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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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hindern zu wollen, sich über eine echte Skandalgeschichte zu ereifern, die sich genau vor ihrer Nase abspielte, war wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem begutachteten sicher landauf, landab sämtliche Partnervermittler heute Morgen ausgiebig Audreys in aller Öffentlichkeit ausgebreitete schmutzige Wäsche. Beim Gedanken daran wäre Alice am liebsten in das Büro ihrer Chefin gerannt und hätte ihr die Ohren zugehalten.
    Bedrückt widmete sie sich wieder ihrem halb fertigen Kündigungsschreiben.
    Zweifellos würde Audrey ihre Kündigung akzeptieren. Schließlich hatte sie Alice quasi seit dem Moment, als sie sie eingestellt hatte, wieder loswerden wollen. Vielleicht tat sie auch deshalb heute so geschäftig, dachte Alice plötzlich. Vielleicht sammelte sie eifrig Gründe für ihre Entlassung. Warum sonst sollte Maurice Lazenby am frühen Morgen hier auftauchen? Alice hatte nicht viele unzufriedene Klienten, aber Maurice gehörte zweifellos dazu. Bestimmt sollte er die Munition für ihr Erschießungskommando liefern, dachte sie niedergeschlagen.
    In ihrem Posteingang tauchte eine E-Mail auf und riss sie aus den traurigen Gedanken an ihr berufliches Scheitern. Sie war von John.
    Liebes , stand da.
    Ich hoffe, es ist alles in Ordnung. Zumindest, soweit man das erwarten kann. Wenn sie dich rauswirft, keine Angst! Ich habe schon einen Plan für unsere berufliche Zukunft. Abendessen bei mir, damit ich dir alles in Ruhe erklären kann? Ich hole dich gegen acht im Krankenhaus ab (ich nehme an, du möchtest Hilary und das Baby besuchen – nicht, dass du wegen Audrey dort gelandet bist!).
    J x
    Allen Widrigkeiten zum Trotz musste Alice lächeln. Himmel, es war so schön, endlich einen Freund zu haben. Bisher hatte sie gar nicht gewusst, wie sehr ihr das all die Jahre gefehlt hatte. Das war den ganzen Ärger wert, sagte sie sich. Sie konnte sich einen anderen Job suchen, weit weg vom Einzugsgebiet von Table For Two. Denn Audrey nicht nur den Mann, sondern auch noch die Klienten abspenstig zu machen wäre ihr wie Hochverrat vorgekommen. Und außerdem, für wen sollte sie hier in der Gegend schon arbeiten? Für Sheryl? Bestimmt nicht. Und auch für keines der anderen Mitglieder des Verbandes. Nicht, nachdem keiner von ihnen den Anstand gehabt hatte, Audrey beim letzten Treffen beizustehen.
    Nein, sie musste in eine andere Stadt ziehen. Was allerdings bedeuten würde, dass sie ihre Klienten zurücklassen musste. Der Gedanke versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Aber ihr würde nichts anderes übrig bleiben. Sie und John mussten irgendwo ganz von vorne anfangen, wo niemand sie aus ihren alten Jobs kannte. Und wenn sie erst mal fort waren, würde Audreys gebrochenes Herz hoffentlich langsam, aber sicher wieder heilen. In ein paar Jahren würde sie gar nicht mehr an John und Alice denken; sie wären nur noch ein böser Traum, an den Audrey sich kaum noch erinnerte.
    Sie straffte die Schultern und konzentrierte sich darauf, die Kündigung fertig zu schreiben.

Lou

    L ou versuchte, die aufsteigende Angst zu unterdrücken, die ihr fast den Magen umdrehte. Trotzig reckte sie das Kinn und betrat die Bar. Der Weg zur Arbeit war ihr heute nicht leichtgefallen, auch weil ihre Füße es gar nicht mehr gewohnt waren, in flachen Schuhen zu laufen (ein seltsames Gefühl, nach so vielen Jahren auf hohen Absätzen). Aber das war halb so wild. Nein, viel schlimmer war, wie grässlich sie sich gefühlt hatte, als sie das Haus verließ. Richtig nackt. Als sei sie mitten in einem Albtraum aufgewacht – einem dieser fiesen Träume, in denen man aus dem Haus geht und viel zu spät merkt, dass man vergessen hat, sich anzuziehen.
    Es war das erste Mal seit dem Morgen nach Simon, dass sie ihre Wohnung verließ. Und es war das erste Mal seit ihrem zwölften Lebensjahr, dass sie ungeschminkt rausging. Leicht war das nicht. Es war eine echte Mammutaufgabe. Die dicke Schutzschicht aus Schminke war ihre Rüstung gewesen, ohne die sie sich unsicher und entblößt fühlte. Irgendwie bezweifelte sie, dass sie für diesen entspannten, natürlichen Look geschaffen war. Ihr kam das Ganze jedenfalls entschieden unnatürlich vor.
    Aber nun hatte sie es bis hierher geschafft, ohne sich auf dem Absatz umzudrehen und panisch nach Hause zu laufen …
    Entschlossen ging sie die Treppe hinunter, die Augen stur geradeaus gerichtet – geflissentlich vermied sie den Blick in den großen Spiegel, der die Gäste beim Hereinkommen begrüßte –, und

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