Alice Browns Gespuer fuer die Liebe
durchzuckt, als seine nackte Haut ihre gestreift hatte. Plötzlich sehnte sie sich danach, dass er sie anfasste. Sie hatte ganz vergessen, wie gut sich nackte Haut auf nackter Haut anfühlte – wie schwindelerregend erotisch es sein konnte. Sanft hatte er ihren halb nackten Körper an seine Brust gezogen, und es hatte ihr fast den Atem verschlagen. Sie hätte sich am liebsten die ganze Nacht zärtlich von ihm streicheln lassen.
Was sie aber natürlich nicht getan hatte. Nein, sie waren viel weitergegangen. Und im von sanftem Kerzenschein beleuchteten Schlafzimmer hatte sie sich nicht geschämt, sich nackt vor ihm zu zeigen. Tommy hatte einen so männlichen, muskulösen Körper, dass sie keinen Moment befürchten musste, ihre Hüften seien vielleicht zu breit oder sie könne ihn mit ihrem Gewicht erdrücken. Oder – noch schlimmer – er könne es sich anders überlegen und sie wieder nach Hause schicken, wenn er erst ihren nackten Hintern gesehen hatte. Nein, sie fühlte sich richtig sexy! Tommy fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare und knabberte an ihren Brüsten, packte mit beiden Händen ihren Po und hob sie sanft auf seinen Schoß. Er stöhnte zufrieden, und zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte Kate sich wirklich wie ein rattenscharfes Ding. Unvermittelt kam ihr ein Gedanke: So musste sich Lou beim Sex fühlen. Kein Wunder, dass es ihr so viel Spaß machte.
Mit einem unsanften Knall landete sie wieder auf dem Boden der Tatsachen. Während Tommy ihr zärtlich über das Gesicht strich und der Schweiß auf ihrem Körper langsam trocknete, bekam Kate plötzlich ein flaues Gefühl im Magen.
Seit ihrem Streit hatte sie nicht mehr mit Lou gesprochen. Wie sie so neben Tommy im Bett lag und er sie in seinen Armen hielt, fühlte Kate sich auf einmal schrecklich einsam. Wenn sie etwas Tolles erlebt hatte, rief sie sonst immer auf der Stelle Lou an. Es war fast so, als wäre es gar nicht passiert, ehe sie Lou nicht alles bis ins kleinste Detail erzählt hatte.
Kate schaute Tommy an, und ihr ganzer Körper kribbelte. In diesem Moment wusste sie, dass sie Lou nichts davon erzählen würde. Irgendwas hatte sich verändert. Es gab kein Zurück mehr.
»Normalerweise mache ich so was nicht«, hörte sie sich flüstern.
»Was denn, mit einem Mann schlafen?«, witzelte Tommy.
»Nein! Ja! Ich meine, normalerweise mache ich das nicht, du weißt schon, so schnell .«
Tommy guckte sie verdutzt an.
»Nicht vor dem sechsten Date.«
»Warum denn das?«, platzte es aus ihm heraus.
»Weil nette Mädchen das nicht machen … nicht so schnell.«
Tommy warf den Kopf in den Nacken und brüllte vor Lachen. »Und das wollen wir Männer, ja? Nette Mädels?«
»Nein!«, entgegnete Kate spröde. »Ihr wollt böse Mädels, die sofort mit euch ins Bett gehen.«
Tommy stützte sich auf den Ellbogen und schaute sie durchdringend an.
»Willst du mir damit sagen, deine Strategie Männer betreffend war bisher die, ihnen nicht zu geben, was sie wollen?«
»Irgendwann bekommen sie es natürlich doch«, argumentierte Kate. »Aber Männer respektieren Frauen eher, wenn sie sie warten lassen. Und außerdem ist Vorfreude die schönste Freude. Man nennt das Belohnungsaufschub.«
»Also darum warst du so lange Single!«, rief Tommy lachend. »Kate, glaub mir, so kompliziert sind wir Männer nicht! Unsere Aufmerksamkeitsspanne entspricht der eines Goldfischs. Wenn wir zu lange auf etwas warten müssen, vergessen wir, worauf wir es eigentlich abgesehen hatten. Darum haben wir auch so eine innige Beziehung zu unserer Fernbedienung. Sonst hätten wir schon vergessen, warum wir eigentlich aufgestanden sind, noch ehe wir beim Fernseher angekommen sind.«
Kate schaute ihn verdutzt an.
»Aber wenn du eine Frau wirklich willst, dann vergisst du das doch nicht so schnell«, erklärte sie beharrlich. »Im Gegenteil, du willst sie umso mehr, weil du sie nicht sofort bekommst.«
»Du spinnst ja!« Lachend drehte sich Tommy um. »Das weißt du aber selbst, oder?«
Kate erstarrte vor Schreck, und Panik machte sich in ihr breit. Sie hatte sich ihm doch viel zu früh körperlich hingegeben, und nun hatte sie sich auch noch zum Affen gemacht, weil sie ihm von ihren Überlegungen erzählt hatte.
»Habe ich es versaut?«, fragte sie nervös.
»Muss ich mit den versauten Sachen nicht bis zum siebten Date warten?«
»Hey!«, rief Kate lachend und warf ihr Kissen nach ihm.
»Wie gut, dass ich immer schon eine Schwäche für verrückte Hühner hatte,
Weitere Kostenlose Bücher