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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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stehen für Wahrheit und Treue.«
    »Und kosten nur 2,99 an der Tankstelle Ihres Vertrauens.«
    »Die bestimmt nicht«, erklärte Alice mit Bewunderung in der Stimme. »Das sind Pavillon-Chrysanthemen. Schau mal, wie makellos weiß die Blütenblätter sind. Das sind wunderschöne Exemplare – einfach perfekt. Sie sehen aus wie gerade eben erst gepflückt.« Entzückt betrachtete sie die Blumen und konnte sich ihrer Anziehungskraft nicht entziehen. Auch wenn ihr das Herz schwer war und die Gedanken in ihrem Kopf Karussell fuhren, ein paar Minuten mit einem solchen Wunder der Natur, und schon war die Bürde auf ihren Schultern nicht mehr ganz so schwer.
    »Dann sind sie also von John, ja?«, fragte Ginny.
    »Aber woher soll er denn wissen, dass ich zu Hause bin?«, meinte Alice verdattert.
    »Woher sollte irgendjemand das wissen? Die Einzigen, die infrage kommen, sind Audrey und deine Kolleginnen, und ich glaube kaum, dass die alte Schreckschraube dir Blumen schickt, auch wenn es Oma-Blumen sind!«
    Alice schwirrte der Kopf. Konnten die Blumen wirklich von John sein? Eigentlich war er der Einzige, den sie sich vorstellen konnte. Und wenn dem so war, sollte sie den Strauß dann überhaupt annehmen? Vielleicht lief sie dem Boten lieber hinterher und sagte ihm, er solle sie wieder mitnehmen. Aber dann fiel ihr Blick auf die schneeweißen Blütenblätter, die sich schützend nach innen bogen und um die Blütenmitte drängten. Es wäre völlig wider ihre Natur, Blumen zurückgehen zu lassen. Also setzte sie stattdessen den Wasserkocher auf und machte sich daran, eine Vase zu suchen.
    Eine halbe Stunde und eine Tasse Tee später klopfte es wieder an der Tür. Derselbe Bote stand auf Alice’ Schwelle, noch immer tropfnass, noch immer grinsend, und reichte ihr einen zweiten Blumenstrauß.
    »Für Sie!«, sagte er mit einer Verbeugung.
    Staunend nahm Alice das Bouquet entgegen. »Danke sehr!«, rief sie ihm hinterher, während er zurück zur Straße lief und durch die Pfützen platschte.
    »Noch mehr Blumen!«, rief Ginny, als Alice mit einem riesigen Nelkengebinde in die Küche kam. Die Blütenblätter glitzerten vor Regentropfen. »Und wieder weiß! Ist diesmal eine Karte dabei?«
    Stumm schüttelte Alice den Kopf.
    »Die müssen jedenfalls von einem ziemlichen Pedanten sein«, folgerte Ginny vielsagend. »Er scheint nicht zu wollen, dass die Farben sich beißen. Oder der Fahrer hat die Lieferungen durcheinandergebracht, und die waren eigentlich für eine Beerdigung bestimmt.«
    »Man kann Nelken als Beileidsbekundung verschicken«, murmelte Alice gedankenverloren, »aber üblicherweise haben sie eine andere Bedeutung.«
    »Bedeutung? Blumen sind doch Blumen, oder irre ich mich?«
    »Ja, schon. Aber traditionell waren sie seit jeher auch Symbole, Sinnbilder. Die Menschen wussten, welche Blume welche Bedeutung hatte und was man damit sagen wollte, wenn man sie verschenkte.«
    »Ach ja? Und was heißt das dann?«
    Alice betrachtete die Blumen in ihren Händen. Es war ein schlichter Strauß; einfache Nelken, gebunden mit üppigem grünen Farn.
    »Nelken – oder vielmehr weiße Nelken – sind die Blumen der Unschuld«, erklärte sie. »Die verschiedenen Farben haben unterschiedliche Bedeutungen. Eine gestreifte Nelke steht für eine Absage; eine gelbe bedeutet Enttäuschung. Aber diese sind reinweiß. Und der Farn drum herum hat auch eine Bedeutung. Er steht für Aufrichtigkeit.«
    Es wurde still in der Küche, weil Alice in nachdenkliches Schweigen verfiel.
    »Er rührt sich nicht vom Fleck«, stellte Ginny plötzlich fest. Neugierig spähte sie aus dem Fenster auf die Eversley Road, und Alice folgte ihrem Blick. Tatsächlich, da draußen stand noch immer der Lieferwagen mit dem Fahrer am Steuer, und langsam beschlugen von innen die Scheiben.
    »Sicher programmiert er nur schnell sein Navi für die nächste Lieferung.«
    »Mmmm, bestimmt.« Ginny schien keinesfalls überzeugt.
    Und tatsächlich, fünf Minuten später stand er immer noch da.
    »Irgendwie habe ich den leisen Verdacht, du bekommst gleich die nächste Lieferung«, meinte Ginny stirnrunzelnd.
    »Sei nicht albern. Ich weiß ja nicht mal, von wem die beiden anderen sind.«
    »Natürlich weißt du das!«, schalt sie die Freundin.
    Zwanzig Minuten später klopfte es wieder an der Tür. Diesmal flitzten die beiden Frauen zusammen hin und machten auf.
    »Bitte schön«, sagte der Bote grinsend.
    »Die sind ganz sicher für mich?«, fragte Alice verwirrt. Noch immer

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