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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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arbeiten, oder? Schlimm genug, dass Emily wusste, womit ich meine Brötchen verdiene, als sie noch zur Schule ging. Ich wollte sie auf keinen Fall zum Gespött ihrer Mitschüler machen, nur weil einer ihrer Freunde zufällig herausfindet, dass Emily Smiths Dad der Mr Smith ist, der vergangenen Samstag mit seiner oder ihrer Mum essen war.«
    »Und wie willst du jetzt deinen Lebensunterhalt verdienen?«
    »Mach dir darum mal keine Sorgen!« John nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. »Ich bin ganz gut als Miet-Mann, aber so gut nun auch wieder nicht! Ich habe noch einen ganz normalen Brotjob, weißt du! Ich bin Aktmodell.«
    Er musste lachen, als er Alice’ entsetztes Gesicht sah.
    »Das war doch nur ein Witz! Eigentlich bin ich Unternehmensberater.« Er beugte sich nach vorn, um sie zu küssen.
    »Gut!«, seufzte Alice erleichtert. »Ich will nämlich nichts mit einem Rentner anfangen. Das ließe dich so alt wirken.«
    »Ach ja? Wer von uns beiden trägt denn die Oma-Strickjacken?«, zog John sie auf. Und dann küsste er sie sehr lange.

John

    I rgendwann gelang es John, sich wieder von Alice zu lösen, die Haustür zu öffnen und in die echte Welt hinauszutreten – eine Welt, in der es Termine einzuhalten und Geschäfte abzuwickeln galt. Nachdem er Alice zum Abschied noch einmal umarmt hatte, strich er sich den Smoking glatt, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und machte sich auf schnellstem Weg zu seiner Dinner-Verabredung im Privet mit Lady Denham. Und zum ersten Mal in seiner beruflichen Laufbahn kam er zu spät zu einem Termin mit einer Klientin.
    Der Oberkellner führte ihn zu Lady Denham, die schon ungeduldig auf ihn wartete. Vor ihr stand ein großer Champagnercocktail, und ihr Schmuck funkelte im Kerzenlicht.
    »Ach, da sind Sie ja endlich!«, rief sie in gespielter Entrüstung. »Sie kommen so spät, dass ich mir sicher war, Sie müssten überfahren worden sein. Ich habe mir schon ausgemalt, eine liebestolle, eifersüchtige Klientin habe Sie kaltblütig niedergemäht und dann Fahrerflucht begangen. Und die letzten Worte, die Ihnen über die Lippen kamen, waren mein Name.«
    John lachte, gab ihr zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange und setzte sich. Er mochte Lady Denham. So stinkreich und vornehm sie auch war, sie war immer eine angenehme Gesprächspartnerin, und er genoss ihre Gesellschaft. Seit Jahren gehörte sie zum festen Kreis seiner Stammkundinnen, und noch nie hatte er sie ohne mehrere Pfund Geschmeide gesehen, das überall an ihrem Körper baumelte. Einmal hatte er sie sogar gefragt, ob sie keine Angst habe, überfallen und ausgeraubt zu werden.
    »Darling!«, hatte sie da übertrieben affektiert geflötet. »Was nützt einem der schönste Pudding, wenn man ihn nicht essen kann?«
    Lady Denham war auch deshalb eine eher ungewöhnliche Klientin, weil sie John nicht brauchte. Sie buchte ihn nur zum Vergnügen. Nach ihrer dritten Scheidung mit Ende fünfzig war sie so unfassbar reich, dass sie sich keinen Pfifferling mehr darum scherte, ob jemand wusste, dass sie alleinstehend war. Sie war sehr attraktiv, hatte eine ansprechende Figur und immer noch ein faszinierend schönes Gesicht, und sie war felsenfest davon überzeugt, ein sich stetig drehendes Karussell junger Männer täte ihrem Image ebenso gut wie ihrer Seele. John amüsierte sich stets köstlich bei ihren Verabredungen.
    Er nahm Platz, der Kellner brachte ihm ebenfalls einen Champagnercocktail, und dann ließ er Lady Denham für sie beide bestellen. Als der Kellner sich umdrehte, sah John, wie Lady Denhams Blick zu seinem Hintern wanderte.
    »Hunger?«, fragte er neckisch.
    »Wie ein Wolf!«, erklärte sie schelmisch und riss den Blick widerstrebend vom Knackpo des Kellners los. »Tja, auch wenn Sie schrecklich unpünktlich waren, was ich Ihnen dieses eine Mal großzügig verzeihen werde, stelle ich doch mit Entzücken fest, dass Sie wie immer zum Anbeißen aussehen. Wobei ich das eigentlich voraussetze, sonst würde ich auf der Stelle Geraldine anrufen und Sie durch ein jüngeres Modell ersetzen lassen!«
    »Ach, da sind wir auch schon gleich beim Thema«, warf John ein. »Eigentlich wollte ich das erst viel später ansprechen, aber ich habe ein Geständnis zu machen. Womöglich müssen Sie Geraldine schneller um Ersatz bitten, als Ihnen lieb ist.«
    »Wie das?« Lady Denham setzte sich kerzengerade hin. »Nein, lassen Sie mich raten … Die Geschäfte laufen schlecht, also hat Geraldine Ihnen eine kleine

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