Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood
hinterließ Frau und Kinder.
Thomas Silverstein (r.) und Clayton Fountain (u.) Silverstein sitz noch heute in ständiger Einzelhaft in Marion. Fountain verstarb im Jahre 2004 an Leberzyrrhose.
Christopher Overton Gibson wurde für den Mord an Mithäftling Jeff Barnett zum Tode verurteilt. Aryan Brotherhood Mitglied Steve Hicklin unterstütze Gibson bei dem Mord.
Steve „The Cutthroat“ Matthews war Johnsons Zellengenosse in Folsom und wurde 1986 zum ersten mal und 1996 zum zweiten mal auf Bewährung entlassen. Sitzt eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes, Raub, Vergewaltigung und Menschenhandel ab.
Aryan Brotherhood, Aufnahme aus den 1970er Jahren.
Auf dem Bild zu sehen ist unter anderem Michael Thompson (unten mitte) und rechts daneben Curtis Price, die zusammen den Mord an Gangaussteiger Steve Barnes planten. Price sitzt heute in der Todeszelle, während Thompson ebenfalls die Gang verlassen hat.
James Pendleton (l.), Gründungsmitglied der Nazi Low Riders, aktuell auch Mitglied der Aryan Brotherhood. Johnson traf Pendleton zum ersten Mal in der Deuel Vocational Institution.
John Stinson (u.) in seiner Zelle in San Quentin 1981. Johnsons Mentor war dort wegen Mordes und Raubüberfall inhaftiert. Heute sitzt er wegen diverser Vergehen eine lebenslange Freiheitsstrafe in Pelican Bay ab.
Das war meine Zeit in Folsom. Nach neun Jahren und acht Monaten wurde ich auf Bewährung entlassen. Ich kam als kleiner Gauner rein und als kaltherziger Killer raus, tödlicher als vorher. Ob ich etwas gelernt habe aus meiner Zeit im Knast? Ja. Ich habe gelernt mich durchzusetzen. Ich habe gelernt, das man alles durchstehen kann, wenn man sich große Eier wachsen lässt. Ich habe gelernt, dass man mit allem töten kann; sogar mit Worten. Sei nett und freundlich zu allen. Und wenn die Zeit gekommen ist, dann fordere sie heraus. „Du und ich, jetzt und hier“ reicht in der Regel aus. Neun von zehn Typen werden den Schwanz einziehen. Wenn nicht, kill ihn einfach. Ich habe gelernt, so kalt wie nur möglich zu sein.
SO KALT WIE MÖGLICH
Debbie und ich ließen uns 1988 scheiden, als man mich auf Bewährung entließ. Während meiner Zeit in San Quentin hatte sie mich regelmäßig besucht und da wir die Zusammenführung von Eheleuten recht effizient nutzten, hatten wir jetzt ein zweites Kind, Carlton Jr. Ich kann nichts Schlechtes über Debbie sagen. Sie hat mich regelmäßig im County Jail und Quentin besucht, sie war immer absolut loyal. Und ich denke auch nicht, dass unsere Scheidung ihre Schuld war. Bei ihren Besuchen in Folsom hatte sie mich immer wieder gewarnt.
„Wenn du dieser Nazi-Gang beitrittst werde ich dich verlassen!“
Meine Antwort war kurz und für meinen Teil schmerzlos. „Dann verpiss dich jetzt, denn ich bin seit letztem Monat dabei.“
Letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, dass sie das Sorgerecht für unsere Söhne bekommt, und das war es zwischen uns.
Zurück auf den Straßen zog ich erstmal bei meinem Vater ein. Es hatte sich eine Menge geändert. Der Park war so gut wie ausgestorben und in einem schlechteren Zustand als vor zehn Jahren. Die Highway Jammer hatten sich aufgelöst und es gab keine Biker mehr in der Nachbarschaft meines Dads. Ein paar von ihnen waren den Vagos MC beigetreten, andere fuhren einfach so durch das Land, wieder andere waren als professionelle Drogen-Ticker unterwegs und ein paar wenige sind in Rente gegangen.Sheila lebte auch nicht mehr im Park, und mein alter Dad war allein. Nur Debbie hatte ihn ab und zu mit den Kindern besucht, aber ich ging davon aus, dass sich diese Besuche in absehbarer Zeit erledigen würden.
Er hatte immer noch die Hoffnung, dass aus mir ein anständiger Junge mit einem guten Job werden würde. Das sollte nicht passieren, aber das alles blieb unausgesprochen.
Ich fragte ihn, ob es in Ordnung wäre, wenn ich ein paar Jungs zum Grillen einladen würde. Mein Dad fragte mich, ob es „gute Jungs“ wären. Na klar waren es gute Jungs. Die besten Freunde, die ich hatte.
Da waren Ray, Mongol und Rick von den Nazi Low Riders, Eric und Henry von den Vagos, Spencer, der später zur Aryan Brotherhood gehören sollte, ein Haufen Biker, Glatzen und Dealer aus der Nachbarschaft und mein alter Freund Miller, der schon seit 2 Jahren auf Bewährung draußen war. Alles in allem war es eine schöne White Trash Party mit allem, was dazu gehörte. Aufgepumpte Jungs mit rasierten Köpfen und Tattoos, die Motorräder fuhren und Knarren und Messer mit
Weitere Kostenlose Bücher