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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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war keine Karte dabei.
    »Sie sind doch Alice Brown, oder? Ja, die sind ganz sicher für Sie!«
    »Okay, Columbo: Was haben die zu bedeuten?«, verlangte Ginny zu wissen, sobald sie die Haustür zugemacht hatten.
    Gemeinsam betrachteten die Frauen das bunte Gebinde aus Bauernblumen.
    »Iris sind die Blumen der Zuversicht«, erklärte Alice. »Grob übersetzt heißt das so viel wie ›Gib nicht auf, hab Vertrauen‹.«
    »Und die kleinen rosaroten?«, fragte Ginny ganz aufgeregt.
    »Das ist Hartriegel«, erklärte Alice, und ihre Augen leuchteten. »Hartriegel steht für Liebe und Beständigkeit. Die Blumen symbolisieren die Liebe, die nie aufhört … « Sie stockte. Ihre Wangen glühten, und ein zartrosa Schimmer färbte ihr Gesicht, der an die strahlend bunten Blüten erinnerte.
    Unvermittelt rannte sie los und stürzte zur Tür hinaus, ohne auch nur eine Jacke überzuziehen. Patschend lief sie durch die Pfützen, bis sie vor dem Lieferwagen stand, und klopfte energisch an das Fenster. Mit leisem Summen senkte der elektrische Fensterheber die Scheibe.
    »Von wem sind denn die Blumen?«, wollte Alice atemlos wissen.
    »Das darf ich nicht verraten«, entgegnete der Bote lächelnd. »Floristische Schweigepflicht.«
    »Und warum fahren Sie nicht endlich?«, fuhr sie ihn an. »Haben Sie keine anderen Lieferungen zuzustellen?«
    »Ich habe strikte Anweisungen.«
    »Was für Anweisungen?«
    »Ein Blumenstrauß für Sie – alle halbe Stunde.«
    »Alle halbe Stunde?«, wiederholte Alice ungläubig. »Wie viele Sträuße haben Sie denn?«
    Er schaute auf sein Formular. »Sieben.«
    Alice klappte die Kinnlade herunter. »Und alle von derselben Person?«
    Der Bote grinste vielsagend.
    »Können Sie mir die übrigen Sträuße nicht jetzt gleich geben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Strikte Anweisungen, schon vergessen?«
    »Dann ist es also tatsächlich eine Nachricht von John?«, fragte Ginny gedehnt, als Alice wieder ins Haus kam. »Das ist ein Liebesbrief von ihm, stimmt’s? Ein Liebesbrief, mit Blumen geschrieben.«
    Alice nickte knapp. Ihr war ganz schwindelig, weil das alles so unsagbar schön war, und sie brachte kein Wort heraus. Eigentlich wusste sie, dass sie sich nicht so darüber freuen sollte, dass sie nicht zulassen sollte, ganz kribbelig vor Aufregung zu werden, aber sie konnte einfach nicht anders. Er ließ Blumen sprechen – und das war das Wunderbarste, das sie sich vorstellen konnte. Es war der Inbegriff von Romantik.
    Ginny holte vernehmlich Luft. »Eins muss man ihm lassen; das hat wirklich Klasse!«
    Eine halbe Stunde später klopfte Alice abermals energisch an das Fenster des Lieferwagens, diesmal bewaffnet mit einem Käsesandwich und einem Becher Tee.
    »Hier.« Sie reichte beides zum Fenster hinein. »Wenn Sie schon hier draußen kampieren müssen, dann möchte ich Sie wenigstens mit dem Nötigsten versorgen.«
    »Danke schön!« Mit einem breiten Grinsen nahm der Fahrer Alice’ kleinen Snack entgegen und stellte Teller und Tasse auf das Armaturenbrett. Dann schaute er auf die Uhr. »Also gut, dann suche ich jetzt mal Ihren nächsten Strauß heraus.«
    Er stieg aus dem Lieferwagen und öffnete die rückwärtigen Türen, wobei er peinlich genau darauf achtete, Alice den Blick zu verstellen, damit sie nicht hineinlinsen konnte. Mit großer Geste überreichte er ihr dann einen einzelnen Mistelzweig.
    »Kinderleicht!« Wie aus dem Nichts erschien Ginny neben Alice und hielt sich ihren Mantel als Regenschirmersatz über den Kopf. »Das weiß ja sogar ich. Er will dich knutschen!«
    »Nein, das stimmt nicht.« Alice’ Stimme klang leise.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische«, warf der Bote lächelnd ein. Offensichtlich fand er Gefallen an diesem mysteriösen floralen Rätselspiel. »Aber das denken nur Dummköpfe über Mistelzweige; liegt wohl an den ganzen Hollywoodfilmen und den kitschigen Weihnachtskarten … Nein, eigentlich stehen Mistelzweige für …«
    »…  das Überwinden aller Hindernisse «, vollendete Alice kaum hörbar den Satz, während um sie herum der Regen fiel.
    Der Blumenbote grinste und sprang wieder in den Wagen.
    »Also will er dir damit sagen, dass er das durchsteht; ihr beide steht das durch«, folgerte Ginny, während die Mädels zum Haus zurückgingen und die Tür hinter sich schlossen. Sie wies auf die ersten drei Sträuße und stellte sie in chronologischer Reihenfolge auf die Küchenanrichte. »Zuerst versichert er dir, dass er die Wahrheit sagt. Dann, dass

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