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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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chirurgische Rundumerneuerung verschrieben.«
    John schüttelte den Kopf und musste lachen. Lady Denham versuchte es noch mal.
    »Ein wutentbrannter Ehemann hat Sie zu einem Duell bei Sonnenaufgang gefordert. Und das ist Ihr sicheres Ende!«
    »Nichts derart Aufregendes, leider«, entgegnete John lächelnd. »Ich gehe einfach nur in Rente. Heute ist mein letzter Arbeitstag. Und da finde ich es ganz passend, dass meine Lieblingsklientin auch mein Schwanengesang wird.«
    »Ach!«, rief Lady Denham und schaute ihn pikiert an. Sie nippte am Champagnercocktail, dann riss sie sich zusammen und entgegnete trocken: »Tja, das ist wohl auch besser so. Im Grunde sind Sie nämlich sterbenslangweilig, und ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich Sie schonend wieder loswerde. Ich hatte gehofft, Geraldine würde mir einen knackigen Ersatz mit etwas weniger Doppelkinn besorgen.«
    »Das tut sie sicher mit dem größten Vergnügen. Soweit ich weiß, hat sie bereits eine kleine Auswahl doppelkinnfreier, knackärschiger Ersatzkandidaten zur Hand«, erklärte John spitzbübisch.
    Lady Denham lächelte zustimmend.
    »Ich bin Ihnen jedenfalls sehr dankbar, dass Sie mich so lange klaglos ertragen haben«, fügte John vielsagend hinzu.
    »Schon gut, Darling!«, erwiderte sie naserümpfend. »Man tut, was man kann.« Und dann fingerte sie fahrig an ihrem Schmuck herum und wirkte plötzlich ganz verloren.
    »Und was wollen Sie nach dem Escort-Service mit Ihrem Leben anfangen?«, fragte sie unvermittelt. »Wird es Ihnen nicht ein bisschen langweilig werden nach dem süßen Leben im Privet?«
    John lächelte.
    »Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht so recht. In erster Linie werde ich mich meinem persönlichen Happy End widmen, würde ich mal sagen.«
    »Ach, wie herzig«, bemerkte Lady Denham ungerührt. »Dann werde ich an Sie denken, wenn Sie auf dem Sofa vor dem Fernseher hocken und Ihren Fertigfraß aus dem Alutablett kratzen, während ich mit meinem neuen Begleiter foie gras speise. Ich habe Sie sicher längst vergessen, noch ehe die Saison zu Ende ist.«
    Drückende Stille machte sich breit.
    »Sie werden mir fehlen«, sagte John ehrlich und ließ den spielerisch neckischen Tonfall ihrer Unterhaltung kurz beiseite.
    »Sie mir auch«, entgegnete Lady Denham genauso aufrichtig, und einen Moment lang schauten sie sich schweigend an. Dann wandte sie den Blick ab und tat, als würde sie sich ganz unbeschwert und heiter im Restaurant umsehen. »Sie kleiner Deserteur«, zischte sie ihm zu und lächelte unbeweglich weiter.
    John schaute sie an. Humor war Lady Denhams engster Verbündeter und dazu ihre schärfste Waffe. Mit ihrem Humor hatte sie drei Scheidungen im Fokus der Öffentlichkeit überstanden. All ihren spitzzüngigen Seitenhieben zum Trotz wusste er, dass sie es ernst gemeint hatte, als sie ihm sagte, er werde ihr fehlen. Auf ihrer Wange sah er das verräterische Glitzern einer Träne, während sie tat, als sei sie ganz vertieft in die Beobachtung der anderen Gäste. Er beugte sich vor, legte behutsam die Hand an ihre Wange und wischte die Träne mit dem Daumen fort.
    »Nur ein kleiner Champagnerspritzer«, erklärte er leichthin und lächelte. Sie würde ihm wirklich fehlen. Sie war eine treue Klientin und immer für einen Spaß zu haben. Beinahe war sie ihm so etwas wie eine Freundin geworden.
    In Gedanken beim bevorstehenden Abschied bemerkte John die Gestalt gar nicht, die auf der anderen Seite des Restaurants gerade vom Tisch aufstand. Mit offenem, lipglossglänzendem Mund beobachtete sie die zärtliche Szene, die sich da direkt vor ihren Augen abspielte, und sie ließ John auch nicht aus den Augen, als sie am Tisch der beiden vorbei und zur Tür hinausging, ihren sonnenbankgebräunten Begleiter mit dem dümmlichen Gesicht im Schlepptau.

Lou

    L ou stellte das Bier vor ihn hin, zog ihm den Zwanziger aus den Fingern und versuchte, so lange wie möglich Blickkontakt zu halten. Er war wirklich zum Anbeißen!
    »Trinken Sie doch einen auf mich.« Er lächelte höflich.
    »Gerne!« Sie bedachte ihn mit ihrem anzüglichsten Grinsen und tänzelte hüftwackelnd zur Kasse, wodurch ihr Po in dem hautengen Rock besonders gut zur Geltung kam. Verstohlen drehte sie sich nach ihm um, aber da hatte er sich bereits abgewandt und unterhielt sich mit seinem Kumpel.
    Es war ungewöhnlich viel los für einen Dienstagabend, und sie hatte ihn schon die ganze Zeit aus den Augenwinkeln beobachtet, während er geduldig darauf wartete, endlich

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