Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alice at Wonderland

Alice at Wonderland

Titel: Alice at Wonderland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunzel Gaw
Vom Netzwerk:
Ronny schlafen, weil der Froschfinger hat, aber Kevin hat echt schöne Hände ...« machen die ganze Sache nur noch schlimmer.
    Schließlich greift Kevin ein und bittet mich darum, ihn mit Nina allein zu lassen. Ich gebe den beiden meine am Nachmittag erworbene Flasche Sherry mit und schicke sie ins Schlafzimmer zum Reden.
    Eine Weile gehe ich auf und ab und kann nicht glauben, was sich heute so alles abgespielt hat. Irgendwie scheinen fast alle Männer Arschlöcher zu sein. Mein Chef, Markus, Ronny, Herr Bartholomäus, Alex ... kann man alle ver gessen. Und trifft man dann endlich mal einen, der halbwegs vernünftig ist, interessiert der sich selbstredend für meine beste Freundin. Ich wünsche mir, dass es mit Ke vin und Nina klappt, denke ich, als ich ein lang gezogenes »ohhh jaaa, Kevin, jaaaa!« aus dem Schlafzimmer höre. Sie muss ihm unbedingt einen Kosenamen geben, denke ich, es klingt so unästhetisch, wenn man »Kevin« stöhnt.
    Und dann fällt mir auf, dass ich mal wieder alleine übrig bin. Noch dazu mit der Aussicht, in meiner eigenen Woh nung auf dem Sofa übernachten zu müssen. Wäre schon schön, wenn ich auch mal jemanden finden würde, der mir das Gefühl gibt, geliebt zu werden. Mein Blick fällt auf meinen Laptop, und mich beschleicht die Ahnung, dass ich Alex vielleicht doch Unrecht getan habe. Es muss einen wichtigen Grund geben, warum er sich nicht bei mir meldet. Schließlich haben wir uns so gut verstanden, das muss ihm doch auch etwas bedeuten. Ich schreibe ihm eine Mail.
    Hallo Alex.
    Ich musste gerade an dich denken. Du fehlst mir.
    Unsere Mails fehlen mir. Falls ich dir wehgetan habe, verzeih mir bitte. Bitte melde dich. Ich
    vermisse dich.
    Alice
    Abschicken. Ich kuschele mich in die Sofadecke und fange an, mir vorzustellen, wie Alex wohl aussieht. Eines ist klar. Wer so einfühlsame Briefe schreiben kann, der muss wundervolle Hände haben.
    Das Stöhnen nebenan hat aufgehört, als mein Mailser ver mir mit einem satten plöng den Empfang einer neuen Nachricht ankündigt. Das ging aber schnell, denke ich. Doch was ich lese, ist nichts weiter als eine Error-Mel dung. Die Mail-Adresse [email protected] existiert nicht. Mir kommen die Tränen, und als ich sicher bin, dass Nina und Kevin nebenan schlafen, schleiche ich mich rüber und hole mir die Flasche Sherry. Es wird schon wieder hell, als ich endlich einschlafe.
    Als ich aufwache, sind Nina und Kevin nicht mehr da. Ich erfahre, dass Nina wieder zu Markus zurück ist, weil Kevin ihr ins Gewissen geredet hat, noch einmal alles dranzusetzen, die Beziehung zu retten.
    Später am Tag quatsche ich mit Katja. Ihr ist zu Oh ren gekommen, dass Janina hinter ihrem Rücken gelästert hat, und sie hat sie angerufen, um sie zur Rede zu stellen. Aber Janina habe nur in den Hörer gebrüllt: »Hör auf mit dem Scheiß-Telefonterror, Ronny, oder wie du heißt! Die ganze Nacht. Das nervt! Ich bin nicht Alice, verdammt nochmal. Glaub mir doch endlich! Wenn du noch einmal anrufst, geh ich zur Polizei!«
    Ich kontrolliere meine Manteltasche. Janinas Karte ist weg. Muss ich wohl aus Versehen jemand anderem zuge steckt haben ...

    Nobelpreis für Exorzismus
    Wenn ich freitags nur den halben Tag arbeiten muss, mache ich es mir mittags zu Hause immer mit einer Schüssel Spaghetti auf meinem Sofa gemütlich und zap pe durch die diversen Talkshows. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass die meisten Gäste im Durchschnitt in drei verschiedenen Sendungen auftreten. Zu unter schiedlichen Themen und in der Regel auch mit ande rer Haarfarbe. Den Rekord hält ein Mann aus Gera, der bisher zweimal bei Oliver Geißen war, zweimal bei Vera und dreimal bei Britt und Arabella. Ingesamt konnten ihm neun Vaterschaften nachgewiesen werden, er ist ein Muttersöhnchen und in einer anderen Sendung schon mit zwölf von zu Hause ausgezogen. Der Mann hat sich von drei Ehefrauen getrennt und vier weiteren Frauen einen Antrag gemacht. Er steht sowohl auf Latex als auch auf deutsche Schlager.
    Es ist gerade Werbepause. Ich hole mir noch ein paar Nudeln mit Ketchup und schalte wahllos weiter. Beim »Strafgericht« sitzt eine Frau, die ihre minderjährigen Kinder eine Woche allein in der Wohnung eingesperrt hat. Aber sie leugnet die Tat und bestreitet, die leibliche Mutter zu sein. Schließlich nimmt sie eine Perücke ab und erklärt, sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen zu haben. Denn ursprünglich sei sie ein Mann gewesen.
    Und im wahren Leben sei sie Geheimagent und stamme

Weitere Kostenlose Bücher