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Alice at Wonderland

Alice at Wonderland

Titel: Alice at Wonderland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunzel Gaw
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ich » ich bin Alice ... Mo... Mi... Mey er. Und das ist mein Mann Markus!«
    Die Schwester schüttelt supermotiviert unsere Hände, während Markus mir hinter ihrem Rücken andeutet, dass er beabsichtigt, mich umzubringen. Schwester Frieda, so heißt die Kursleiterin, leitet uns in eine Art Gymnastikhalle, in der ungefähr fünfzehn Frauen mit mehr oder weniger ausgeprägtem Babybauch auf Gymnastikmatten liegen. Markus ist der einzige Mann, und Rita, Gudrun, Marlies und die anderen Frauen beglückwünschen mich zu diesem Kerl. Ihre eigenen Männer seien Memmen und wären zu Hause geblieben.
    Markus genießt zwar die Anerkennung der anwesen den Damen, fühlt sich aber dennoch sichtlich unwohl. Er deutet an, noch einmal kurz auf die Toilette zu müssen. Ich kann ihn zurückhalten und damit seine Flucht durch das Klofenster vereiteln. Schwester Frieda weist auch uns
    eine Gymnastikmatte zu. Ich darf mich bequem hinset zen, Markus soll hinter mir knien. Zunächst beginnen wir mit ein paar Atemübungen. Ich habe das noch relativ gut in Erinnerung, denn ich habe damals Nina begleitet, als sie mit Thorben-Hendrik schwanger war. Markus hat sich auch da schon gedrückt.
    »Sie müssen auch atmen!«, ermahnt Frieda meinen »Mann«.
    »Das tue ich seit knapp vierzig Jahren«, erwidert Markus spitz, »sonst wäre ich ja tot.«
    Ich gebe ihm einen versteckten Knuff in die Rippen und schaue entschuldigend zur Kursleiterin. Erstaunlicher weise ist sie nicht beleidigt, sondern fängt an zu lachen und stellt fest, dass ich doch einen wirklich lustigen Ehemann hätte.
    Danach macht sie Markus die Atemübungen vor, und das Männchen macht gehorsam mit. Genau genommen übertreibt er die Nummer, sodass er anfängt zu hyperven tilieren und ihm für ein paar Sekunden schwarz vor Au gen wird. Frieda unterbricht den Kurs, holt dem »tapferen Krieger« ein Glas Wasser und eröffnet die Fragestunde. Nach ein paar allgemeinen Fragen zum Ablauf der Geburt werden die Themen spezieller. Als eine der Anwesenden zum Besten gibt, dass sie die Plazenta behalten möchte, um sie in Formaldehyd einzulegen und auf den Fernseher zu stellen, schwinden Markus erneut die Sinne. Ich habe Mitleid und breche eigenmächtig die Fragestunde ab, in dem ich Markus auf die Matte wuchte und die anderen zum Weitermachen animiere. Ein paar der Kursteilneh merin streicheln dem Helden im Vorbeigehen mitleidig über den Kopf. Er habe es zu Hause sicherlich nicht leicht mit mir.
    Wir nehmen erneut die bekannten Positionen ein. Dies mal muss ich mich zurücklehnen und werde dabei von meinem Partner gestützt, der nach wie vor hinter mir kniet. Markus ist ziemlich tapfer und hilft mir bei meiner
    schweren Geburt, so gut er nur kann. Er scheint allmäh lich etwas zu lernen, denke ich zufrieden, als Schwester Frieda uns zum ultimativen Pressen auffordert.
    »Drücken Sie sich gut ab, Ihr Partner hält Sie sicher!«
    Also drücke ich mich nach hinten und presse, was das Zeug hält. Markus hat mich sicher im Griff, und seine Hände umklammern von hinten meinen Oberkörper. Al lerdings nicht da, wo sie sollten. Unverschämt beginnt er an meinem Brüsten zu fummeln. Das ist zu viel. Ich sprin ge auf und gebe ein lautes »Ich kann's nicht fassen!« von mir.
    Schwester Frieda sieht mich panisch an. »Was ist los, Alice?«, will sie wissen. »Ist was mit Ihrem Baby?«
    Die anderen Mamis kommen besorgt auf mich zu, und auch Markus hat sich hochgerappelt und streckt seine Hände nach mir aus. Ich muss hier raus, denke ich.
    »Meine Fruchtblase ist geplatzt!«, entfährt es meinem Mund, als ich aus der Halle renne. Das Letzte, was ich höre, ist Schwester Frieda, die über Hausfunk jemanden instruiert, unverzüglich den Kreißsaal herzurichten.
    Zwei Stunden später bin ich zu Hause. Allein. Markus ist zwar noch aus der Klinik hinter mir hergerannt, aber ich bin in ein Taxi gesprungen und habe den türkischen Chauffeur angewiesen, meinen Verfolger abzuhängen. Was ihm letztlich dadurch gelungen ist, dass er zwei Kol legen vom Auto aus herbeigerufen hat, die sich um »die Sache« kümmern sollten.
    Ich lege die Füße auf den Tisch und komme allmählich zur Ruhe. Da klingelt es an der Haustür. Es ist Markus. Er sieht etwas mitgenommen aus, aber die Türken hätten schließlich von ihm gelassen, als er versprochen habe, je dem ein Dutzend Handys abzukaufen.
    Eigentlich will ich ihn nicht in meiner Wohnung haben nach seinem Gegrapsche, aber Markus hat eine Pizza Ton no für mich dabei. Das

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