Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood
Biker. Sie hatten zwar die Möglichkeit, das Zeug tonnenweise zu verkaufen, aber nicht die Möglichkeit es herzustellen. Und da kamen wir ins Spiel. Die Nazi Low Riders hatten das mächtigste Kartell von Kalifornien im Rücken, die Aryan Brotherhood. Niemand kam an denJungs vorbei, selbst die Rocker nicht. Wir, die Low Riders, hatten frei Hand die Geschäfte im Sinne der Bruderschaft weiterzuführen. Unser Ziel war, alle unabhängigen Meth-Köche für uns arbeiten zu lassen. Wie wir das anstellen wollten? Durch Terror. Vom Knast direkt auf die Straße wussten wir, wie man herrscht und wie man Herrscher bleibt.
Ray und Mongol holten mich also am nächsten Tag ab und fuhren nach Costa Mesa, wo wir ein kleines Labor ausheben wollten. Ich packte die Waffen ins Auto meines Dads und fuhr mit 120 Sachen von Anaheim Richtung Costa Mesa. Es war kurz nach Mitternacht. In den meisten Häusern waren die Lichter schon erloschen und die Menschen zu Bett gegangen. In einer unbeleuchteten Seitenstraße parkte ich den Wagen und konnte Ray und Mongol im Rückspiegel aus ihrem Auto aussteigen sehen. Die zwei näherten sich meinem Wagen und ich dachte bei mir „Scheiße, was machst du hier? Eine einfache Polizeikontrolle bringt dich zurück in den Knast.“
Der Besitz der Waffe ellein war schon ein Verstoß gegen die Bewährungsauflagen.
Ray kam zum Seitenfenster und sagte „Es geht los. Du gibst uns Deckung.“
„Okay“ antwortete ich angespannt.
Meine Freunde verschwanden in der Dunkelheit. Das waren sehr lange fünf Minuten bis zu ihrer Rückkehr. Als sie endlich zurückkamen, hatten sie 2.000 Dollar Cash dabei und einen Beutel Dope. „Fahr uns hinterher“ flüsterte Mongol. Wir trafen uns an einem ablegenden Ort und teilten die Beute auf. Diese Raubzüge wurden eine sehr lukrative Geldquelle für uns.
Meine Bewährungsauflagen verlangten, dass ich einem geregelten Job nachginge. Also arbeitete ich als Straßenbauer an beschissenen sieben Tagen in der Woche,oft mehr als zehn Stunden am Tag. Aber mindestens einmal in der Woche zogen wir los und klopften bei den kleinen Dealern an die Tür. Manchmal raubten wir außerdem noch Tankstellen und Restaurants aus. Irgendjemand hatte die Läden ausspioniert, den Schichtwechsel notiert, den Geschäftsführer fotografiert und ausfindig gemacht, wo das Geld aufbewahrt wurde. Für 20 Prozent der Beute verkaufte er uns diese Informationen.
Und dann, aus heiterem Himmel traf ich Sheila wieder. Die kleine Tochter der Highway Jammer war eine erwachsene Frau mit dicken Titten und einer schlanken Taille geworden. Ihre blonden Haare hatte sie kurz geschnitten und das Hippie-Outfit war der Skinhead-Mode gewichen. Ich traf sie morgens bei der Frühstückspause auf der Arbeit in einem Waffle-House. Ich liebte den Laden, kein anderes Restaurant machte so gutes Frühstück.
Wir verabredeten uns für den späteren Abend und ich holte sie bei ihrer Wohnung ab. Sie nahm mich mit in eine kleine Bar in Long Beach, die „La Miranda Club“ hieß. Wir bestellten uns Burger und Pommes und stopften das Zeug gierig in uns hinein. Sheila erzählte mir vom Tod ihres Vaters vor vier Jahren, von ihrem Ex-Freund Donald, der ein Skinhead gewesen und durch den sie in die Szene geraten war. Ich kriegte währenddessen nur wenig Worte heraus. Der Knast hatte mich asozial gemacht, und den Umgang mit Frauen hatte ich völlig verlernt. Aber Sheila hatte kein Problem damit, ich glaube sogar, dass ihr mein neues Knast-Image gefallen hat. Nach dem Essen setzten wir uns ins Auto und ich brachte sie nach Hause. Als ich den Wagen verließ, hatte ich eine hammerharte Latte, so hart, dass sie fast meine Jeans durchbohrt hätte. Wir verloren keine Zeit, und als wir in ihrem Zuhause angekommen waren rissen wir uns gegenseitig die Klamotten vom Leib. Schon damals,als ich noch ein Teenager war, wollte ich Sheila ficken, aber es ist nie passiert. Oh mein Gott, die Kleine war ein richtig zuckersüßer Fick und sie wollte es auf die harte Tour. Wir trieben es die ganze Nacht und machten nur ab und zu eine Pause um zu rauchen, trinken und rumzualbern.
Dann, irgendwann in den frühen Morgenstunden klopfte es energisch an der Tür. Draußen stand jemand wutentbrannt und wollte hinein. Sheila geriet sofort in Panik. „Das ist Donald, Scheiße, das ist Donald!“ rief sie immer wieder.
Ich war müde und bekam augenblicklich schlechte Laune. Ich hatte nicht fast zehn Jahre im Knast verbracht um mir meinen ersten Fick von einem
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