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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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Er wusste es einfach.
    Sein Spitzname kam daher, dass er große Goldzähne trug. Nach jahrelanger Inhaftierung und Drogenmissbrauch waren alle anderen Zähne verfault oder fehlten einfach, so dass seine Goldzähne die einzigen waren, die er noch hatte.
    Ich zog also mein Messer, sprang über den Tisch auf Mitchel zu und rief „töten!“
    Überall um uns herum sprangen Polizeibeamte in Panik versetzt auf. „Er hat eine Waffe!“ riefen sie, doch es war zu spät.
    Greschner hatte ebenfalls ein Messer bei sich und stach Golden damit mehrfach in die Seite. Er schrie immer wieder „Stirb, du verdammter Hurensohn!“ Mitchel kämpfte um sein Leben. Es gelang ihm schließlich, Greschner in den Schwitzkasten zu nehmen und seine Hand mit dem Messer zu blockieren. Zwei Bullen kamen dazu und versuchten, die zwei Kämpfenden zu trennen.
    Aber da kam ich hinzu. „Fahr zur Hölle!“ rief ich ihm zu. Golden war ein zäher Hund, das muss man ihm lassen. Er trat mir gezielt ins Gesicht. Mein Messerstich traf also nur seinen Arsch. Während er zur Seite fiel, zog ich die Klinge nochmals über seinen Körper und schnitt seinen Bauch auf.
    Ich blickte die Bullen an. „Verpisst euch, haltet euch hier raus!“ schrie ich sie an. Dann drehte ich mich wieder zu Keith und rammte ihm mein Messer wieder in den Bauch. Ein mal, zwei mal, drei mal, vier mal.
    Keith trat weiter um sich, traf John. Mein Freund taumelte, rutschte auf dem blutbesudelten Boden aus und fiel, Golden im Schlepptau. Unten liegend konnte er seinen Gegner in einen Würgegriff nehmen. „Verreck, du Sau!“ schrie er ihn immer wieder an. Gleichzeitig rammte ich Keith immer weiter das Messer in den Körper.
    Dann lagen wir alle am Boden, wälzten uns in dem frisch vergossenen Blut. Golden lag halb auf der Seite und ich stach immer weiter auf ihn ein. Adrenalin pumpte durch meinen Körper. Mein Opfer gab bei jedem Stich ein gurgelndes Grunzen von sich, während ich Fleisch, Muskeln und Sehnen durchtrennte. Mordgeruch lag in der Luft.
    Zwischendurch grunzte er immer wieder „Lasst mich los“ und die Bullen traten nach uns, versuchten mich von ihm loszukriegen. Aber John konnte die unbewaffneten Bullen weiter auf Distanz halten.
    Ich wollte das hier zu Ende bringen. Das war unsere Angelegenheit und es ging die Cops nichts an. „Fickt euch, ihr Fotzen!“ rief ich. „Haltet euch da raus. Verpisst euch und lasst uns das hier beenden!“
    Eine fette Kuh in Polizeiuniform schlug fortwährend mit einem Gegenstand auf mich ein und rief „Hören Sie auf, sie bringen ihn ja um!“ Das alles hinderte mich nicht. Die Klinge fand immer wieder ihr Ziel, wie eine Naturgewalt.
    Aber nach einer Zeit, die sich wie Stunden anfühlte, ließ der Adrenalinrausch nach. Ich spürte die Tritte und Schläge der Beamten. John war längst festgenommen worden. Alles war blutrot und die Luft roch nach feuchtem Metall. Ich war fix und fertig. Selbst mein Messer fühlte sich an, als ob es genug gehabt hätte.
    Ich stand auf, sagte „Ich bin fertig“ und schleuderte meine Waffe quer durch den Raum. Dann fielen die Bullen über mich her.
    Das Ganze hatte nicht länger als zwei Minuten gedauert.
    Keith wurde mit 26 Stichwunden auf die Intensivstation des Gefängnishospitals eingeliefert. Er lebte noch, aber sein Zustand war kritisch. Als man ihn später dazu vernahm, verweigerte er die Aussage. „Golden“ Keith hat meine Hochachtung. Verstehst du, es war nichts persönliches was mich dazu brachte, ihn umzubringen. Es ging nur um das Geschäft. Er hätte das Gleiche getan. Und dafür bewundere ich ihn.
    Danach sperrte man John und mich vorübergehend in einen leeren Gefängnisblock ein. Wir bekamen Zellen gegenüberliegend von einander und konnten frei sprechen.
    „Hey Cowboy!“ rief Greschner. „Das war ein guter Tag. Ich fühl mich echt befreit. Der ganze Stress ist wie weggeblasen!“
    „Yeah, ganz genau“ war meine Antwort.
    John war ein gesprächiger Typ und redete immer weiter über all das Blut, seinen Ausrutscher, die Dinge, die er gesagt hatte und über Keith Mitchel. Er wollte, dass er starb und fragte sich, ob es in der Zeitung stehen würde. Fakt war, dass uns niemand stoppen konnte. Selbst die Cops nicht.
    „Hey Cowboy!“ rief er wieder. „Wenn die uns wegen Mordes anklagen, dann bekenn dich schuldig. Die bringen uns dann nach Pelican Bay, wo sie Farbfernsehen haben!“ Eine Woche später habe ich das dann auch getan. Das Ding war für mich durch, und ich wollte mich schuldig

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