Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
Vom Netzwerk:
Hingucker. Klassisch schön wie ein prä-raphaelitisches Gemälde und doch sehr modern in Trenchcoat und glitzernden Turnschuhen. Ihr Gesicht mit dem zarten englischen Teint zierte eine Handvoll für diese Jahreszeit eher ungewöhnliche Sommersprossen, und sie hatte eine wilde kastanienbraune Mähne. Alle im Büro setzten sich kerzengerade hin und schauten sie an. Wenn sie eine neue Klientin war, wollte jede sie für ihre Kartei haben.
    Audrey stürzte sich als Erste auf sie; wie ein geölter Kugelblitz schoss sie aus ihrem Büro.
    »Ja, ja, hier sind Sie richtig. Wir sind Table For Two. Bitte, kommen Sie doch herein. Gehen wir in mein Büro. Ich nehme an, Sie sind hier, um die große Liebe zu finden? Ich bin die Inhaberin der Agentur; sehr erfreut, Sie kennenzulernen. Möchten Sie vielleicht einen Kaffee? Cassandra … Wasserkocher!«
    Doch die junge Frau rührte sich nicht vom Fleck. Stattdessen musterte sie Audrey von Kopf bis Fuß.
    »Sie …«, sagte sie mit einer Stimme, die nur so triefte vor Verachtung, »…  müssen Audrey sein.«
    Audrey blieb wie angewurzelt stehen.
    »Ähm, ja. Ja, die bin ich.«
    Sie wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Verdattert beobachtete das ganze Büro die Szene.
    Die junge Frau nickte nur kurz, als bestätige sich damit etwas.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte sie knapp. »Nein, Sie nicht.«
    Woraufhin alle entsetzt nach Luft schnappten. So redete man doch nicht mit Audrey. Die Wangen der Agenturleiterin färbten sich so rot, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen.
    Doch die junge Frau sah sich unbeirrt um und nahm die anderen Mitarbeiterinnen ins Visier. »Ich möchte zu Alice«, verkündete sie laut. »Man sagt, sie sei die Beste.«
    Mit einem Schlag wurde es totenstill. Cassandras Augenbrauen schossen hoch bis zum Haaransatz, und Biancas Mund war zu einem tonlosen »Oh« gefroren. Audrey stand da, starr und stumm wie ein Grabmal. Langsam, zögerlich, schob Alice ihren Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich bin Alice«, sagte sie leise und zog wie zum Schutz ihre Strickjacke fester um sich. Doch plötzlich breitete sich auf dem Gesicht der jungen Frau ein entzücktes Lächeln aus.
    »Großartig! Dürfte ich Sie wohl kurz sprechen?«
    Im ersten Moment war Alice so verdattert, dass sie nichts darauf zu erwidern wusste. Wer war diese Frau, und warum hatte sie Audrey so rigoros abgekanzelt? Und wichtiger noch – woher nahm sie den Mumm dazu ? Doch dann hüstelte Bianca diskret, und Alice kam stolpernd in Bewegung. Audreys gekränkten Blick geflissentlich übersehend führte sie die junge Dame ins Besprechungszimmer und schloss dann bedächtig die Tür hinter ihnen.
    Die junge Frau schaute sich in dem Raum um.
    »Hier geht es also ans Eingemachte, hm?« Grinsend deutete sie auf die Schachtel mit den Papiertaschentüchern, die auf dem Tischchen zwischen den beiden Korbstühlen stand.
    »Manchen Menschen fällt es nicht leicht, darüber zu reden, was für einen Partner sie sich wirklich wünschen, vor allem dann nicht, wenn sie schon lange auf der Suche sind«, erklärte Alice ohne nachzudenken und verstummte dann nervös. Die Frau ließ sie nicht aus den Augen.
    »Ja«, bestätigte die junge Frau, offensichtlich angetan von dem, was sie sah. »Sie sind genau so, wie er Sie mir beschrieben hat.« Und damit setzte sie sich.
    Alice wurde rot. Wer hatte sie so beschrieben? Und warum hatte diese Frau ausgerechnet nach ihr gefragt?
    »Hören Sie, es tut mir leid«, sagte sie und setzte sich ihr gegenüber. »Aber ich bin etwas verwirrt. Möchten Sie Mitglied werden bei Table For Two?«
    »Himmel, nein!«, rief die junge Frau lachend. »Ich bin nicht hier, um mich verkuppeln zu lassen … Nein, ich möchte Sie verkuppeln!«
    »Wie bitte?« Alice verschluckte sich fast vor Schreck.
    Die Frau seufzte.
    »Männer … können manchmal echte Stoffel sein, stimmt’s? Wenn es um Keilriemen und Kabellegen geht, dann sind sie ganz groß. Aber die einfachen Sachen – wie reden beispielsweise – kriegen sie einfach nicht auf die Reihe! Jahrtausende der Evolution sind vergangen, und sie schaffen es immer noch nicht, einfach mal den Mund aufzumachen und die richtigen Worte zu finden.«
    In Alice’ Kopf drehte sich alles. Was redete sie denn da?
    »Vor allem mein Dad«, fuhr die junge Frau fort.
    »Ihr Dad?«
    »Ja, Sie kennen ihn. Blaue Augen, grau meliertes Haar; netter Kerl. Ziemlich gut aussehend, glaube ich, jetzt wo ich so drüber nachdenke.«
    »John …« Das Wort entschlüpfte

Weitere Kostenlose Bücher