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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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doch machen, was sie wollten. Sie hatte eine Schachtel Zigaretten, zwei Flaschen Rotwein und endlos viel Zeit, sich durch drittklassige Fernsehsendungen zu zappen. Was sie anging, konnte die Welt sie getrost am Allerwertesten lecken.

Alice

    L ieber Gott, tut das gut, dich zu sehen!« Alice war ganz blass, als sie ihrer Freundin um den Hals fiel und sie im strömenden Regen vor der Haustür umarmte.
    Ein paar Minuten später saßen Alice und Ginny mit einer heißen Tasse Tee in der Hand in der warmen Küche, während Ginnys Mantel zum Trocknen über einer Stuhllehne hing.
    »Wie lange kannst du denn bleiben?« Alice hoffte inständig, nicht so verzweifelt zu klingen, wie ihr zumute war.
    »Solange du willst!«, lautete Ginnys paradiesische Antwort. »Als du sagtest, du hättest dir einen Tag freigenommen, wusste ich, dass es sich um einen Notfall handeln muss. Normalerweise halten dich keine zehn Pferde von der Arbeit ab. Also habe ich einen Babysitter für Scarlet engagiert. Das ist Teil unserer neuen Regeln: mehr Zeit mit erwachsenen Menschen verbringen!«
    »Neue Regeln?« Auch wenn Alice sich so elend fühlte wie noch nie in ihrem Leben, hob schon der leiseste Hoffnungsschimmer auf einen Fortschritt bei Ginny und Dan augenblicklich ihre Laune. »Und, wie war der Wochenendausflug mit Dan?«
    »Prima!«, antwortete Ginny mit einem fröhlichen Lachen. »Wir haben viel geredet … sehr viel. Und getrunken … auch sehr viel. Und dann haben wir ein bisschen geheult, und dann haben wir gevögelt … auch sehr viel !«
    »Aber das ist doch toll, oder?«
    »Und wie! Das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht – nichts von alledem! Und ich glaube, genau da lag das Problem.«
    »Und wie geht es dir jetzt?«
    »Besser. Uns beiden. Wir sind uns einig, dass wir unsere Ehe retten wollen; nicht nur Scarlet zuliebe, sondern unseretwegen. Wir haben beschlossen, zu einer Eheberatung zu gehen, denn unsere Beziehung ist uns wichtiger als alles andere, und wenn wir schon daran arbeiten, dann richtig. Kleine Schönheitsreparaturen bringen da nichts, wir wollen alles von Grund auf sanieren.«
    »Wow, gut gemacht; das klingt nach einem großartigen Plan.«
    »Danke schön! So langsam wurde es ja auch Zeit, dass wir uns wie erwachsene Menschen benehmen!« Grinsend biss Ginny in einen Keks. »Ach, und wo wir gerade bei erwachsenen Menschen sind, mir ist da etwas klar geworden: Du hattest Recht, und ich habe mich geirrt.«
    »Das bezweifele ich«, erwiderte Alice bedrückt. Sie wusste schon gar nicht mehr, wann sie das letzte Mal das Gefühl gehabt hatte, mit irgendwas richtigzuliegen. Alles, was sie über das Leben zu wissen glaubte, schien auf den Kopf gestellt worden zu sein.
    »Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass ich Dan habe«, erklärte Ginny sehr ernst. »Er ist tatsächlich mein Ritter ohne Fehl und Tadel; ich war nur zu vernagelt, um es zu merken! Ehrlich gesagt habe ich mir bei unserem kleinen Ausflug ein Vorbild an dir genommen.«
    »An mir ?«
    »Ja. Ich glaube jetzt nämlich auch an Happy Ends!« Ginny war zu beseelt, um Alice’ niedergeschlagene Miene zu bemerken.
    »Wirklich?«
    »Warum denn nicht? Sich selbst erfüllende Prophezeiungen und solche Dinge. Ist es nicht viel besser fürs Karma, erst mal davon auszugehen, dass etwas Gutes geschehen wird?«
    Alice’ Unterlippe zitterte. Sie sah Ginnys strahlendes Lächeln und musste sich abwenden. »Es ist bloß … Ich weiß nicht, ob es so klug ist, meine Ratschläge zu befolgen«, sagte sie matt. »Meine Geschichte hat eine ganz andere Wendung genommen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    »Wie meinst du das? Soll das etwa heißen, die große Alice Brown glaubt nicht mehr an Happy Ends?«, witzelte Ginny. Doch dann sah sie das Gesicht ihrer Freundin, und endlich fiel der Groschen. »Nein! Nicht wahr! Das kann nicht sein. Wenn du den Glauben an die Liebe verlierst, was soll denn dann aus uns anderen werden? Wenn nicht einmal du mehr an den Märchenprinzen glaubst … das wäre undenkbar! Hast du dir darum den Tag freigenommen?«
    Und dann erzählte Alice ihr alles, von Johns Geständnis bis zu Emilys unerwartetem Besuch. Und während sie berichtete, wurde es draußen langsam dunkel, der Regen stärker und ihr Tee kalt.
    »Tja …«, murmelte Ginny erschüttert, als Alice schließlich zum Ende gekommen war. Man sah ihr an, wie schockiert sie war. »Du sagst doch immer, niemand ist perfekt!«, meinte sie wenig überzeugend.
    »Es ist nicht

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