen und nicht Ursula Bourne. Mit wem hatte dann aber Ursula Bourne ein Stelldichein? Ich war nicht lange darüber im Zweifel. Erst fand ich einen Ring, einen Ehering, in dessen Innenseite ‹R› und das Datum zu lesen stand. Dann erfuhr ich, dass Ralph Paton zwanzig Minuten nach neun Uhr gesehen worden war, wie er über den Gartenweg auf das Gartenhäuschen zuging, auch hörte ich von einem gewissen Gespräch zwischen Ralph und einem unbekannten Mädchen, das am selben Nachmittag im Walde unweit von Fernly belauscht worden war. So waren die Tatsachen ordentlich zusammengestellt, wie sie sich hintereinander abgespielt hatten. Eine heimliche Ehe, eine am Tag der Tragödie angekündigte Verlobung, die stürmische Auseinandersetzung im Wald und jene Begegnung im Gartenhaus.
    Dies bewies mir deutlich, dass sowohl Ralph Paton als auch Ursula Bourne (oder Paton) die schwerwiegendsten Beweggründe hatten, Mr. Ackroyd aus dem Weg zu wünschen. Es klärte mir unerwarteterweise aber auch einen anderen Punkt auf. Nämlich: Ralph Paton konnte unmöglich um halb zehn bei Mr. Ackroyd im Arbeitszimmer gewesen sein.
    So gelangen wir zu einer neuen, höchst interessanten Phase des Verbrechens. Wer war um halb zehn Uhr bei Ackroyd im Zimmer? Nicht Ralph Paton, der mit seiner Frau im Gartenhaus sprach. Nicht Charles Kent, der schon fort war. Wer also? Ich stellte meine klügste – meine verwegenste Frage: War überhaupt jemand bei ihm?»
    Poirot neigte sich vor und schleuderte uns triumphierend diese letzten Worte entgegen.
    Auf Raymond schien dies nicht sehr viel Eindruck zu machen; er erhob leisen Widerspruch.
    «Ich weiß nicht, ob Sie mich zum Lügner stempeln wollen, Mr. Poirot. Es handelt sich nicht allein um meine Aussage – von der Wiedergabe des genauen Wortlautes vielleicht abgesehen. Auch Major Blunt hörte, wie Mr. Ackroyd mit jemand sprach. Blunt war auf der Terrasse und konnte daher die Worte nicht verstehen, aber er vernahm deutlich die Stimmen.»
    Poirot nickte.
    «Ich habe das nicht vergessen», sagte er ruhig. «Doch Major Blunt stand unter dem Eindruck, dass Mr. Ackroyd mit Ihnen sprach.»
    Einen Augenblick lang schien Raymond bestürzt.
    «Blunt weiß jetzt, dass er sich irrte.»
    «Ganz richtig», bestätigte der Major.
    «Aber seine Annahme muss in irgendetwas begründet gewesen sein», fuhr Poirot fort. «Von allem Anfang an fiel mir etwas auf: die Art der Worte, die Mr. Raymond hörte. Es überraschte mich, dass niemand etwas Seltsames an ihnen fand.»
    Er

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